Der Kaisermantel

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12.08.2022 22:55 Uhr

Der Kaisermantel - "Herrscher" im Woid

 

Den Schmetterling des Jahres 2022 findet man bevorzugt auch  im Bayerischen Wald

Es ist einer der schönsten und größten heimischen Falter: Der Kaisermantel. Er ist nicht nur attraktiv anzuschauen, sondern nach Kür des BUND auch Schmetterling des Jahrs 2022 in Deutschland. Das Exemplar auf dem Foto ist ein Weibchen, das man an der punkt- und fleckenförmigen Struktur auf den Flügeloberseiten erkennt. Das Männchen ist deutlich oranger gefärbt und strahlt farblich intensiver. Es hat, in etwas abweichender Optik, dazu noch dunkle Streifen auf den Vorderflügeln. Auf diesen sitzen Duftschuppen, die Weibchen anlocken und zur Paarung auffordern.

Der Kaisermantel macht mit dem prächtigen Aussehen seinem Namen alle Ehre. So ist es nicht verwunderlich, dass man ihn zu den „Permuttfaltern“ und zur Familie der „Edelfalter“ zählt. Sitzt das Tier mit geschlossenen Flügeln auf Blüten, Blättern oder Zweigen, erkennt man im einfallenden Licht ein perlmuttartiges Schillern. Diese Eigenschaft, die einen matten silbernen Glanz erzeugt, erinnert an die Perlmuttschicht der Innenseite von Muschelschalen. Aus diesem Grund wird der Falter manchmal auch als „Silberstrich“ bezeichnet. Als Lebensraum bevorzugt er lichte Waldstellen oder Waldränder, wo er an hohen Disteln, Flockenblumen und anderen Hochstauden süßen Nektarblumen saugt. Blauviolette Blüten fliegt er besonders gerne an. Man wird ihn nicht in reinen Monokulturen, z.B. Fichtenwäldern finden, er hält sich nur in naturnahen Mischwaldregionen auf. Insofern profitiert er auch vom aktuellen ökologischen Gedanken, unsere Wälder hier umzugestalten und im Sinne einer „guten Durchmischung“ neu auzurichten. Im Bayerischen Wald besiedelt er solche Zonen, sogar bis in die Hochlagen hinauf, relativ häufig, wobei er als „Abstecher“ gerne auch in Blumengärten gastiert. Er steht nicht auf der Liste stark gefährdeter Insekten. Dennoch wird auf seinen besonderen Schutz hingewiesen, um diesen schicken heimischen Schmetterling zu erhalten und dessen Bestand weiter zu gewährleisten.


- DH



Quellenangaben


Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

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