Was ist Trading?

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07.03.2024

Nicht nur weil der DAX derzeit von Rekord zu Rekord eilt oder eine Aktienrente eingeführt werden soll, ist das Interesse für Trading weiterhin steigend und immer mehr Privatpersonen versuchen ihr Glück auf dem Börsenparkett. Welche Voraussetzungen man hierfür erfüllen sollte und was man beim Trading genau macht, erklären wir in folgendem Ratgeberartikel.

Voraussetzungen

Trading bedeutet schlicht und einfach: Handel. Im Kontext der Finanzmärkte und im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch bezieht es sich auf den Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten wie Aktien, Anleihen, Devisen (Währungen), Rohstoffen (wie Gold oder Öl) und anderen handelbaren Werten, mit dem Ziel, Gewinne aus den Preisänderungen zu erzielen. Trader versuchen dabei, von kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren – im Gegensatz zu Investoren, die eher langfristig orientiert sind.

 

Man sollte aber nicht unvorbereitet in das Trading einsteigen, schließlich riskiert man sein eigenes Geld. Die wichtigste Regel für Anfänger ebenso wie für Profis ist, dass auch die beste Ausbildung und die größte Expertise nicht vor Verlusten schützen, weshalb das eingesetzte Kapital stets entbehrlich sein sollte.

 

Foto von Marga Santoso auf Unsplash

 

1. Grundlegendes Verständnis der Finanzmärkte

Ein grundlegendes Verständnis der Finanzmärkte ist unerlässlich, um erfolgreich zu traden. Dazu gehört das Wissen über verschiedene Arten von Finanzinstrumenten (wie Aktien, Anleihen, Devisen und Derivate), Marktmechanismen und wie Preise zustande kommen. Es ist auch wichtig, die wirtschaftlichen Faktoren zu verstehen, die Angebot und Nachfrage beeinflussen, wie z.B. Zinssätze, Inflation und politische Ereignisse.

 

2. Kapital

Um am Handel mit Aktien und Co. teilnehmen zu können, benötigt man ein gewisses Startkapital. Die Höhe des benötigten Kapitals kann stark variieren, je nachdem, welche Instrumente man handeln möchte, wie hoch die erzielten Gewinne sein sollen und welche Trading-Strategien verfolgt werden. Auch mit kleinen Beträgen ist es jedoch möglich erste Erfahrungen zu sammeln und teilweise beachtliche Gewinne zu erzielen.

 

Anfänger sollten außerdem damit rechnen, in den ersten Wochen und Monaten mehr verlustreiche als profitable Trades abzuschließen. Umso wichtiger ist es, dass das eingesetzte Kapital nicht für den Lebensunterhalt oder andere wichtige Ziele gebraucht wird, weiß auch Tradingexperte Andre Witzel, der hier erklärt, wie man eine Software, die beim erfolgreichen Trading unterstützt, mit dem eigenen Broker-Account verbinden kann.

 

3. Broker-Account

Ein Broker ist ein Vermittler, der Kauf- und Verkaufsorders für Trader ausführt. Um traden zu können, muss man ein Konto (einen sogenannten Broker-Account) bei einem Broker oder einer Handelsplattform eröffnen. Bei der Auswahl eines Brokers sollte man auf die Gebührenstruktur (besonders bei kleinen Einsätzen von nicht zu unterschätzender Bedeutung), die angebotenen Handelsplattformen, die verfügbaren Finanzinstrumente und die Regulierung des Brokers achten. Wie immer gilt es auch hier, sich gründlich zu informieren, einen seriösen Anbieter zu wählen und sich vor Betrügern in Acht zu nehmen.

 

4. Handelsplattform und Tools

Die Handelsplattform ist die Software, über die man Trades ausführt und verwaltet. Viele Broker bieten eigene Plattformen an, es gibt aber auch unabhängige Plattformen, die mit verschiedenen Brokern kompatibel sind. Wichtig ist, dass die Plattform zuverlässig ist und Tools zur Marktanalyse bietet, wie z.B. Charting-Tools und technische Indikatoren, die helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

 

5. Trading-Plan und Strategie

Ein Trading-Plan ist ein systematischer Ansatz, der festlegt, wie man Trades auswählt, ausführt und verwaltet. Dazu gehören die Definition der finanziellen Ziele, Risikotoleranz, Analysemethoden und Regeln für das Risikomanagement. Eine gut durchdachte Trading-Strategie hilft, emotionale Entscheidungen zu vermeiden und konsequent zu handeln.

 

6. Risikomanagement

Risikomanagement ist entscheidend, um Verluste zu begrenzen und das Kapital zu schützen. Dazu gehört die Festlegung von Stop-Loss-Orders (s.u.), die Verwendung von Positionssizing, um zu bestimmen, wie viel Kapital in einen einzelnen Trade investiert wird, und die Diversifizierung des Portfolios, um das Risiko zu streuen.

