Das Deggendorfer Bündnis „Demokratie leben!“ blickt auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr zurück. Beim fünften Bündnis-Treffen im Neuen Rathaus informierten Vorsitzende Yvonne Pletl-Schäfer und Koordinatorin Ursula Keßler darüber, dass der Fortsetzungsantrag für das Jahr 2026 bereits gestellt wurde – und die Signale aus Berlin positiv sind.
Im laufenden Jahr wurden 32 Projekte bewilligt und rund 50.000 Euro Fördermittel vergeben. Insgesamt 19 Projektträger – überwiegend Vereine – setzten die vielfältigen Aktionen um, oft gemeinsam mit Partnerinstitutionen. Besonders im Fokus standen dabei die Schulen: Die Hälfte aller Projekte richtete sich an Schülerinnen und Schüler und wurde direkt an den Bildungseinrichtungen umgesetzt.

Mehrere Schülerinnen kleben bunte Punkte auf eine große Tafel mit der Aufschrift „Demokratie ist bunt“ bei einer Aktion auf dem Deggendorfer Stadtplatz.
Zu den Höhepunkten gehörten das große Demokratiefest am Oberen Stadtplatz, die „Wochen der Begegnung“ mit 19 Veranstaltungen sowie die Jugend-Demokratiekonferenz. Viele Angebote zielten darauf ab, junge Menschen für demokratische Werte, Beteiligung und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu begeistern.
Vorbehaltlich der Fortführung des Bundesprogramms hat das Bündnis bereits drei Projekte für das erste Quartal 2026 bewilligt. Am Holocaustgedenktag plant die Volkshochschule eine Veranstaltung in der Grabkirche zu zentralen Themen der regionalen jüdischen Geschichte – darunter die Deggendorfer Gnad, die Stolpersteine sowie das frühere DP-Lager in der Alten Kaserne. Auch das NS-Euthanasieprogramm in Mainkofen wird thematisiert.
Zwischen Februar und April zeigt das Robert-Koch-Gymnasium die Wanderausstellung „Der z/weite Blick – Jugendkulturen und Diskriminierungen“, getragen vom Kinderschutzbund. Die Ausstellung beleuchtet Jugendkulturen und verschiedene Formen der Diskriminierung wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus sowie Homo- und Transfeindlichkeit. Begleitet wird sie durch Führungen, Reflexionsangebote und kreative Beiträge der Schülerinnen und Schüler.

Unter dem Motto „Bühne frei für Demokratie“ konnten sich Jugendliche Anfang Juni am Stadtplatz an Mitmachaktionen beteiligen, ihr kommunalpolitisches Wissen in einem Escape-Room testen und mit Landtagsabgeordneten diskutieren.
Am 22. Februar folgt das internationale Hallenfußballturnier „Viele Kulturen – eine Leidenschaft“, das zum zehnten Mal stattfindet und zwölf bis vierzehn internationale Teams zusammenbringt. Die Schirmherrschaft übernehmen hochrangige politische Vertreterinnen und Vertreter.
In der abschließenden Diskussion sammelte das Bündnis Ideen zur Stärkung der Medienkompetenz und zur Prävention gegen Fake News sowie Hass- und Hetzpropaganda. Als zentraler Ansatz kristallisierte sich erneut die enge Zusammenarbeit mit Schulen heraus. „Gefördert werden sollen künftig vor allem Projekte für Kinder und Jugendliche in Kooperation mit Schulen“, fasste Ursula Keßler zusammen.
Grundsätzlich förderfähig bleiben weiterhin alle Projekte, die Demokratie, Vielfalt, gesellschaftliche Beteiligung und Toleranz stärken oder Extremismus in jeder Form präventiv entgegenwirken. Interessierte Organisationen können sich jederzeit mit Projektideen an die externe Koordinierungs- und Fachstelle wenden unter u.kessler@dl-deggendorf.de.

Stadt Deggendorf