Unterstützung für Projekte der Jugendarbeit

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02.04.2019
Regen

Im Mittelpunkt der jüngsten Jugendhilfeausschusssitzung, die am Mittwoch, 27. März, im Marienheim in Regen stattfand, stand die Jugendsozialarbeit an Schulen (JAS). Doch bevor das Thema behandelt wurde, mussten sich die Räte mit zahlreichen Anträgen auseinandersetzen. Begrüßt wurden die Teilnehmer von Landrätin Rita Röhrl und Martin Hackl, dem Leiter des Jugendamtes.

Im ersten Tagesordnungspunkt ging es um eine Änderung der Richtlinien für die Vollzeitpflege. Hier wurden insbesondere die Erziehungsbeiträge und die Pflegepauschalen erhöht. „Dies ergibt sich unter anderem aus der Erhöhung des Mindestunterhaltes“, erklärte Hackl und die Ausschussmitglieder stimmten einer Erhöhung des Erziehungsbeitrages von monatlich 50 Euro sowie der Pflegepauschale von 52 bis 58 Euro (Abhängig von der Altersstufe) zu. Einstimmig wurde auch die Änderung der Richtlinien für die Förderung von Kinder in der Kindertagespflege beschlossen. Demnach wird nun die Höhe der Förderleistung zum 1. Januar eines Jahres angepasst. Ab sofort ist es auch wieder möglich ein Kilometergeld von maximal 25 Cent zu bezahlen. Auch im Bereich der Großtagespflege soll es Veränderungen geben. Hier soll der Stundensatz um einen Euro pro Stunde ansteigen.

Einstimmig beschloss der Ausschuss, dass das Bistum Passau für die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle einen Zuschuss von 3000 Euro erhalten soll.

Einstimmig wurde auch der Antrag auf Sachkostenzuschuss der Lebenshilfe Regen für das Modellprojekt Inklusive Kinder- und Jugendarbeit (INKA) beurteilt. Das Projekt soll einen Zuschuss von 8000 Euro erhalten.

Dem Kinderschutzbund Regen-Viechtach wurde eine Erhöhung des Zuschusses von 6000 auf 7000 Euro zugesagt. Zuvor lobten Landrätin Röhrl und Jugendamtsleiter Hackl das Engagement der Vereinsverantwortlichen um Monika Winkler. Winkler habe vorab  detailliert aufgezeigt, dass der bisherige Zuschuss von 6000 Euro für die vielfältige Arbeit nicht ausreiche.

Auf keine Gegenliebe stieß der Antrag von pro familia. Der Verein hatte einen Antrag auf Zuwendung für die Ehe-, Familien-, Partnerschafts- und Lebensberatungsstelle beantragt. Hier warb die Verwaltung für Ablehnung, da das Angebot im abgelaufenen Jahr nur von einer Person aus dem Landkreis Regen in zwei Beratungsstunden genutzt wurde. Zwar begrüße das Jugendamt grundsätzlich das Engagement von pro familia, als schwierig werde aber angesehen, dass sich pro familia nicht in die örtliche Netzwerkstruktur von KoKi integriert. Die Ausschussmitglieder stimmten dem zu und lehnten einstimmig den Zuschussantrag ab.

Ebenfalls einstimmig stimmten die Gremiumsmitglieder dem Verwaltungsvorschlag zu, dass der Kreis-Caritasverband Regen einen Zuschuss von 6952 Euro für die Organisation, Koordination und Weiterentwicklung  von Aufgaben in der Jugendhilfe erhalten soll. Der Verband engagiert sich in traditionellen Bereichen, wie der Erziehungsberatungsstelle, im Marienheim und der Jungendsozialarbeit an Schulen (JAS). Bei den JAS-Projekten gebe es die Ministeriumsvorgabe, dass der Träger, in diesem Fall also die Caritas, zehn Prozent der Kosten aus Eigenmitteln bestreiten muss. Eine direkte Übernahme durch öffentliche Träger sei nicht zulässig, aber ein pauschaler Zuschuss sei legitim. Insofern soll man die Arbeit der Kreis-Caritas in dieser Höhe unterstützen, so die Erklärung des Jugendamtsleiters.

