„Wir bitten dich für alle Verstorbenen, lass sie wissen, dass sie einen unvergänglichen Platz in den Herzen der Hinterbliebenen haben.“ Mit diesen und weiteren Worten und Gebeten wurde am 25. Juni in der Pfarrkirche in Freyung der Verstorbenen der Palliativstation am Krankenhaus Freyung gedacht.
Die Zeit auf der Palliativstation ist oft eine mit Leben gefüllte Phase für die Betroffenen und Angehörigen, da sie nur noch eine begrenzte Zeit miteinander haben. Diese Zeit kann zu einem Geschenk werden, das neben der Trauer die Erinnerung bereichert – ein wichtiger Schritt des Abschiednehmens. Der Palliativstation ist es dabei wichtig, den Trauernden auch nach dem Tod ihrer Geliebten beizustehen. Deshalb war es Frau Dr. Verena Heller, Leiterin der Palliativstation am Krankenhaus Freyung und dem Palliativteam ein großes Anliegen, nach den Lockerungen der Corona-Regelungen endlich wieder eine Gedenkandacht für die Angehörigen der Verstorbenen der Palliativstation zu veranstalten. Zusammen mit Pfarrer Thomas Weinmeier und Krankenhausseelsorger Thomas Hochwimmer organisierte das Palliativteam den ökumenischen Gottesdienst für die Angehörigen. Viele Trauernde nahmen diese Möglichkeit des gemeinsamen Abschiednehmens wahr, an dessen Ende für alle Verstorbenen eine Kerze angezündet wurde.
Der Gottesdienst stand diesmal unter dem Thema Einsamkeit. Denn mit Einsamkeit wurden besonders in Zeiten von Corona viele Menschen konfrontiert, so Dr. Heller. Der Verlust eines geliebten Menschen ist gleichzeitig ein Verlust eines Stücks Heimat. Den Angehörigen fehlt oft die Geborgenheit oder sogar ein Sinn im Leben. Der Gedenkgottesdienst soll ihnen einen Ort geben, an die Verstorbenen zu denken und gleichzeitig zu wissen, dass man nicht alleine ist. Deshalb bedeutet allen Mitarbeitern der Palliativstation die Gedenkandacht viel. Frau Dr. Heller zitiert in ihrer Rede Albus Dumbledore aus Harry Potter: „Gleichgültigkeit und Vernachlässigung richten oft größeren Schaden an als offene Abneigung.“ Auf der Palliativstation werden sich die Menschen des Lebens und dessen Grenzen bewusst. Deshalb sei es in diesen schwierigen Zeiten umso wichtiger, aufeinander zu achten und das soziale Miteinander zu pflegen, betont Dr. Heller. Für die Trauernden ist ein Zusammenkommen, wie in diesem Gottesdienst wichtig, da sie dadurch Gemeinschaft und Trost erfahren und somit berührt und meist dankbar ihren Weg weitergehen können.