Südböhmen spricht sich klar für EVTZ aus

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03.03.2025
Landshut
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Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich mit Außenbeauftragten der Region Südböhmen, Dr. Jan Zahradník im Konsens

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich versucht – auch in seiner Funktion als Präsidiumsmitglied der Europaregion Donau-Moldau und Vorsitzender des niederbayerischen Trägervereins – die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und so die Voraussetzungen zu schaffen, in Zukunft noch möglichst viele EU-Fördergelder für den bayerisch-tschechisch-österreichischen Grenzraum einwerben zu können. Er rührt derzeit die Werbetrommel für die Gründung eines EVTZ, eines Europäischen Verbundes Territorialer Zusammenarbeit, wobei seiner Ansicht nach, das Gebiet der Euregio mit den angrenzenden Regionen am geeignetsten wäre.

 

Mit dieser eigenen Rechtspersönlichkeit erhofft er sich, dass auch in Zeiten der jahrlangen wirtschaftlichen Blüte in Bayern und in Tschechien weiterhin die Interessen gerade der Grenzregion besondere Beachtung finden und für Förderungen aus Brüssel geworben werden kann. Deshalb reiste er dieser Tage nach Südböhmen, um sich mit dem stellvertretenden Kreishauptmann Dr. Jan Zahradník in Budweis auszutauschen. Er rannte dabei offene Türen ein.

 

Dr. Zahradník ist Beauftragter für Außenbeziehungen und ein Kenner Niederbayerns, da er schon vor über 20 Jahren in seiner früheren Funktion als Kreishauptmann rege Kontakte pflegte. Der begeisterte Europäer war sich bei Heinrichs Besuch sicher: „Unsere Region verbindet eine langjährige Freundschaft, nicht nur auf der öffentlichen, sondern auch auf der privaten Schiene.“ Das freute den Bezirkstagspräsidenten und er machte deutlich, dass ihm sehr daran gelegen sei, diese lange gewachsene Freundschaft auch in die Zukunft weiterzutragen. „Die Regionen sollen sich aber nicht nur vernetzen, sondern auch gemeinsame Entwicklungsstrategien erarbeiten“, wünschte er sich. Gerade in bilateralen Themen habe man stets gut zusammengearbeitet, das Gebiet der Europaregion Donau-Moldau (EDM) habe sich dagegen als oft zu groß erwiesen, um gemeinsame Projekte zu realisieren.

 

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Tauschten sich mit dem stellvertretenden Kreishauptmann Dr. Jan Zahradník (rechts) aus: Von links Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich

 

Das unterstrich auch Dr. Zahradník, auch, wenn er glaubte, dass die bestehende EDM mit jährlich wechselndem Vorsitz als Netzwerkplattform beibehalten werden könnte. „Aber ich bin der Meinung, dass ein EVTZ ein Thema für die Zukunft ist. Wenn die Frage ist, EVTZ ja oder nein, dann sagen wir ja. Wir müssen uns nur drei Dinge überlegen: Welche Akteure dabei sind, wo der Sitz sein soll und welches Programm man gestaltet.“ Er sprach sich klar für einen EVTZ mit den Akteuren Niederbayern, Südböhmen und Oberösterreich aus auf der Basis der früheren Dreiländergesellschaft. Auf Rückfrage von Dr. Heinrich ist er aber auch bereit, eine Zusammenarbeit mit Pilsen und der Oberpfalz zu besprechen.

 

Auch Kaspar Sammer, Geschäftsführer der Euregio und des EDM-Trägervereins Niederbayern, war bei dem Besuch in Budweis dabei. Sammer arbeitete viele Jahre im Präsidium der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen mit Dr. Zahradnik zusammen und appellierte, jetzt Strukturen zu schaffen, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf ein neues Niveau heben. Er mahnte zudem eine zügige Umsetzung an.

 

Als Themenschwerpunkt brachte Jan Zahradník den Bereich Bildung, Entwicklung und Forschung ins Spiel. Hier könne man die Universitäten Passau, Linz und Budweis einbinden und noch besser verbinden. In diesem Zusammenhang verwiesen Dr. Heinrich und Sammer auch auf die Hochschule Deggendorf, die mit dem Campus in Pfarrkirchen bereits vor einigen Jahren zum Ausbau der bayerisch-österreichischen Bildungskooperationen mit der FH  einen EVTZ gründete und dabei wertvolle Pionierarbeit leistete.

 

Zahrandnik bat möglichst bald einen gemeinsamen Termin mit Landesrat Achleitner in Oberösterreich zu vereinbaren, um weitere Schritte abzustimmen. „Ich freue mich sehr, durch den Besuch in Südböhmen einen Schritt weitergekommen zu sein und dort Unterstützer zu finden. Wir werden die Strukturen offen und partnerschaftlich diskutieren“, zog der Bezirkstagspräsident ein positives Fazit. 


- JS


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