Kröten, Frösche und Molche sind zwei Wochen früher dran

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29.03.2024
Neuschönau, Altschönau

Amphibienschutzzäune sind aufgrund milder Witterung bereits aufgebaut

 

Aufgrund der milden Witterung ist die Wanderung der Amphibien aus ihren Winterquartieren zu ihren Laichgewässern in diesem Jahr früher gestartet. Entsprechend wurden im Nationalpark Bayerischer Wald die Schutzmaßnahmen angepasst und Amphibienschutzzäune bereits errichtet. Freiwillige und Nationalparkmitarbeiter helfen Kröten, Molchen und Fröschen in den nächsten Wochen bei einer sicheren Überquerung der Straßen.


„Ungewöhnlich milde Temperaturen und sehr wenig Schnee haben dazu geführt, dass wir mit unseren Maßnahmen in diesem Jahr rund zwei Wochen früher dran sind als normal“, erklärt Jochen Linner, der stellvertretende Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung in der Nationalparkverwaltung. „Insgesamt haben unsere Mitarbeiter dieses Jahr wieder rund vier Kilometer Amphibienschutzzäune entlang der Nationalparkstraße, bei Neuhütte, Bergerau, Zwieslerwaldhaus und im Reschbachtal aufgebaut.“ Damit soll verhindert werden, dass zahlreiche Kröten, Frösche und Molche Opfer des Straßenverkehrs werden. Stattdessen werden die Tiere in hinter dem Zaun vergrabenen Eimern gesammelt und von Freiwilligen und Nationalparkmitarbeitern sicher über die Straße gebracht.

 

Lennart Berger macht sein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Nationalpark Bayerischer Wald und  engagiert sich gerne beim Amphibienschutzprojekt. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)
Lennart Berger macht sein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Nationalpark Bayerischer Wald und engagiert sich gerne beim Amphibienschutzprojekt. 


Einer von ihnen ist Lennart Berger. Er macht im Nationalpark derzeit sein Freiwilliges Ökologisches Jahr und engagiert sich gerne bei dem Amphibienschutzprojekt. „Alleine am letzten Wochenende waren es in meinem Abschnitt entlang der Nationalparkstraße über 1.000 Tiere, die ich gezählt habe“, erzählt er. „Vor allem wenn es nasswarmes Wetter gibt, sind viele Amphibien auf Wanderschaft.“ Während seiner regelmäßigen Kontrollgänge entlang des Amphibienschutzzaunes führt der FÖJler genau Buch darüber, wie viele Tiere er findet und um welche Art es sich handelt.


„Die Daten, die meine Kollegen und ich sammeln, fließen anschließend in das AmphibienMonitoring.“ Damit können fundierte Aussagen über Artenvorkommen, Bestandsentwicklung und die bevorzugten Wanderrouten der Tiere getroffen werden.


Die Schutzmaßnahmen und das Monitoring werden im Nationalpark nun schon seit einigen Jahren durchgeführt. Die gesammelten Daten haben dazu beigetragen, dass es an besonders stark frequentierten Stellen entlang der Nationalparkbasisstraße bald weitere Querungshilfen für wandernde Amphibien geben wird und sie dort auch ohne menschliche Hilfe sicher zu ihren Laichgewässern gelangen können


- KM


Nationalparkverwaltung Bayerischer WaldGrafenau

Quellenangaben

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

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