Wertvolle Arbeit abseits des Unterrichts

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14.01.2018
Regen

Regen. An vier Schulen im Landkreis Regen wird derzeit Jugendsozialarbeit (JaS) angeboten. An den Sonderpädagogischen Förderzentren Regen und Viechtach und den Mittelschulen Regen und Viechtach sind Sozialpädagogen im Einsatz. Einmal im Jahr trifft sich der sogenannte JaS-Projektbeirat zum Austausch. Bei dem Treffen wird sowohl auf das zurückliegende Schuljahr geschaut als auch versucht, einen kleinen Ausblick auf zukünftige Aufgaben zu geben. Beim jüngsten Treffen wurden die Teilnehmer vom Kommunalen Jugendpfleger Dirk Reichel begrüßt, er koordiniert im Kreisjugendamt die Jugendsozialarbeit an Schulen und unterstützt die Arbeit der vier „JaS’ler“ auf fachlicher Ebene.

Reichel stellte kurz die Notwendigkeit der Sozialarbeit in den Schulen heraus und sprach in gleichem Atemzug von einer guten Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften der Bezirkssozialarbeit im Allgemeinen Sozialdienst des Kreisjugendamtes und den Kollegen an den Schulen. Gerade durch die verpflichtende Hospitation der Jugendsozialarbeiter im Jugendamt konnte für die alltägliche Arbeit ein guter und direkter Draht zu den zuständigen Jugendamtsmitarbeitern aufgebaut werden. Dies würde ihnen in der praktischen Arbeit zu Gute kommen, was Jugendsozialarbeiterin Andrea Burghart in ihrem Kurzbericht bestätigen konnte.

Nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellungsrunde befassten sich die Teilnehmer mit dem Rückblick auf das Kalenderjahr 2017. Dabei zeigte sich, dass einige Schwerpunkte von Schule zu Schule zwar anders gelagert waren, dass es aber auch zahlreiche Gemeinsamkeiten gibt. In der Mittelschule Viechtach wurde, neben der Einzelberatung, auch das Thema Soziale Medien in den Mittelpunkt der Arbeit gestellt. „Wir sind derzeit dabei einen Präventionstag zu planen“, sagte der Jugendsozialarbeiter Maximilian Bäumler. In der Schule am Weinberg, dem Sozialpädagogischen Förderzentrum Regen, wurden mehrere soziale Kompetenztrainings durchgeführt. Zudem stellte der zuständige Sozialpädagoge Franz Wölfl fest, dass immer öfter familiäre Probleme die Kinder emotional sehr bewegen. Awital Choppé arbeitet als Jugendsozialarbeiterin am Sonderpädagogischen Förderzentrum in Viechtach und konnte ähnliches bemerken: „Familiäre Belastungen beschäftigen die Kinder oft sehr stark.“ Sie habe die Erfahrung gemacht, dass es immer öfter notwendig sei, sich auf die Einzelarbeit zu konzentrieren. Von vielen Einzelfällen sprach auch Andrea Burghart, die seit April an der Mittelschule Regen tätig ist. In ihrer täglichen Arbeit beschäftigt sie, dass immer mehr Schüler „Konflikte mit Gewalt lösen.“ An manchen Tagen komme sie sich vor, „wie die Feuerwehr.“

Die Teilnehmer des JaS-Projektbeiratstreffens in der vhs Arberland.
Die Teilnehmer des JaS-Projektbeiratstreffens in der vhs Arberland.

An allen Schulen müsse man sich immer wieder mit dem Thema Rassismus und mit politisch rechten Tendenzen auseinandersetzen. Für Schulrat Mark Bauer-Oprée sei dies ein Zeichnen, dass man wieder verstärkt die politische Bildung an den Schulen investieren müsse.

Viel Lob gab es von den anwesenden Schulleitern. „Ich möchte JaS an der Schule nicht mehr missen“, sagte Birgit Heigl-Venus vom SFZ Regen und brachte so die Redebeiträge ihrer Kollegen auf den Punkt. Dr. Hermine Englmeier vom SFZ Viechtach konnte ergänzend feststellen, „dass die Zeit für Krisenintervention immer weniger ausreicht.“ Ins gleiche Horn stießen auch Schulrat Mark Bauer-Oprée, Regierungsschuldirektor Rainer Fauser von der Regierung und der Kreiscaritasvorsitzende Günther Arendt. Lob gab es aber auch für Dirk Reichel. Er kümmere sich hervorragend um die Fachberatung und stehe den JaS-Kräften mit Rat und Tat beiseite.

So stellte Nikolaus Stuewer, zuständig für die JaS-Fachberatung in der Regierung von Niederbayern fest, dass Reichel das „Lob zurecht bekommt.“ Auch Fauser unterstrich in seinen Ausführungen, dass man dankbar für die geleistete Arbeit der Jugendsozialarbeiter sei. Jugendamtsleiter Martin Hackl stellte heraus, dass man mittlerweile bei den Mittelschulen auf gut acht Jahre, bei den Förderzentren auf knapp vier Jahre dieses Fachbereiches zurückblicken kann und sich JaS zu einem immer „wertvolleren Angebot im Landkreis entwickle.“

Für die Stadt Regen sprach Martin Wisbauer. Er betonte, dass die Stadt stets hinter dem JaS-Angebot steht und auch die Kosten bisher nie diskutiert wurden. Der Viechtacher Stadtjugendpfleger Marco Lorenz meinte, dass sich auch die Verantwortlichen der Stadt Viechtach über die geleistete Arbeit freuen.

Zum Abschluss gab es noch einige lobende Worte für Dr. Englmeier. „Ich denke, das war ihr letztes Projektbeiratstreffen“, sagte Jugendamtsleiter Martin Hackl zu ihr. Er spielte damit darauf an, dass Dr. Englmeier im Sommer in den Ruhestand gehen wird. Hackl bedankte sich bei ihr für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Man sei nicht immer einer Meinung gewesen, aber genau dieses Ringen um den besten Weg habe die JaS-Arbeit nach vorne gebracht. Sie habe die Projekte mitbewegt und mitgestaltet, dafür gab es zum Abschied einen besonderen Dank.


- SB


Landratsamt RegenRegen


Quellenangaben

Landratsamt Regen

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