70 Jahre Bezirksjugendring Niederbayern gefeiert

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18.11.2025
Windberg
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Seit 70 Jahren begleitet der Bezirksjugendring Niederbayern junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung – und auch wenn sich die Jugendarbeit in dieser Zeit stark verändert hat, bleiben viele Themen aktueller denn je. Das zeigte sich bei der Jubiläumsfeier am Samstag in Windberg.

 

Zuvor fand die Vollversammlung statt, in der Stefanie Denk zur neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Zur anschließenden Feier begrüßte ihr Vorgänger Johannes Schlieter die Gäste und erinnerte an die Anfänge Mitte der 1950er-Jahre, als es galt, die Jugend nach dem Zweiten Weltkrieg zu demokratisieren. Zugleich warnte er vor aktuellen Angriffen auf die Jugendringe und dankte der Politik für deren Unterstützung.

 

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, selbst lange im Kreisjugendring Freyung-Grafenau engagiert, hob die besondere Struktur des Bezirksjugendrings hervor: die Kombination aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften. Die Hauptamtlichen sorgten für Stabilität und Fachlichkeit, während Ehrenamtliche wichtige Impulse einbrächten. Diese Mischung aus Wandel und Kontinuität sei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Heinrich betonte zudem die Bedeutung von Ansprechpartnern für junge Menschen, insbesondere angesichts der steigenden Zahl psychischer Belastungen und des Einflusses digitaler Medien. „Investitionen in Momente der Gemeinschaft sind heute wichtiger denn je“, erklärte er.

 

Drei Personen stehen in einem Innenraum vor einer hellen Wand. Zwei Frauen und ein Mann posieren für ein Gruppenfoto. Im Hintergrund sind Türen, ein Schild und ein Teil eines Raums zu sehen.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (r.) und Renate Wasmeier, beratendes Mitglied des Bezirks Niederbayern im Bezirksjugendring (l.) mit Geschäftsführerin Anne Waechter.

 

Geschäftsführerin Anne Waechter blickte anschließend ausführlich auf sieben Jahrzehnte Jugendarbeit zurück. Aus einem rein ehrenamtlich geführten Zusammenschluss sei eine professionelle Struktur mit hauptamtlicher Organisation geworden. Während in den 50er- und 60er-Jahren politische Bildung und internationale Begegnungen im Mittelpunkt standen, kamen in den 70er-Jahren Themen wie Umwelt und Abfall hinzu. In dieser Zeit wurden auch erste Planstellen für Jugendpflege geschaffen. 1978 wurde mit Benno Hofbrückl der erste Bezirksjugendpfleger eingestellt, der später die Geschäftsführung übernahm.

 

In den 80er-Jahren begann die enge Zusammenarbeit mit Schülervertretungen, und das Jugendfilmfest „Jufinale“ wurde etabliert. In den 90er-Jahren entwickelte sich aus einzelnen Angeboten ein umfassendes medienpädagogisches Konzept, das in den 2000er-Jahren um den Umgang mit dem Internet erweitert wurde. Heute beschäftigt der Bezirksjugendring zwei Medienfachberater.

 

Für Waechter, die ihre letzte Veranstaltung in dieser Funktion bestritt, ist besonders das Miteinander in Niederbayern prägend: „Es zeichnet uns aus, dass wir zusammenhelfen und uns gegenseitig unterstützen.“ Mit Blick auf die Zukunft nannte sie drei zentrale Aufgabenfelder: Förderung des Ehrenamts, Stärkung der psychischen Gesundheit und politische Bildung. Dabei sei eines entscheidend geblieben: „Junge Menschen müssen zusammenkommen und Erfahrungen in der analogen Welt machen – auch heute noch genauso wie vor 70 Jahren.“


- KM


Bezirk NiederbayernBezirk NiederbayernLandshut

Quellenangaben

Manuela Lang, Bezirk Niederbayern

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