Starkbierfest nach der Starkbierzeit: Ja spinnen die Eib´mschäger?
Großarmschlag. Jetzt treiben sie es wirklich zu bunt. Die Uptown der Säumerstadt, besser bekannt als Großarmschlag, feierte ihr Starkbierfest heuer erst nach Ostern. Aber nicht nur deshalb droht Grafenau selbst Sodom und Gomorrha in den Schatten zu stellen.
Bruder Markus hatte wirklich wieder genug anzupredigen gegen Wollust und Sittenverfall. Eigentlich hätte er dies traditionell zur Fastenzeit tun wollen, wenn die Menschen ausgezehrter weniger Gegenwehr gegen das scharfe Wort gehabt hätten. Jedoch machte ein Trauerfall im Dorf es unpassend, dass die Feuerwehr samt Gästen in derberen Spaß verfallen wäre. Deshalb gab es heuer die bedarfsverlängerte Fastenzeit erst nach kurzer Osterunterbrechung. Nötig hatten es die Gläubigen im „Feuerwehrfestsaal“ dennoch, erst heiß auf die Ohren zu bekommen und das gefühlte Fegefeuer dann mit löwenstarkem Trunk aus der Domstadt, fast schon als Maibock, wieder zu kühlen.

Bruder Markus predigt beim Starkbierfest in Großarmschlag scharf gegen Sittenverfall und politische Wirrungen.
Dem Himmel sei Dank, dass es noch mehr Normale als Depperte am Ort gebe, so Bruder Markus. Aber es kippe langsam. Wirrungen und G´schmatz hätten zudem dafür gesorgt, dass das große Predigen in Grafenaus Haus, drunt´ i. Wald, keine Läuterung erwirkt habe. Der Röcklin, der Ex-Stadträtin mit „schnatternder“ Stimme, sei das sauer aufgestoßen, weil sie so nicht ins Singspiel hatte kommen können, um ihre Public Relations aufzupolieren. Es wird gemunkelt, dass sie nach US-Vorbild erst den Rathauschefinnensessel erklimmen möchte, dann den Stadtrat abschaffen und unbegrenzt durchregieren – ähnlich wie sie es beim Chor da Capo seit 21 Jahren praktiziert.
Wenn mit dem potemkinschen Friedlhaus nichts weiter geht, soll eben ein Puff hinein, um den Ortskern zu beleben. Statt dauerumgeleitetem Verkehr könnte gewerblicher Verkehr Einzug halten. Per Waldbahn könnten sich die Freier unerkannt anschleichen und der Mayermetzger sein Portfolio um Living Buffets erweitern. Hauptsache die horizontale Gewerbesteuer sprudelt reichlich.
Für das Foto auf der Bühne der abgesagten Starkstadtbärbiererei hätte die „Bürgerdiktatorin in spe“ extra ein Leopardenmusterdirndl angezogen, um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren. Das soll dann am Volksfestdienstag nachgeholt werden, wenn die sexy Mountain Crew – als Wahlversprechen – auftritt, solange die Sixpacks nicht zu Fasslbäuchen mutieren. Unterstützt würde sie von der Strandparty des Eib´mschläger Frauenbundes am Angerfroschtümpl, mit Goaßmassen als Cocktailersatz.
Warum es trotzdem nichts wird mit der Karriere der Röcklin? Falsches Geschlecht und falsche Partei. Statt Allmachtsphantasien nur kleine Prozente. Gelb und Rot: Politisch tot. Es liege nicht am Wollen, sondern am Willen der Wähler.

Löwenfastmaibockrunde: Mit nur einem Schlag hatte der „Bürgermayer Alexander“ (v.r.) dem Ritzingerschen Bräu-Löwen seinen verspäteten Bock angezapft. „Freiwilliger“ 1. Vorstand Julian Ertl hatte Honoratioren, Geistlichkeit und alle begrüßt, bevor nach dem Film zum Fest die spitze Feder der Röcklin von Prediger Markus gekonnt in Worte und Mimik übersetzt wurde.
Weitere Dorfgeschichten: Warum siegten die Rasenmähclubberer beim Vereineschießen24? Wegen eines sportlichen Kirchenaustritts. Warum dauert die Sperrung der Röhrrkreiselbrücke? Damit die Eib´mschläger vom Volksfest gefahrloser heimwackeln können. Warum flackern manche Straßenlampen? Wegen Saftproblemen hinter den Weihnachtsbeleuchtern. Warum ist der Krieger- und Soldatenverein gerettet? Weil dem verrenteten Riedl Max daheim langweilig war. Und die Kloheisl-Sanierung der Feuerwehr? Ein Projekt mit Endloslaufzeit.
Geschichten gäbe es noch viele, aber der schwarz-weißen Zeilen sind zu wenige. Deshalb beschloss Bruder Markus: Genug und Prost bis 26!

Freiwillige Feuerwehr Großarmschlag