Seminarpräsentationstag am Gymnasium Freyung

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30.01.2019
Freyung

Einen Nachmittag lang gehörte am Gymnasium Freyung die Bühne den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse. In der Aula zeigten sie ihren Mitschülern, Eltern, Lehrern und den geladenen Gästen, was sie im vergangenen Jahr in ihren Seminaren geleistet haben.

 

Schulleiterin Barbara Zethner betonte in ihren einleitenden Worten die Bedeutung der Seminare in der gymnasialen Ausbildung und wie wichtig dabei die Zusammenarbeit mit einer Reihe von externen Partnern sei. Sie freute sich daher, neben Vertretern aus Politik und Gesellschaft auch Freunde und Förderer des Gymnasiums Freyung unter den Zuhörern begrüßen zu dürfen (siehe Kasten). Dann übergab sie das Wort an Zwölftklässler Matthias Kerschbaum, der mit Witz und Charme die Veranstaltung moderierte.

 

Zu Beginn erläuterte Matthias Kerschbaum die Funktionsweise der beiden Seminare. Im wissenschaftspropädeutischen Seminar, kurz W-Seminar, lernen die Schülerinnen und Schüler wissenschaftlich zu arbeiten, so wie sie es später auch an der Universität anwenden müssen. Im Rahmen dieses Seminars muss jeder Teilnehmer eine Abschlussarbeit schreiben. Das Projekt-Seminar, abgekürzt P-Seminar, hat ein Produkt zum Ziel und einen höheren Praxisanteil. Hier sollen die Schüler also gemeinsam ein Projekt verwirklichen. Außerdem besteht ein Teil des P-Seminars aus der Studien- und Berufsorientierung und dem Erstellen einer Bewerbungsmappe.

Matthias Kerschbaum übernahm auch gleich die Präsentation seiner eigenen Arbeit, die er im Rahmen des W-Seminars „Heilpflanzen im Bayerischen Wald“ unter der Leitung von Dr. Uwe Wucherpfennig erstellt hatte. Er suchte verschiedene Pflanzen, dokumentierte den Fundort, präparierte einige von ihnen, fotografierte sie und erstellte Steckbriefe. Leicht fiel ihm dies beim Spitzwegerich, der im Bayerischen Wald sehr häufig wächst. Schwieriger war es mit besonderen Pflanzen wie Arnika, die aufgrund ihrer Seltenheit sogar unter Naturschutz stehen.

Ebenfalls der Natur verbunden zeigte sich das P-Seminar „Matherallye“, das von Elke Unrecht betreut und von Katja Hoffmann und Josef Schöffmann vorgestellt wurde. Die Seminarteilnehmer konnten den Nationalpark als externen Partner gewinnen und designten eine Schatzkarte, die – auf ein Lederstück gedruckt – als Grundlage für eine Schnitzeljagd durch das Tierfreigelände dient. Das Angebot richtet sich an Kinder, die im Jugendwaldheim zu Gast sind. Diese können während ihres Spaziergangs durch das Tierfreigelände an jedem Tiergehege mathematische Rätsel lösen und erhalten zugleich Informationen über die dort lebenden Tiere.

Auch zur Bewegung anregen möchte das P-Seminar „Goldener Steig“ mit dem Leitfach Geschichte. Zusammen mit ihrer Seminarleiterin Ulrike Philipp-Rauscher kreierte die Projektgruppe acht Schautafeln für einen geschichtlichen Erlebniswanderweg. Dank Unterstützung von Susanne Zuda, die sich das Maskottchen „Säumer Sepp“ ausdachte, welches nun die Tafeln ziert, und der Gemeinde Grainet gelang es, eine touristische Attraktion auf dem Haidel zu schaffen.

Projektsprecher Patrick Duschl verwies auch auf die sehr gut gelungene Zusammenarbeit mit dem P-Seminar Wirtschaft und Recht (Leitung: Sebastian Ranzinger). Pia Stadlmeyer erläuterte hierzu, dass ein paar der Teilnehmer eine Website programmiert hatten, die die Inhalte der Tafeln mit dort angebrachten QR-Codes für jeden abrufbar bereithält. Sogar eine Übersetzung ins Tschechische findet sich auf der Seite. Außerdem kann man lustige Geschichten vom „Säumer Sepp“ abrufen und während der Wanderung oder zuhause am PC anhören. Neugierig geworden?

Hier geht’s zur Website: https://projekt-goldener-steig.jimdo.com/

Sophia Biser, die ihre W-Seminar-Arbeit im Fach Sport (Leitung: Sabine Appel) vorstellte, kam in ihrem Fazit auch zu dem Schluss, dass Bewegung eine geeignete Freizeitbeschäftigung ist – und zwar gerade für Asthmatiker. Nach Gesprächen mit Ärzten hat sie im Selbstversuch getestet und herausgefunden, dass ein moderater Trainingsplan mit z. B. Seilspringen und Joggen zu einer Verbesserung der Leistungskurve führt. „Asthma und Sport“ – so der Titel ihrer Arbeit – schließen sich also keineswegs aus.

