MdL Waschler besucht mit Sprecherinnen und Sprecher der CDU-Landtagsfraktionen Profilschule Inklusion in Waldkirchen
„Wir machen diese Arbeit nicht, weil wir müssen oder sollen, sondern das Schulprofil Inklusion gibt uns viel zurück“, leitet Schulleiter Dr. Andreas Schöps in die lebendige Gesprächsrunde zum Thema Inklusion im Bildungsbereich in seiner Schule ein.
So war es MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler als Vorsitzender aller Sprecherinnen und Sprecher der Unions-Fraktionen in den Landtagen ein besonderes Anliegen, das Johannes-Gutenberg-Gymnasium in Waldkirchen mit dem Schulprofil Inklusion im Zuge der bildungspolitischen Sprechertagung in Passau zu besuchen. Mit einer Delegation an Bildungspolitikern ist er am vergangenen Wochenende dabei direkt auf die große Gastfreundlichkeit der gesamten Schulfamilie gestoßen. „Wir freuen uns sehr über den Besuch und fühlen uns geehrt, dass dem Thema Inklusion mit diesem Austausch Gehör verschafft wird und wir hier mit praktischen Eindrücken aus dem Schulalltag dienen dürfen“, so der Schulleiter, der mit seinem Kernteam Inklusion aus der Lehrerschaft sowie Eltern und betroffenen Schülern aufwartete.
Das JGG trägt den offiziellen Titel „Inklusionsschule“ erst seit 2022, mit Leben gefüllt wird dieses Profil jedoch schon seit vielen Jahren. „Wir bemühen uns integrativ zu sein und alle Schüler bestmöglich zu unterstützen. Dazu gehört auch ein entsprechendes Inklusionskonzept“, betont Christian Weishäupl, Mitarbeiter der Schulleitung. „Wir haben ein Kompetenzteam Inklusion in der Lehrerschaft gebildet und unzählige Erfahrungen gesammelt, bevor wird das Profil beantragt und schließlich auch erhalten haben. Das Profil gibt uns nun mittels Anrechnungsstunden den erwünschten Spielraum, um die betroffenen Schülerinnen und Schüler auch gezielt unterstützen zu können“, so Thomas Veit, der als stellvertretender Schulleiter die Unterrichtsplanung am Gymnasium übernimmt.
Die Fragestellung sei immer, wo man Inklusion ansetze. „Wir haben Kinder und Jugendliche mit Autismus oder auch mit Diabetes, Herzfehlern, Epilepsie und anderen körperlichen Einschränkungen, oder auch chronischen Erkrankungen“, schildert Schulpsychologin Alexandra Matt aus ihrem Alltag.
Vertreter der Schulfamilie im Austausch mit einer Delegation von bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der CDU-/CSU-Landtagsfraktionen aller Bundesländer, die auf Einladung des Vorsitzenden MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler in Passau bei der Bildungspolitischen Sprechertagung zu Gast waren.
Zu den Förderbereichen am Johannes-Gutenberg-Gymnasium zählen schwerpunktmäßig Autismus, Sprache, Hören, Sehen, körperliche und motorische Entwicklung und die emotional-soziale Entwicklung. In den vergangenen beiden Schuljahren waren es fünf bis sieben Schüler, die einen diagnostizierten Inklusionsbedarf vorweisen und für welche dann auch zusätzliche Förderstunden beantragt werden können. Ob diese Stunden reichen, auf welche Köpfe diese verteilt werden und wie die Inklusion tatsächlich umgesetzt wird, beziehungsweise wie mittels einer Kooperation mit der nahegelegenen Förderschule auch deren Expertise eingebracht werden kann, waren nur einige der Fragen, die von den bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Unions-Fraktionen anderer Bundesländer gestellt wurden.
Inklusionslehrkraft Maria Kölbl gewährte den Bildungspolitikern weitere vertiefte Einblicke in die Praxis und berichtete von Herausforderungen aus dem Schulalltag: „Inklusion heißt für uns auch, Berührungsängste abzubauen. Wir wollen Nähe herstellen, Verbindungen aufbauen, unter den Schülern, mit den Lehrern, bis hin zu den Eltern.“ Dass dies der Schule tatsächlich gelingt, kann auch von Familie Lorenz bestätigt werden. Tochter Sophia ist 11 Jahre und kommt im Herbst in die sechste Klasse des Gymnasiums in Waldkirchen. Bereits kurz nach ihrer Geburt hatte das junge Mädchen einen großen Schlaganfall, mit der Folge einer Halbseitenlähmung der rechten Körperhälfte und Epilepsie. „Das Kind und die Familie können sich hier am JGG wohl fühlen. Es hat von Schulseite nie ein Nein gegeben. Allein zu wissen, dass Sophia hier gut aufgehoben ist, tut uns als Familie sehr gut. Vor allem, wenn mal ein Notfall eintreten sollte“, so Mama Michaela Lorenz.
„Man bemerkt das große Vertrauensverhältnis zwischen Schule und den Familien“, bemerkt MdHB Birgit Stöver, Unions-Sprecherin aus Hamburg. „Beeinträchtigte Kinder möchten so normal wie die anderen in ihrer Klasse sein, und das macht diese Schule möglich“, dankt Familie Lorenz für die tolle Arbeit der Schule.
Ziel müsse es sein, den integrativen Ansatz so gut es geht in den Schulalltag zu integrieren. „Zu unserem erfolgreichen Weg zur Inklusionsschule gehören viele Schultern, die über die gesamte Schulfamilie verteilt sind. Inklusionsarbeit funktioniert eben nur, wenn alle an einem Strang ziehen“, schließt Schulleiter Dr. Andreas Schöps das Treffen und dankt in diesem Zusammenhang nochmals MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler für den wichtigen Austausch und das Interesse von Seiten der Bildungspolitik.