"Wonnemonat" September

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05.10.2023 13:45 Uhr

Ein Spätsommer wie im Bilderbuch

 

Dr. Fritz Haselbeck

 

Der heurige September brachte im Bayerischen Wald außerordentlich viel Wärme und Sonne mit sich, es hatte besonders „schönen“, spätsommerlichen Charakter. Mit neuen Rekordmarken rückte der erste Herbstmonat an die Spitze der Wetterwertliste zu den vergangenen Jahrzehnten. Seit Beginn meiner Aufzeichnungen im Jahr 1978 war heuer ein Anstieg des Mittelwerts der Temperaturen (16,5 Grad) um etwa 4 Grad Celsius zu verzeichnen. Dieser spiegelt, meteorologisch gesehen, eine ungewöhnliche Spannbreite wider, beinahe einen Quantensprung! Der September 2023 gehört neben den Jahren 1947, 1999, 2006, 2016, 2020 und 2021 zu den wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881, wobei der letztjährige der zweitwärmste war. Die angeführten Wetterwerte entsprechen Datenprotokollen von Grainet-Hobelsberg auf 800 Metern Seehöhe.

Die Maximaltemperaturen pendelten sich tagsüber im Durchschnitt bei 22,5 Grad ein (2021: 20 Grad / 2022 15,5 Grad), die nächtlichen Minimalwerte betrugen im Mittel 10,5 Grad (2021: 10,5 Grad / 2022: 11 Grad). Der wärmste Tag war mit sommerlichen 27,5 Grad am 7. September, die kälteste Nacht mit 3,5 Grad am 24 September. Über den Monat hin gesehen gab es bemerkenswerte 10 „Sommertage“, an denen die Temperaturen über 25 Grad hinausstiegen.

Für den heurigen September ließ sich eine enorm hohe Sonnenscheindauer vermerken: 250 Stunden waren es an 30 Tagen (2021: 195 Std. / 2022: 115 Std.). An 12 Tagen schien die Sonne länger als 11 Stunden, an 18 Tagen mehr als 10 Stunden, das entspricht mit Blick auf die Wettervergangenheit einer extrem hohen Anzahl! Auffallend zu dieser Jahreszeit ist die Tatsache, dass die bei direkter Sonneneinstrahlung als „heiß“ empfundenen Temperaturen sich erheblich abheben von den deutlich kühleren Schattentemperaturen. Nur zwei Tage, nämlich der 22. und der 30 September blieben ohne Sonne.

Der Septembermonat sparte mit Niederschlägen ganz besonders, diese waren mit 13 Litern pro qm auffällig gering (2021: 14 l/qm / 2022: 145 l/qm). Regen fiel bloß an 4 Tagen, den meisten gab es am 27. September mit knapp 10 Litern. Gewittrige Schauer, intensive Regengüsse, Wolkenbrüche, die uns im Sommer noch begleiteten blieben aus. Ebenso trat, wie sonst oft schon der Fall, trat auch kein Bodenfrost auf.

Ein alter Wetterspruch lautet: "Donnert´s im September noch, liegt der Schnee um Weihnacht hoch!" Nachdem im vergangenen Monat kein Donnergrollen zu hören war, dürfte zur Weihnachtszeit mit eher geringen Schneehöhen zu rechnen sein. Man weiß aber, wie relativ und ungewiss solche Wettervorhersagen aufzunehmen sind.


- DH



Quellenangaben


Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

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