Ehrung von Freyunger Schülern am Tag der Pressefreiheit in Berlin

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07.05.2019
Freyung

„Wir reden mit!“ lautet der Titel des deutschlandweiten Wettbewerbs zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. In besonderer Weise tut dies das „Freinger Zwitscher-Blatt“. Die Online-Schülerzeitung des Gymnasiums Freyung wurde daher am 2. Mai in Berlin geehrt.

Als die Nachricht eintraf, waren die Schülerinnen und Schüler zuerst sprachlos, dann freuten sie sich unbändig: Die hochkarätig besetzte Jury bestehend aus Astrid Frohloff (Moderatorin und Journalistin), Marion Horn (Chefredakteurin Bild am Sonntag), Jörg Quoos (Chefredateur FUNKE Zentralredaktion) und Tobias Wolf (Journalist) hatte das Projekt der Freyunger Jungjournalisten als eine der drei besten Einsendungen bewertet.

So durften zwei Vertreter der Schülerzeitungsredaktion vom 1. bis zum 3. Mai nach Berlin fahren. Die Wahl fiel dabei auf Chef-Redakteurin Isabell Stadler, die sich zuletzt mit der neuen europäischen Gesetzgebung zum Urheberrecht auseinandergesetzt hatte, und Elias Segl, dessen Recherchen zu Umweltthemen die Jury besonders beeindruckten.

Moderator Chris Guse durfte beim Interview durch die Redakteure vom Freinger Zwitscher-Blatt u. a. seine Bairisch-Kenntnisse unter Beweis stellen.Moderator Chris Guse durfte beim Interview durch die Redakteure vom Freinger Zwitscher-Blatt u. a. seine Bairisch-Kenntnisse unter Beweis stellen.


Für eine gewisse Anspannung sorgte bei der 14-jährigen Schülerin und dem 13-jährigen Schüler dabei vor allem zwei Dinge: die Veranstaltung wurde live übers Internet übertragen und der Veranstaltungsort war außergewöhnlich, denn die Preisverleihung fand im „Haus 22“ auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale statt, das heute als „Campus für Demokratie“ fungiert.

Roland Jahn, der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und Gastgeber der Veranstaltung, erinnerte in seiner Begrüßung daher auch daran, dass genau hier die Offiziere der Geheimpolizei dafür gesorgt hätten, dass Pressefreiheit unterdrückt wird. Umso wichtiger sei es, dass die jungen Leute von heute die Pressefreiheit nutzen und beschützen.

Roland Jahn, BStU seit 2011, erzählte beim Rundgang durch das Stasi-Museum auch viel aus seiner bewegenden Lebensgeschichte. Das begleitende Kamerateam vom RBB fertigte einen Beitrag, der in der Abendschau am 2. Mai gesendet wurde.Roland Jahn, BStU seit 2011, erzählte beim Rundgang durch das Stasi-Museum auch viel aus seiner bewegenden Lebensgeschichte. Das begleitende Kamerateam vom RBB fertigte einen Beitrag, der in der Abendschau am 2. Mai gesendet wurde.


Jurymitglied und Laudator Tobias Wolf nannte in diesem Zusammenhang das Freinger Zwitscher-Blatt beispielgebend. Besonders beeindruckt gewesen sei die Jury von der Dauerleistung der Online-Zeitung, die seit bald drei Jahren im besten Sinne informiere, unterhalte und bilde. Er betonte die Themenvielfalt, bei der sich die Redaktion nicht scheue, auch kontroverse Geschichten aufzugreifen und man als Leser bisweilen vergesse, dass man es mit einer Schülerzeitung zu tun habe. Doch Tobias Wolf würdigte nicht nur den Inhalt der Webseite, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler, denn sie veröffentlichen nach Presserecht und stehen selbst mit ihren Namen und Gesichtern dafür ein, worüber sie schreiben.

Nach diesen lobenden Worten bekamen Isabell und Elias die Siegerurkunde überreicht und beantworteten auf der Bühne noch ein paar Fragen zu ihrer Schülerzeitungsredaktion. Ob sie später auch als Journalisten arbeiten wollen, vermochten beide aber noch nicht zu sagen.

Auch in das normalerweise nicht zugängliche Archiv, in dem Kilometer an Stasi-Akten gelagert werden, führte Roland Jahn die interessierten Schülerinnen, Schüler und Lehrer.Auch in das normalerweise nicht zugängliche Archiv, in dem Kilometer an Stasi-Akten gelagert werden, führte Roland Jahn die interessierten Schülerinnen, Schüler und Lehrer.


Neben dem Freyunger Projekt wurden außerdem die BzB-Klasse der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule aus Darmstadt für ihre Radiosendung und das Erzbischöfliche Gymnasium Marienberg aus Neuss für ihr Video zu einem Radio-Feature geehrt.

Zudem gab es im Anschluss an die Preisverleihung eine Diskussionsrunde im Fishbowl-Format, bei der Moderator Chris Guse mit Tobias Wolf und Jörg Quoos sowie der aus Bangladesch geflohenen Bloggerin Shammi Haque über den aktuellen Stand der Presse- und Meinungsfreiheit diskutierte. Die über 100 anwesenden Schüler beteiligten sich dank dieses offenen Diskussionsformats rege wie auch Stephan Scherzer vom VDZ, dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger. Dieser organisierte zusammen mit Stiftung Lesen, Reporter ohne Grenzen und dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen dieses Event bereits zum dritten Mal.

Dass Berlin voller Geschichte ist, erlebten Isabell und Elias während eines Stadtspaziergangs und waren insbesondere von der East Side Gallery sehr angetan.Dass Berlin voller Geschichte ist, erlebten Isabell und Elias während eines Stadtspaziergangs und waren insbesondere von der East Side Gallery sehr angetan.


In der Mittagspause nutzten die beiden Jungredakteure aus Freyung die Gelegenheit und interviewten die anwesenden Medienprofis Roland Jahn, Tobias Wolf und Chris Guse, bevor sie am Nachmittag bei einer exklusiven Führung durch den Leiter der Behörde höchstpersönlich in die Katakomben des Stasi-Unterlagenarchivs geführt wurden.

Neugierig geworden, noch mehr zur Geschichte der DDR zu erfahren, besuchten Elias und Isabell zudem die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße und die East Side Gallery.

Die Leser der Schülerzeitung dürfen gespannt sein, wie die beiden die in Berlin gewonnenen Eindrücke in ihren nächsten Artikeln verarbeiten werden!

Neugierig geworden? Die Schülerzeitungsredakteure freuen sich sehr über Klicks auf ihrer Homepage und neue Follower bei Instagram oder Facebook: https://zwitscher-blatt.jimdo.com/


- SB


Gymnasium FreyungFreyung

Quellenangaben

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