Die Sorgen und Nöte der heimischen Wirtschaftsbetriebe sind dem Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Ebner nicht unbekannt. Vor seiner Wahl zum Abgeordneten war Ebner selbst jahrelang in der Privatwirtschaft in leitender Funktion tätig und auch als Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtages pflegt er den Kontakt mit Industrie- und Handwerksbetrieben. So war es nur eine Frage der Zeit, wann der Viechtacher Ebner dem größten Betrieb in seiner Heimatstadt – der Firma REHAU Automotive - einen Abgeordnetenbesuch abstattet. Empfangen wurde Ebner im Werk 11 an der Dr. Hermann-Staudinger-Straße vom Werkleiter Dr. Dominik Gläßer und von Christoph Fischer, der als Personalleiter Verantwortung trägt.
Vor dem Rundgang durch die Fertigungs- und Montagehallen, gaben Gläßer und Fischer ihrem Gast einen Überblick über die Rehau Gruppe gesamt und insbesondere über das Viechtacher Werk REHAU Automotive, das im Jahr 1987 gegründet und 2016 zuletzt erheblich erweitert wurde.
Bei der REHAU Gruppe, die noch zu 100 Prozent in Händen der Familie Wagner ist, sind an 190 Standorten rund 20 000 Mitarbeitende weltweit beschäftigt, die einen Jahresumsatz in Höhe von über vier Milliarden Euro erwirtschaften. Als führender Entwickler von Produkten auf Polymerbasis, bietet REHAU Lösungen für Ansprüche seiner Kunden weltweit an.

Bei einer Werksbesichtigung der Firma Rehau Automotives informierten Werkleiter Dr. Dominik Gläßer (l.) und Personalleiter Christoph Fischer (r.) den Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Ebner über die Produktionsabläufe beim Gang durch die Werkshallen.
Im Teilkonzern REHAU Automotive sind an 25 Standorten, etwa in Ungarn, Südafrika, USA und Tschechien, über 7000 Mitarbeitende für diese Branche tätig. Das Viechtacher Werk 11, mit ca. 800 Beschäftigten und 24 Auszubildenden, ist eines von drei Leitwerken in diesem Geschäftsbereich.
Wie vom Werkleiter Dr. Gläßer zu erfahren war, ist neben Mercedes, Audi und Porsche, der große Bayerische Autokonzern BMW Hauptkunde von Rehau Automotive.
Weitere Teilkonzerne des weltweit agierenden Betriebes sind REHAU New-Ventures, (Entwicklung neuer Geschäftsmodelle), REHAU Industries (Entwicklung und Herstellung von hochwertigen Produkten für die Bau-, Möbel- und Industriewirtschaft), Raumedic (Medizinprodukte) und Meraxis (managt Einkauf für gesamte REHAU Gruppe). Auch ein Rehau Industries Werk gibt es in Viechtach, in dem mehr als 400 Beschäftigte beispielsweise Rohre für den Tiefbau sowie für Fußboden- und Rasenheizungen fertigen.
Erfreut zeigte sich MdL Ebner, als Gläßer und Fischer über die aktuellen Perspektiven für den Standort Viechtach sprachen, die sie als sehr gut bezeichneten.
Ein weiterer Auftrag des BMW-Konzerns mit Beginn im Jahr 2026, ist die Fertigung von Stoßfängern für den 3er BMW. Als Standortvorteil bezeichnen die beiden Werksverantwortlichen die gute Lage zu den BMW-Werken in Dingolfing, Regensburg und München. Dabei setzt REHAU auf mehr Eigenproduktion und weniger Zukauf. Auch wenn in Deutschland eine Produktionskapazität von 6,9 Millionen Fahrzeugen bei den OEM´s vorhanden ist und die aktuellen Zahlen sich bei 4,12 Millionen Fahrzeugproduktionen im Jahr einpendeln, blicken Gläßer und Fischer positiv in die Zukunft.
Das Wichtigste im Betrieb seien die Mitarbeitenden, sagte Werkleiter Dr. Gläßer. So halten sehr viele der Beschäftigten seit 25 oder gar 40 Jahren REHAU die Treue.
Bei uns gibt es keine „Hire and fire Mentalität“ und wenig Leiharbeiter informierte der Personalleiter über die Firmenphilosophie von Rehau.
Auch das Thema Nachhaltigkeit spiele am Standort Viechtach eine große Rolle. So werden die Werkshallen mit Fernwärme beheizt, wodurch laut Dominik Gläßer rund 650 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden können. Außerdem seien die Dachflächen bis Ende 2024 mit Solarpanels ausgerüstet, weshalb Gläßer „seinen“ Betrieb als eine Art „Green-Factory“ bezeichnete.
Nach diesen vielen Informationen führte der Werkleiter seinen Gast aus der Politik durch die Werkshallen. Beeindruckt zeigte sich Ebner von der Hightech-Lackieranlage und der hohen Genauigkeit bei der Teilefertigung. Über jedes Teil, das die Firma verlässt, wird genau dokumentiert, welche Teilschritte und welche Hände es durchlaufen hat.
Ebner bezeichnete das Werk 11 als einen „Juwel“ für Viechtach und die Region, bei dem nicht nur so viele Mitarbeitende beschäftigt sind, sondern auch Familien dahinter stünden. „Wirtschaft ist nicht alles, doch ohne Wirtschaft ist alles nichts“, zitierte der Abgeordnete Ebner einen Ausspruch von Ludwig Erhard und bedankte sich bei Gläßer und Fischer für die tiefen Einblicke in den größten Betrieb am Standort Viechtach.

Abgeordnetenbüro Dr. Stefan Ebner, MdL