Avital Choppe (li.) berichtete von ihrer täglichen Arbeit als JAS-Kraft, Kreisjugendpfleger Dirk Reichel (2.v.li.) sprach über den Arbeitsbereich der Jugendsozialarbeit an Schulen (JAS). Landrätin Rita Röhrl (re.) leitete die Sitzung, zu de einzelnen Punkten informierten Jugendamtsleiter Martin Hackl (2.v.re.) und seine Stellvertreter Irmgard Weikl und Florian Liebl.Avital Choppe (li.) berichtete von ihrer täglichen Arbeit als JAS-Kraft, Kreisjugendpfleger Dirk Reichel (2.v.li.) sprach über den Arbeitsbereich der Jugendsozialarbeit an Schulen (JAS). Landrätin Rita Röhrl (re.) leitete die Sitzung, zu de einzelnen Punkten informierten Jugendamtsleiter Martin Hackl (2.v.re.) und seine Stellvertreter Irmgard Weikl und Florian Liebl.


Einstimmig beschlossen die Mitglieder auch eine Neugestaltung der finanziellen Unterstützung des Kreisjugendrings Regen. Demnach werde der Landkreis nicht wie bisher 20 Wochenarbeitsstunden der Verwaltungskraft, sondern ab 2019 nun 25 Stunden bezahlen. Im Gegenzug werde aber ein pauschaler Jahreszuschuss in der Höhe von 5000 Euro gestrichen, erklärte Landrätin Rita Röhrl. Dies sei mit dem Vorstand und der Geschäftsführung des Jugendrings besprochen und so fanden auch die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses Gefallen an der neuen Regelung.

Kreisjugendpfleger Dirk Reichel und die JAS-Fachkraft Awital Choppè (eingesetzt am SFZ Viechtach) stellten den Ausschussmitgliedern die Aufgaben der Jugendsozialarbeit an Schulen vor. Reichel berichtete unter anderem davon, dass man an vielen Schulen merkt, dass sich die Elternstruktur verändert hat. Die Anzahl der Alleinerziehenden sei ebenso gestiegen, wie etwa auch die Zahl der Eltern mit psychischen Problemen. „Viele Probleme werden in die Schule getragen“,  berichtet Reichel und so stehen die Lehrkräfte vor neuen Herausforderungen. Angefangen von gesteigerter Aggressivität bis hin zu psychischen Problemen von Kindern und Eltern. Hier sollen JAS-Fachkräfte helfen. Choppè berichtete von Ihrer Arbeit am SFZ Viechtach. Sie führe dort viele Einzelgespräche mit den Schülern, spreche mit Lehrern, Eltern und auch mit Psychologen oder anderen externen Fachkräften. Zum einen sei sie eine Brücke ins Jugendamt, zur Schule und zu externen Hilfen, zum anderen sei sie eine Anlaufstelle bei Problemen. Landrätin Rita Röhrl bedauerte, dass immer mehr Eltern ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen würden. „Erziehung sei eigentlich immer noch Elternaufgabe“, sagte sie, man müsse aber anerkennen, dass die Realität eine andere sei. Insofern unterstütze sie auch die Anträge von weiteren Schulen, die auch JAS-Kräfte einstellen wollten.

Reichel berichtete, dass es JAS bereits an den Förderzentren in Regen und Viechtach, an den Grund- und Mittelschule in Regen, sowie an der Mittelschule Viechtach gibt. Nun gebe es Anträge der Mittelschule Ruhmannsfelden, der Grundschule Viechtach und der Grundschule Zwiesel, berichtete Jugendamtsleiter Hackl und die Ausschussmitglieder unterstützten dies einstimmig.

Zu guter Letzt empfohlen die Gremiumsmitglieder einstimmig dem Kreistag, den Haushalt des Kreisjugendamtes, wie geplant, zu beschließen. Hier werde mit Ausgaben von rund 7,5 Millionen Euro gerechnet, wobei der Posten „Hilfe zur Erziehung“ mit rund 3,6 Millionen Euro am höchsten sein soll.


- SB


Landratsamt RegenRegen

Quellenangaben

Landratsamt Regen

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