Ein Monat mit Niederschlagsrekord
Dr. Fritz Haselbeck
Betrachtet man das Wettergeschehen für den Bayerischen Wald im heurigen November, so fällt ein Wert besonders ins Auge: Die Niederschlagsmenge erreicht mit 210 Litern pro qm (2021: 65 Liter pro qm / 2022: 88 Liter pro qm) einen Extremwert. Dieser übersteigt alle seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 gültigen Höchstmarken. Er setzt sich deutlich gegen den bisherigen Niedrigstwert im Jahr 2018 ab, in dem der November mit 10 Litern pro qm einen Negativrekord erreichte. Auffallend dabei ist, dass beide Extremwerte innerhalb der letzten 5 Jahre auftraten! Allgemein zeichnet sich der späte Herbstmonat durch unterschiedlich hohe Regen- und Schneemengen mit großen Schwankungen aus. Blickt man auf die letzten zehn Jahre zurück, so ergibt sich ein Durchschnittswert von 80 Litern pro qm. Der regenreichste Tag war mit 42 Litern heuer der 13. November, nur 3 Tage blieben niederschlagsfrei Bis zum 24. des Monats sparte der November besonders mit Schnee, nur in den Höhenlagen war es schon um Allerheiligen weiß überzuckert. Dafür stellte sich in der letzten Monatswoche der Winter mit viel weißer Pracht bis in Tallagen ein. In den Bergregionen wuchs die Schneedecke bei böigem Nordwestwind bis über einen halben Meter an.
Der anhaltenden dichten Bewölkung entsprechend fiel die Sonnenscheindauer mit insgesamt 55 Stunden gering aus, an 12 Tagen konnte man die Sonne gar nicht sehen. Nur an einem einzigen Tag schien sie länger als 7, an 4 Tagen mehr als 6 Stunden. Nimmt man die Temperaturkurven vom vergangenen November für Tag und Nacht ins Visier, erkennt man recht kurvige Graphen, jedoch ohne extreme Ausschläge nach unten oder oben. Der wärmste Tag war mit plus 15,5 Grad der Allerseelentag, der kühlste mit minus 1 Grad am 26. November. Die niedrigsten Nachtwerte ließen sich am 19. und 26. November mit jeweils minus 4,5 Grad messen. Der nächtliche Höchstwert lag um die Monatsmitte bei plus 5,5 Grad. Berechnet man die Durchschnittstemperaturen für 30 Tage, so ergeben sich folgende Beträge: Das Mittel der Maximaltemperaturen liegt bei plus 7 Grad (2021: plus 6 Grad / 2022: 9 Grad), das der Minimaltemperaturen bei plus 0,5 Grad (2021: minus 0,5 Grad / 2022: plus 1,5 Grad) Demgemäß ergibt sich ein Gesamtmittel von plus 3,75 Grad (2021: 2,75 Grad / 2022: 5,25 Grad), sodass man von einer relativ „moderaten“ Wärme-Kälterelation sprechen kann.