Für ein informatives Gespräch traf sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl mit dem Dienststellenleiter Christoph Fuchs und der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Verena Gostic. Gemeinsam tauschten sie sich über die Bedeutung der Dienststelle für die Menschen vor Ort und die verschiedenen Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche, denen sich die Malteser widmen, aus.
Direkt gegenüber dem Freyunger Krankenhaus gelegen, dient die Malteser Dienststelle in Freyung seit nunmehr zweieinhalb Jahren als eine der ersten und beliebtesten Ansprechpartnerinnen für alle Menschen, die Fragen und Bedarf im Bezug auf gesundheitlich-organisatorische Themen haben. Die Leute freuen sich, kompetente Hilfe direkt vor Ort zu haben, ohne lange Wege auf sich nehmen zu müssen. "Wir sprechen die Sprache der Menschen hier. Weder sie noch wir müssen uns verstellen. Das ist wichtig, um Vertrauen aufzubauen und die Menschen, die unsere Hilfe brauchen können, zu erreichen", erklärt Dienststellenleiter Christoph Fuchs, dem man die Begeisterung für seine Arbeit sofort ansehen kann.
v.l.n.r.: Harald Schlapps (Malteser-Vertriebsmitarbeiter); Christoph Fuchs (Dienststellenleiter); Rita Hagl-Kehl (MdB); Verena Gostic (Ehrenamtliche Mitarbeiterin)
Die kompakte Dienststelle atmet den Geist des Ehrenamts und eines realistischen Altruismus: Nicht der finanzielle Nutzen, sondern die Lust am Helfen und am Umgang mit den Menschen scheint hier im Vordergrund zu stehen. "Wir bewerben alle unsere Dienste gleichermaßen. Die, die sich finanziell lohnen und die, die uns kein Geld einbringen. Der Gründungsgedanke des Ehrenamts lebt hier noch", so die ehrenamtliche Mitarbeiterin Verena Gostic zu ihrer Motivation. Die ehrenamtliche Ortsgruppenstruktur in der Freyunger Umgebung ist ein essenzieller Schwerpunkt der Dienststelle, gemäß dem Motto "Malteser ist man nie allein!".
Doch das Tätigkeitsfeld beschränkt sich nicht nur auf warme Worte und guten Willen: Hier in Freyung werden beispielsweise Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Diese richten sich zwar auch an angehende Fahrschüler, doch auch junge Eltern oder Angehörige älterer Menschen bekommen wichtige Tipps, wie sie Anzeichen und Symptome für alterstypische Krankheiten erkennen und dementsprechend handeln können. "Oft wissen Angehörige nicht, welche Alarmzeichen es gibt und wie man harmlose Erscheinungen von ernstzunehmenden Krankheitssymptomen unterscheidet. Das ist auch verständlich, aber hier können wir aufklärend und unterstützend zur Seite stehen und die Menschen sensibilisieren", gibt Fuchs zu verstehen.
Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist die Versorgung von Menschen mit leicht zuzubereitenden und schmackhaften Gerichten. Diese werden regelmäßig an diejenigen ausgeliefert, die aus unterschiedlichen Gründen Probleme haben, für sich selbst zu kochen und einkaufen zu gehen. Aus 200 Gerichten kann man auswählen, sich das Essen bequem liefern lassen und dann unkompliziert in der Mikrowelle oder im Backofen zubereiten. Kein Einkaufen, Vorbereiten, Schnibbeln und Abspülen notwendig. Auch Rita Hagl-Kehl bekam eine Kostprobe: "Ich bin tatsächlich von der Qualität und vom Geschmack zugleich überrascht und überzeugt. Zum Glück ist das angebotene Essen weit mehr als nur ein Notbehelf."
Mit dem Malteser Hausnotruf stehen Helfer rund um die Uhr zur Verfügung, falls ein Unglück passiert und niemand in der Nähe ist. Der Bereitschaftsdienst ist tatsächlich einzigartig im gesamten Landkreis. Das gibt ein wichtiges Gefühl der Sicherheit, ohne auf Angehörige angewiesen zu sein, da sofort von medizinisch geschultem Personal Hilfe geleistet werden kann - 365 Tage im Jahr.
Erwähnenswert ist auch der sog. "Herzenswunsch-Krankenwagen", der Menschen, die sich im letzten Abschnitt ihres Lebens befinden, noch einmal an ihre Orte der Sehnsucht bringen kann. Die Malteser begleiten diese Besuche, die sehr unterschiedlich sein können: Der Besuch im alten Heimatdorf, das Meer nochmal sehen oder die Familie und liebgewonnene Freunde besuchen. Auf diese Wünsche wird bei den Maltesern, falls möglich, eingegangen.
"Wir sind alle vergänglich und wir brauchen früher oder später Hilfe. Mit solchen Menschen vor Ort, die empathisch und hilfsbereit sind, ist diese Erkenntnis um einiges angenehmer. Ich bin wirklich dankbar und froh, dass ich mit dem Wissen hier weggehe, dass es kompetente Ansprechpartner und so viele ehrenamtliche Helfer in Freyung und Umgebung gibt, an die man sich immer wenden kann. Nicht nur im Notfall, sondern allgemein", so Rita Hagl-Kehl abschließend.