Warum Spielen das Gehirn fit hält

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04.12.2018

Schach ist gemeinhin der Sport und das Spiel der Intelligenzbestien. Das Gehirn kann aber auch von anderen Spielen in Schuss gehalten werden. Tatsächlich spielt es nur eine geringe Rolle, was und wo Sie spielen, Hauptsache Sie spielen. Genau wie Kinder lernen auch wir Erwachsenen beim absichtslosen Spielen, üben und erwerben somit persönliche und kognitive Fähigkeiten. Dasselbe gilt auch im Tierreich: Tiere spielen mehr, je intelligenter sie sind. Ob also Mühle mit der Oma, Spielautomaten im Online Casino, Tetris auf dem guten alten Gameboy oder RPG-basierte Games mit Würfel und Bleistift oder am Bildschirm; spielen hält das Hirn fit und verzögert die unweigerliche Degeneration der grauen Zellen.

Das menschliche Gehirn wiegt etwas mehr als ein Kilo, besteht aus Nervenzellen und neuronalen Verbindungen. Obwohl nirgends Muskeln zu sehen sind, kann unser Gehirn trainiert werden. So wie wir regelmäßig Sport treiben sollten, um unseren physischen Körper und die mentale Ausgeglichenheit gesund zu halten, sollten wir auch unser Hirn ertüchtigen. Hirntraining, lesen und lernen lässt neue Synapsen – also Verbindungen zwischen den Nervenzellen – entstehen. Ein Zeichen für ein gesundes, aktives Hirn.

Menschen erreichen ihren kognitiven und körperlichen Höhepunkt im Alter zwischen 20 und 24. Danach geht es rapide bergab und zwar nicht nur auf körperlicher Ebene: Merk- und Konzentrationsfähigkeit nehmen ab, Gehör und Augen werden schlechter, die Produktion von Testosteron sinkt und somit schwindet bei Männern die Fruchtbarkeit. Doch dank der Erfahrung und Klugheit mit zunehmendem Alter gehen wir Probleme anders an und gleichen die Schwächen des „Alters“ geschickt aus. Deshalb liegt zum Beispiel das ideale Alter einen Marathon zu laufen bei über 40 Jahren.

Ein wichtiger Tipp von Hirnforschern ist, nicht aufzugeben. Beharrlichkeit in unterschiedlichen Lebenslagen ist gut für das Gehirn, ebenso wie das Verlassen der Komfortzonen, Neues wagen und unbekannte Herausforderungen angehen. Der Trick dabei ist, dass es „weh“ tun soll, unangenehm, ermüdend und frustrierend sein soll. Genau wie hartes sportliches Training. Besser wird nur, wer seine Grenzen überschreitet und sich so richtig anstrengt.

Das bekannteste Spiel, das unser Hirn am besten trainiert ist Schach. Das Spiel der Könige, das in Europa schon seit dem Hochmittelalter gespielt wird und ursprünglich aus Persien und Indien stammt, strengt die grauen Zellen besonders an. Nicht nur mathematisches und räumliches Denken werden mit Schach trainiert, auch Sozialverhalten und linguistische Fähigkeiten nehmen zu. Auch mit Monopoly kann das Hirn trainiert werden. Beim kapitalistischsten aller Brettspiele lernen wir, mit Geld haushälterisch umzugehen, es fördert Selbstkontrolle und den Umgang mit dem lieben Geld.

Seit der Erfindung von Computerspielen und deren weltweiten Verbreitung in den vergangenen 20-40 Jahren sprechen ForscherInnen abwechslungsweise von digitaler Verblödung und gutem Training für das Gehirn. Was aber stimmt denn nun? Bestätigt ist, dass gerade SpielerInnen von komplexen RPG-basierten Open World Spielen ihr räumliches Vorstellungsvermögen und die kognitive Kontrolle, zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her zu wechseln, verbessern. Der Frontallappen hingegen scheint bei exzessiven Gamerinnen und Gamern abzunehmen. Womöglich ist es mit dem Spielen von Computergames wie mit Rotwein: Große Mengen sind schädlich, moderater Genuss fördert sogar die Gesundheit.




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