Immer wieder samstags heißt es beim Gartenbauverein in Metten: Die Türen der Mosterei sind geöffnet! Direkt neben dem örtlichen Freibad wird eifrig gepresst. Wer Äpfel und Quitten zu köstlichen Getränken weiterverarbeiten lassen möchte, ist hier also an der richtigen Adresse. Möglich ist aber auch, Birnen und Kornäpfel weiter zu verarbeiten. Künstliche Zusatzstoffe braucht es dafür zum Glück nicht. Mit Muskelkraft, jahrzehntelanger Erfahrung und den richtigen Arbeitsgeräten fließt das vitaminreiche Gold in flüssiger Form auch so. Wie der Saft, Punsch und Most aus eigener Herstellung ankommt? Ganz ausgezeichnet!
Schon vom Parkplatz aus sind die Autos zu sehen, die geduldig auf den Presstermin warten. Oder besser gesagt: der fruchtige Inhalt in ihren Kofferräumen und Anhängern. Allzu viel Geduld muss aber zum Glück niemand mitbringen. Schließlich ist die vorherige Terminvereinbarung für das Obstpressen Pflicht. Eine passende Uhrzeit dafür kann kann direkt über das Mosttelefon ausgemacht werden. So ist es für die Mitglieder des Gartenbauverein Metten e. V. möglich, die Samstage im September und Oktober optimal zu planen. Von 9:00 bis 16:00 Uhr geht es in der Mosterei rund:

In der
Das mitgebrachte Obst wird in der sogenannten Apfelwäsche gereinigt und über den Turm mit der Förderschnecke nach oben gezogen. Hier werden die Früchte zu Mus verarbeitet. Das Mus gelangt dann über einen Trichter in die Bandpresse.

Der Turm mit der Förderschnecke zieht das Obst nach oben und leitet es an die Bandpresse weiter.
Sie presst das Obst mit beeindruckenden 3 bis 3,5 Tonnen in drei Schritten. Das Ergebnis: Saft, der unten aus der Maschine läuft. Er wird in einem speziellen Behälter aufgefangen, gefiltert und jetzt in zwei Auffangbehältern gesammelt. Darin kann er sich ein wenig absetzen.

Die Bandpresse befördert das Apfelmus weiter und presst daraus mit 3 bis 3,5 Tonnen Saft.
Anschließend geht es über den Durchlauferhitzer auch schon in die Abfüllung, wo der trinkfertige Saft in 5- oder 10-Liter-Gebinde verpackt wird. Fertig ist das flüssige Gold ohne künstliche Zusätze!

Nach dem Erhitzen kann der jetzt trinkfertige Saft auch schon abgefüllt werden. Das ist in 5- oder 10-Liter-Verpackungen möglich.
Der pasteurisierte Saft ist bei kühler Lagerung und geschlossen dabei ein bis zwei Jahre haltbar. Nach Anbruch sollte er innerhalb von bis zu vier Wochen getrunken werden. Wichtig ist an dieser Stelle, dass keine Luft an den Saft gelangen kann. Der Kontakt könnte seine Haltbarkeit verringern.

Mhh, lecker! So kann der vom Gartenbauverein Metten gepresste Apfelsaft mit nach Hause genommen werden.
Gut zu wissen ist darüber hinaus: Die mitgebrachten Früchte werden vom Gartenbauverein Metten komplett verwertet. Das ausgepresste Mus lässt sich so zum Beispiel hervorragend für die Wildtierfütterung nutzen. Nachhaltigkeit ist also ein wichtiger Punkt bei der Verarbeitung der Früchte. Das fällt auch mit Blick auf das Obst auf, das gepresst werden kann. Dieses muss die Pflückreife erreicht haben, wobei auch Fallobst mit Druckstellen gut verwertbar ist. Wer Lust hat, kann sich außerdem Getränke aus verschiedenen Obstsorten pressen lassen. Es gilt dabei: Je besser die Früchte, desto besser auch der Saft.
Unreife, überreife, mehlige oder gar fauliges Obst sollte im Gegensatz dazu niemand in die Mettener Mosterei mitbringen. Solches Obst macht das Getränk sauer und im schlimmsten Fall sogar ungenießbar. Ähnliches gilt für Quitten: Bei ihnen sollte der äußere Flaum entfernt werden. Einerseits liegt das daran, dass er den Saft sauer macht. Andererseits kann er aber auch die Pasteurisieranlage verstopfen. Das wäre mit Blick auf die köstlichen Erzeugnisse aus den Gärten unserer Region natürlich mehr als schade.

Gartenbauverein Metten e.V.