Karriere dahoam

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18.01.2013

Die Netzwerke im Landkreis Freyung-Grafenau greifen ineinander:
„Karriere dahoam“ ist möglich


Was hat der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD) mit dem Ingenieurbüro Wolf in Furth bei Grafenau zu tun? Was ein promovierter Akademiker aus Riedlhütte mit der Wirtschaftsförderung? Und was verbindet das Regionalmanagement mit dem Bundeswehrstandort Freyung? Außer, dass alle Vorgenannten im Landkreis Freyung-Grafenau tätig sind und aktiv miteinander zusammenarbeiten, auf den ersten Blick nicht viel. Auf den zweiten Blick jedoch schaffen es diese Partner, dass eine „Karriere dahoam“ nicht nur möglich, sondern auch Wirklichkeit geworden ist.

Seit einigen Monaten arbeiten die Bundeswehr in Freyung, der BFD und die Wirtschaftsförderung am Landratsamt eng miteinander zusammen. Begonnen hat alles mit der Umstrukturierung der Bundeswehr und dem Auftrag des Freyunger Kommandeurs Oberstleutnant Markus Vollmann an Bernd Köck, sich in der Region besser zu vernetzen und den Kontakt zur heimischen Wirtschaft zu suchen. Über kurze Wege hat Bernd Köck, damals Abteilungsleiter im Aufklärungsbataillon 8, dann zusammen mit Anita Grewenig vom BFD den Kontakt zu Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich gesucht.

Gemeinsames Ziel war es, die Vernetzung zwischen Bundeswehr und regionalen Unternehmen zu vertiefen. Außerdem sollten Soldaten der Bundeswehr die Möglichkeit haben, bei Firmen vor Ort eine Beschäftigung zu finden. Und den Unternehmen im Landkreis Freyung-Grafenau wollte man die Unterstützungsmöglichkeit des BFD hinsichtlich Fortbildung, Ausbildung und Beschäftigung von Soldaten auch in finanzieller Hinsicht näher bringen. In monatlichen Besprechungen haben Grewenig, Köck und Heinrich in Einzelfällen Kontakte vermittelt, Soldaten und Unternehmen informiert. Damit konnten die drei Akteure doch manche Wünsche von Unternehmen und Soldaten erfüllen: „Außerdem ist aus dieser Zusammenarbeit heraus eine Unternehmensübersicht entstanden, bei der sich einige Unternehmen der Region übersichtlich präsentieren. Auch die Teilnahme der Bundeswehr an der Ausbildungs- und Arbeitsbörse im Oktober 2012, die die Agentur für Arbeit in Waldkirchen sowie der Landkreis Freyung-Grafenau organisiert haben, war eine Folge der Zusammenarbeit“, berichtet Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich.

Auf Grundlage dieser vom Netzwerk erarbeiteten regionalen Unternehmensübersicht hat sich Dr. Bernd Köck, zwischenzeitlich promoviert als Tragwerksplaner in der Denkmalpflege, ganz gezielt auf die Suche nach einer Beschäftigung als Bauingenieur vor Ort gemacht, weil das Ende seiner Soldatenlaufbahn immer näher gerückt ist: „Die neu geschaffenen Strukturen dieses Netzwerkes bilden einen ganz hervorragenden Startpunkt für Arbeitssuchende. Wer dann noch etwas Eigeninitiative zeigt und aktiv an unsere regionalen Unternehmen herangeht, hat gute Chancen, einen attraktiven Arbeitsplatz in unserem Landkreis zu finden“, so Dr. Köck. Er selbst kam auf diesem Wege mit den „schlauen Wölfen aus dem Bayerischen Wald“, wie die PNP im Juli 2011 das Ingenieurbüro Wolf in Furth bei Grafenau anlässlich des 40-jährigen Firmenjubiläums bezeichnete, zusammen. Dort arbeitet der hochqualifizierte Statiker seit Herbst 2012 bei den Diplom-Ingenieuren Andreas Wolf und Alois Weber zusammen mit 26 weiteren Kollegen an anspruchsvollen und erstklassigen Ingenieuraufträgen. Großbauten, Schulbauten, Hallen aller Art, Hotelanlagen, Einkaufszentren oder regionale Prestigeobjekte, wie beispielsweise der Baumwipfelpfad in Neuschönau oder die Stadtgalerie und das PNP-Medienzentrum in Passau gehören zum Tagesgeschäft.

Nach dem Weggang von Dr. Bernd Köck in die Privatwirtschaft musste die Bundeswehr einen neuen Offizier für diese fordernde Aufgabe stellen. Julius Krieg, ein gebürtiger Passauer, verstärkt seitdem das Netzwerk zwischen der Bundeswehr und dem Landkreis Freyung-Grafenau ebenso wie Regionalmanager Sebastian Gruber, dessen tägliche Arbeit genau in dieses Schema passt: „Die enge Vernetzung von Bildung und Wirtschaft und die aufrechte Überzeugung, dass „Karriere dahoam“ möglich ist, treibt uns immer wieder um“, so Gruber.

Bei einem gemeinsamen Treffen haben alle Akteure im Rahmen eines Erfahrungsaustauschs das Erreichte der Vergangenheit noch einmal Revue passieren lassen und den Blick nach vorne gerichtet: „Wenn man allein das Beispiel von Dr. Bernd Köck sieht, braucht uns um die Region nicht bange zu werden. Wir haben gut ausgebildete junge Menschen und attraktive Arbeitgeber, die hoch qualifizierte Mitarbeiter suchen und diese auch in der Region halten wollen. Unsere Aufgabe ist es, beide Gruppen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zusammenzubringen“, so das einhellige Motto der Akteure.

 

Das Netzwerkteam besucht Dr. Bernd Köck (vorne sitzend) an seinem neuen Arbeitsplatz beim Ingenieurbüro Wolf in Furth bei Grafenau.
Ziehen auch zukünftig an einem (Netzwerk-)Strang für die Region (stehend von links): Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich, Regionalmanager Sebastian Gruber, Julius Krieg von der Bundeswehr, Anita Grewenig vom Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, Dipl.-Ing. Andreas Wolf und Dipl.-Ing. Alois Weber vom Ingenieurbüro Wolf.
(Foto: Schuh)

 

Das Netzwerkteam bei der Arbeit im Offizierskasino am Bundeswehrstandort Freyung (von links nach rechts): Für den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr Anita Grewenig, für die Bundeswehr Julius Krieg, Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich und Regionalmanager Sebastian Gruber.
(Foto: Landratsamt)

 


- EK



Quellenangaben

Karl Matschiner

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