Oberbürgermeister Jürgen Dupper verabschiedet Chef und Urgestein des Passauer Schlachthofs
Mit Beginn des neuen Jahres hat der langjährige Geschäftsführer der Schlachthof Passau GmbH, Alois Schmalhofer, seinen Ruhestand angetreten. Zu diesem Anlass ließ es sich Oberbürgermeister Jürgen Dupper nicht nehmen, ihn persönlich zu verabschieden, ihn für seine Leistungen zu würdigen und ihm seinen Dank für sein besonderes jahrzehntelanges Engagement zum Wohle des Betriebs auszusprechen.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Am 01.09.1982 hat Alois Schmalhofer seinen Dienst als Geschäftsführer angetreten. Über 40 Jahre leitete er die Geschicke des Schlachthofs unter guter Abwägung von Kapazität und Umsatz. Für diesen langjährigen Einsatz danke ich ihm persönlich und namens der Stadt Passau. Im Schlachthof wird viel Wert auf Professionalität gelegt. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht nur auf der Wirtschaftlichkeit, sondern gerade auch auf Tierschutz und Hygiene. Was hier aufgebaut wurde, ist schlussendlich der große Verdienst von Alois Schmalhofer.“
Oberbürgermeister Jürgen Dupper (2.v. links) verabschiedete den langjährigen Geschäftsführer Alois Schmalhofer (3.v. links) im Beisein des Vorsitzenden des Schlachthofbeirats Josef Reischl (v. links), des neuen Geschäftsführers Luitpold Kinninger, von Dr. Wolfgang Heuberger vom Kommunalunternehmen Städtische Fleischhygiene und von Herbert Zillinger, Referent für Finanzen und Personal.
Alois Schmalhofer absolvierte als Metzgerssohn aus dem Rottal als einer der Ersten (Matrikelnummer 68) den 1978 gegründeten Studiengang Betriebs- und Wirtschaftslehre an der Universität Passau. Im Anschluss wurde er mit gerade einmal 26 Jahren zum Mann der ersten Stunde. Als vor mehr als 40 Jahren der alte Passauer Schlachthof an der Innstraße abgerissen wurde, erhielt Schmalhofer die Aufgabe, einen modernen Neubau in Schalding rechts der Donau zu organisieren. Diese Herausforderung meisterte er mit Bravour und avancierte zum erfolgreichen Geschäftsführer mit stets positiven Bilanzen.
Ein besonderes Augenmerk richtete Alois Schmalhofer stets auch auf das Tierwohl im Betrieb. So erfolgen die Schlachtungen „möglichst schonend“. Das bedeutet, dass die angelieferten Tiere vor der Tötung betäubt werden. Dies soll sicherstellen, dass kein Tier unnötige Qualen erleidet. Großen Zuspruch, verbunden mit positiven Rückmeldungen aus ganz Deutschland, bekam der Schlachthof-Chef im Jahr 2001, als er sich aus ethischen Gründen nicht an der BSE-Massenkeulung von über 400.000 Rindern beteiligte. Diese mutige Weigerung hatte einen enormen positiven Werbeeffekt nicht nur für den Schlachthof Passau, sondern auch für die Stadt Passau und den Berufsstand des Fleischhandwerks.
Zum 01.01.2024 hat Luitpold Kinninger als neuer Geschäftsführer der Schlachthof Passau GmbH Alois Schmalhofer abgelöst und leitet seitdem den Betrieb.
Zum Schlachthof Passau
Der Schlachthof Passau befand sich 1982 in einem entscheidenden Umbruch, da der offizielle Spatenstich für den Neubau in Schalding r. d. D. erfolgte. Bis dahin wurden die Schlachtungen in der Stadt Passau noch an der Innstraße auf der Fläche der heutigen Universität durchgeführt. In den darauffolgenden zwei Jahren bestand der Schlachthof hauptsächlich aus Verwaltungsräumlichkeiten. Während dieses Zeitraums wurden keine Schlachtungen durchgeführt.
Der neue EG-Schlachthof wurde am 9. März 1984 in Betrieb genommen. Damit startete auch die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens am neuen Standort. Bereits in der ersten Woche wurden annähernd 700 Großvieh- und Schweineschlachtungen vorgenommen. Die Produktivität steigerte sich kontinuierlich, so dass bereits 15 Jahre später über 200.000 Schlachtungen pro Jahr durchgeführt wurden. Im Vergleich dazu lag die jährliche Schlachtzahl im alten Schlachthof an der Innstraße bei rd. 63.500. Die höchste Schlachtzahl seit dem Bestehen des Betriebs wurde mit rd. 360.000 im Jahr 2016 erzielt.
Der Passauer Schlachthof gehört nach wie vor zu den auslastungsstärksten und erfolgreichsten Dienstleistungsschlachthöfen in Deutschland. Dafür verantwortlich sind die umfangreichen Serviceleistungen, kostengünstige Dienstleistungsschlachtungen auf hohem technischen Niveau sowie eine moderne Hygiene- und Schlachttechnik. Der Betrieb hat eine QS- und Bio-Zertifizierung. Darüber hinaus ist die Finanzlage der Gesellschaft trotz der vergangenen Krisenjahre stabil. Die Kapitalstruktur des Unternehmens ist geprägt durch einen guten Eigenkapitalanteil. Damit kann die Schlachthof Passau GmbH eine sehr gute Vermögens- und Kapitallage und damit Bilanzstruktur vorweisen. Um die hohen Qualitätsstandards und die Schlachtleistung halten zu können, werden auch weiterhin entsprechende Investitionen getätigt.