 

7. Weiterbildung und Praxis

Der Finanzmarkt ist ständig in Bewegung, und erfolgreiche Trader setzen sich kontinuierlich mit neuen Informationen, Marktanalysen und Trading-Techniken auseinander. Viele Broker und unabhängige Plattformen bieten Bildungsressourcen, Webinare und Demokonten an, die es ermöglichen, zu üben und die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, ohne echtes Geld zu riskieren.

Diese Voraussetzungen bilden die Grundlage für den Einstieg ins Trading. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Trading stets mit Risiken verbunden ist und nicht für jede Person oder jede finanzielle Situation geeignet ist. Eine sorgfältige Vorbereitung und kontinuierliches Lernen sind entscheidend, um die Chancen auf Erfolg zu erhöhen.

 

Grundlegende Trading-Aktionen kurz erklärt

Hat man alle Vorbereitungen getroffen und entbehrliches Kapital auf das Broker-Konto überwiesen, geht es daran, die ersten Trades zu tätigen. Hier stoßen Anfänger immer wieder auf komplizierte Fachbegriffe und haben Schwierigkeiten ihre Optionen richtig wahrzunehmen. Wir haben im folgenden deshalb 4 wichtige Aktionstypen kurz erklärt.

 

Kauf (Long gehen)

Wenn man "Long geht", kauft man ein Finanzinstrument mit der Erwartung, dass sein Preis in der Zukunft steigen wird. Das Ziel ist es, das Instrument zu einem höheren Preis zu verkaufen, als es gekauft wurde, um so einen Gewinn zu erzielen. Dies ist die grundlegendste Trading-Operation und spiegelt die allgemeine Hoffnung wider, von steigenden Märkten zu profitieren.

Wie es funktioniert: Man sucht ein Finanzinstrument (z.B. eine Aktie oder für fortgeschrittene Trader auch ein Derivat), von dem man glaubt, dass es im Wert steigen wird. Nachdem die notwendige Analyse durchgeführt wurde, platziert man eine Kauforder über die Handelsplattform. Wenn der Markt den Erwartungen entspricht und der Kurs steigt, kann man die Position zu einem höheren Preis verkaufen und den Unterschied als Gewinn einstreichen.

 

“Short gehen”

Beim "Short gehen" leiht man sich ein Finanzinstrument, das man aktuell nicht besitzt, um es auf dem offenen Markt zu verkaufen. Man tut dies in der Erwartung, dass der Preis des Instruments fallen wird. Später will man das Instrument zu einem niedrigeren Preis erwerben, um es dem Verleiher zurückzugeben und die Preisdifferenz als Gewinn zu behalten.

Wie es funktioniert: Dies erfordert in der Regel einen Broker, der den Derivatehandel anbietet oder die Möglichkeit bietet, Aktien zu leihen. Nachdem man – im einfachsten Fall – eine Aktie zum Leihen gefunden und eine Short-Position eröffnet hat, wartet man auf den Preisrückgang. Wenn der Preis fällt, kauft man die gleiche Anzahl von Aktien, um die geliehenen Aktien zurückzugeben. Der Gewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Verkaufs- und dem sogenannten Rückkaufpreis.

 

Limit Order

Eine Limit Order ist eine Order zum Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments zu einem spezifischen Preis oder besser. Im Gegensatz zu einer Marktorder, die zum aktuellen Marktpreis ausgeführt wird, bestimmt man mit der Limit Order den Preis, zu dem deine Order ausgeführt werden soll.

Bei der Kauf-Limit-Order setzt man einen Preis fest, der unter dem aktuellen Marktpreis liegt. Die Order wird nur ausgeführt, wenn der Marktpreis auf dein Limit oder darunter fällt. Im Gegensatz dazu setzt man bei der Verkauf-Limit-Order einen Preis fest, der über dem aktuellen Marktpreis liegt. Die Order wird nur ausgeführt, wenn der Marktpreis auf das festgelegte Limit oder darüber steigt.

 

Stop-Loss Order

Eine Stop-Loss Order ist eine Schutzmaßnahme, die dazu dient, potenzielle Verluste zu begrenzen. Sie legt einen bestimmten Preis fest, bei dem eine offene Position automatisch geschlossen wird, um weitere Verluste zu verhindern, falls der Markt sich gegen die Erwartungen bewegt.

Wie es funktioniert: Angenommen, man hat eine Aktie gekauft und möchte die möglichen Verluste begrenzen. Dann platziert man eine Stop-Loss Order zu einem Preis unterhalb des Kaufpreises. Wenn der Aktienkurs fällt und den festgelegten Stop-Preis erreicht, wird die Position automatisch verkauft, um weitere Verluste zu minimieren.

Diese Grundoperationen bilden das Fundament des Tradings und sind entscheidend für die Entwicklung einer effektiven Handelsstrategie. Durch das Verständnis und die Anwendung dieser Operationen kann man besser auf Marktbewegungen reagieren und die gesetzten Trading-Ziele erreichen.




Quellenangaben

Foto von Marga Santoso auf Unsplash

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