Das Finsterauer Filz steht seit vielen Jahren im Mittelpunkt umfassender Renaturierungsmaßnahmen. Bereits vor rund 35 Jahren wurden erste Schritte unternommen, um das einst zur Forstwirtschaft entwässerte Moor wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen. Vor zehn Jahren arbeiteten die Bayerischen Staatsforsten und die Nationalparkverwaltung eng zusammen, um die ökologischen Bedingungen weiter zu verbessern. Nun startet eine neue Phase der Optimierung.

Um das Finsterauer Filz zu verbessern, werden derzeit Birken entfernt und mit Hilfe einer Raupe aus dem Moor gebracht, um freie Flächen zu schaffen.
„Moore sind Hotspots der Biodiversität und bieten einzigartige Lebensräume für viele spezialisierte Pflanzen- und Tierarten“, erklärt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Der Nationalpark habe bereits mehr als 75 Hektar Moor- sowie 125 Hektar Moorwaldflächen ökologisch aufgewertet und damit zahlreichen, teils verdrängten Arten wieder neuen Lebensraum geschaffen. Zusätzlich seien Moore wertvolle Kohlenstoffspeicher, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Im Nationalpark hat Moorschutz einen hohen Stellenwert. Deshalb wollen wir uns auf den bisherigen Erfolgen im Finsterauer Filz nicht ausruhen.“
Seit 2022 gehört das Gebiet offiziell zum Nationalpark Bayerischer Wald. Dennoch sei das Finsterauer Filz laut Tobias Windmaißer, verantwortlich für Biotop- und Artenschutz, noch nicht im Idealzustand. „Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, den Wasserhaushalt und den dortigen Lebensraum zu verbessern. Daher haben wir ein Konzept erarbeitet, um diese wertvolle Fläche wieder in einen naturnäheren Zustand zu versetzen.“
Derzeit werden in einem ersten Schritt Birken entfernt, um mehr Licht in das Moor zu bringen. Die Arbeiten werden von den Mitarbeitern der Dienststelle Finsterau durchgeführt. „Ab dem kommenden Jahr werden wir unser Konzept fortführen und die weiteren Maßnahmen zur Schaffung von mehr Licht und Wasser im Finsterauer Filz behutsam und nachhaltig umsetzen.“

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald