Wächst an alten "Hollerstauden"
Dr. Fritz Haselbeck
Wandert man durch unsere Landschaft im Bayerwald, so begegnet man an Feldstreifen, Wiesenrainen, Waldsäumen und Bachufern einer Flechtenart ganz besonders häufig: Der „Gelben Schüsselflechte“, genauer der „Gelben Wandschüsselflechte“. Sie besiedelt krustige Äste und Zweige älterer Sträucher, mit Vorliebe knorrige Holunderstauden. Die kleinen rundovalen Wände der Gelbflechte wölben sich im reifen Zustand der Flechte noch oben, sie bilden regelrechte „Schüsselchen“ aus.
Die Gelbflechte ist im trockenen Zustand dottergelb oder gelb-orange gefärbt, ihr wissenschaftlicher Name „Xanthoria“ rührt von dieser spezifischen Färbung her. 2004 war sie, um ihren Schutzwert im Gefüge der Natur herauszustellen, Flechte des Jahres. In früheren Zeiten wurden Gerbstoffe der Gelbflechte zur Behandlung der Malariakrankheit eingesetzt.