Weitere W-Seminare gab es aus den Fächern Deutsch, Geschichte, Physik und Kunst.

Leah Risinger referierte über Volker Kutschers Roman „Der nasse Fisch“, der den Leser ins Berlin der 20er-Jahre eintauchen lässt. Ihr Seminar hatte sich mit der Gattung des „Modernen Kriminalromans“ beschäftigt und wurde von Wolfgang Fischer betreut.

In Geschichte widmeten sich die Seminarteilnehmer und ihr Seminarleiter Markus Michel „Attentaten in der Geschichte“. Tobias Mandl zeigte in seiner Präsentation auf, welche Verschwörungstheorien sich nach wie vor um den Mordanschlag auf den US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy ranken und erläuterte beispielsweise die berechnete Flugbahn einer der Kugeln, die ihr Ziel getroffen hatte.

Die physikinteressierten Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit dem Thema „Physical Computing“ (Leitung: Stefan Christoph). Anschaulich erklärten Anna-Lena Madl und Elias Lerchl, was darunter zu verstehen ist, indem sie die von ihnen entwickelten Geräte vorführten, z. B. eine Farbsortiermaschine, ein Rotationsdisplay und einen LED-Würfel.

Laura Nußhardt nahm am Seminar „Inszenierte Fotografie“ von Fred Widl teil und kreierte aufregende Fotografien, welche die sieben Todsünden darstellen. Sie arbeitete dabei u. a. mit Farbsymbolik, so dass das Modell, das eine Allegorie auf die erste Todsünde, den Geiz, repräsentiert, eine gelbe Krawatte trägt. Außerdem gibt es eine Siebenerserie an Fotos mit Äpfeln als Symbol für die Ursünde.

P-Seminare verantworteten neben den schon genannten die Fächer Religion, Latein und Chemie. Sie alle haben gemeinsam, dass das Ergebnis ihres Projekts Kindern oder Jugendlichen zugutekommen soll.

Mithilfe ihres Seminarleiters Marcus Güll-Uhrmann schufen Neele Gibis, Sabrina Kraus und ihre Mitschüler ein Konzept zur „Firmvorbereitung zwischen Himmel und Erde“. Im Mittelpunkt ihrer Idee steht der gemeinsame Tag der Firmlinge im Kletterwald mit einer sich anschließenden Andacht. Für Pfarrgemeinden, die das Konzept interessiert, gibt es alle Informationen in einem gedruckten Heft nachzulesen.

Die Schülerinnen und Schüler im P-Seminar Latein von Georg Kalleder veranstalten am Gymnasium Freyung einen „Lateintag“, der die eingeladenen Grundschüler für die lateinische Sprache und die römische Geschichte begeistern sollte. Marcel König führte das Katapult vor, das er sich für die Kinder ausgedacht hatte und das für diese ein Highlight gewesen war. Anna-Lena Madl zeigte Bilder von dem Tag und den Stationen, die die Kinder durchlaufen hatten. Sie durften z. B. den Brand von Rom löschen oder Fladenbrot mit Olivenöl probieren.

„Chemie ist auch für die Kleinen toll“ war das Motto, das Matthias Gottschalk für sein P-Seminar ausgegeben hatte. In einem Vorentscheid und einer Finalrunde wurde dabei der Chemie-Champion der Unterstufe ermittelt und dazu auch die 4. Klasse der Freyunger Grundschule eingeladen. Sehr einfallsreich und lustig hatten die Seminarteilnehmer das Quiz in ein Theaterstück eingebettet, bei welchem einer Familie chemische „Missgeschicke“ passieren. Einen Teil daraus führten sie dem Publikum vor und konnten sich einiger Lacher gewiss sein.

Schulleiterin Barbara Zethner zeigte sich in ihren abschließenden Worten von den Leistungen der Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt und resümierte, dass diese nicht nur Humor und Kreativität auszeichne, sondern sie auch unter Beweis gestellt hätten, wissenschaftlich genau arbeiten zu können. Diese jungen Leute könne man nach dem Abitur getrost in die Arbeitswelt oder die Universität entlassen.

 

Ehrengäste:

Stadtrat Josef Geis, Regionalmanager Stefan Schuster, Notburga Schreiner - Leiterin Kreisbibliothek Freyung, Polizeirätin Ingrid Grötzinger, Anton Dick - VR Bank, Susanne Zuda - Bücher Lang, Johannes Geier - Jugendseelsorger, Matthias Grillhösl-Pfarrer, Walter Graßold - stellvertretender Schulleiter Gynmasium Freyung, Maria Haydn - Vertreterin Elternbeirat

 


- DT


Gymnasium FreyungFreyung

Quellenangaben

Tanja Wagner, Gynmasium Freyung
Bildupload: Daniela Tanzer Daniela Tanzer Daniela Tanzer

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