Kommunale Finanzen und Generationengerechtigkeit im Blick

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08.10.2025
Aschaffenburg
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Unter dem Leitmotiv „Stadt, Land, Verantwortung“ fand am Wochenende die 75. Landesversammlung der Jungen Union Bayern in Aschaffenburg statt. Mit dabei war auch eine dreiköpfige Delegation aus dem Landkreis Freyung-Grafenau, bestehend aus Kreisvorsitzendem Christoph Weishäupl sowie den Delegierten Martin Höppler und Sebastian Graup. Im Zentrum der Versammlung standen die turnusgemäßen Neuwahlen des Landesvorstandes, die Beratung eines programmatischen Leitantrags sowie die Verabschiedung der „Aschaffenburger Erklärung“.

 

Mit 87,7 Prozent der Stimmen wurde der Landtagsabgeordnete Manuel Knoll (Schwaben) zum neuen Landesvorsitzenden der Jungen Union Bayern gewählt. Er folgt auf den Europaabgeordneten Christian Doleschal (Oberpfalz), der den Landesverband in den vergangenen sechs Jahren erfolgreich geführt hat. Zu seinen Stellvertretern bestimmten die Delegierten Joseph Mörtl, Jonas Strasser, Karolina Zellmeier und Lisa Rupp. Der neue Landesvorstand spiegelt die inhaltliche und regionale Vielfalt der Jungen Union Bayern wider, wobei sich der Bezirksverband Niederbayern über besonders positive Ergebnisse freuen konnte. Auch aus dem Landkreis Freyung-Grafenau fand sich eine Kandidatin auf dem Stimmzettel: Laura Dick wurde als Ersatzdelegierte in den JU-Deutschlandtag gewählt.

 

Mit ihrem diesjährigen Leitantrag bekennt sich die JU Bayern klar zu einer starken, handlungsfähigen kommunalen Ebene. Die finanzielle und planerische Eigenständigkeit der Gemeinden und Landkreise müsse gestärkt und bewahrt werden. Neue bundespolitische Verpflichtungen sollen künftig nur beschlossen werden dürfen, wenn die Kommunen finanziell dazu befähigt werden. „Wenn Verantwortung vor Ort getragen werden soll, bedarf es auch der entsprechenden Mittel“, betont Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl. „Es kann nicht sein, dass Bund und Länder Aufgaben verteilen, aber die Rechnung den Kommunen überlassen.“

 

Fünf Personen stehen nebeneinander vor einem blauen Hintergrund mit Löwenmotiv. Sie tragen Namensschilder und lächeln in die Kamera, die mittlere Person trägt ein weinrotes Oberteil.
Die Delegation der Jungen Union Freyung-Grafenau bei der 75. Landesversammlung der JU Bayern in Aschaffenburg: Die Delegierten Sebastian Graup (2. v. li.) und Martin Höppler (2. v. re.) sowie Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl (1. v. re.) mit dem niederbayerischen Bezirksvorsitzenden Julien Pursch (1. v. li.) und Bundesministerin Dorothee Bär (Mitte).

 

Weitere Schwerpunkte setzt die Junge Union in der Digitalisierung der Verwaltung und der Förderung digitaler Zukunftsmodelle für Städte und Gemeinden. Mit dem Konzept der „Smart Villages“ sollen Infrastruktur, Energieversorgung, Mobilität und Gesundheitsangebote intelligent vernetzt werden. „Ziel ist eine moderne, bürgernahe Verwaltung, die digitale Innovationen nutzt, um Lebensqualität und Teilhabe – auch abseits der Ballungszentren – zu verbessern“, erläutert Delegierter Sebastian Graup.

 

Für das Ehrenamt fordert die Landesversammlung steuerliche Entlastungen für Vereine und Verbände. Die Freigrenze für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb soll deutlich angehoben und regelmäßig an die Inflation angepasst werden. „Damit würdigt die JU Bayern das ehrenamtliche Engagement als Rückgrat des gesellschaftlichen Zusammenhalts – gerade in ländlichen Regionen“, betont Delegierter Martin Höppler. Zur Stärkung der Ortskerne regt die Junge Union zudem eine „Bayerische Wirtshausprämie“ an. Wer das einzige Gasthaus im Ort übernimmt oder neu gründet, soll gezielt unterstützt werden, sofern regionale Produkte angeboten und Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden.

 

Mit der „Aschaffenburger Erklärung“ setzte die JU Bayern außerdem einen finanzpolitischen Akzent: Angesichts wachsender Sozialausgaben fordert die JU eine konsequente Rückkehr zur Generationengerechtigkeit. Die Schuldenbremse müsse eingehalten, das Rentensystem reformiert und das Bürgergeldsystem überarbeitet werden. Ziel sei es, durch Einsparungen Handlungsspielräume für Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur, Forschung und Bildung zu schaffen. „Die Junge Union denkt über den Tag hinaus. Wenn wir heute im großen Stil Schulden machen, fehlen morgen die Mittel, um Straßen, Schulen oder Krankenhäuser zu sanieren“, so Weishäupl.

 

Neben den inhaltlichen Beratungen wurde die Landesversammlung auch von zahlreichen hochkarätigen Redebeiträgen begleitet. Zu den Rednern zählten Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz, CSU-Landtagsfraktionschef Klaus Holetschek, CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann, YEPP-Präsidentin Sophia Kircher und JU-Bundesvorsitzender Johannes Winkel. Für inspirierende Impulse sorgten außerdem Bundesministerin Dorothee Bär im „Space-Talk“ zum Thema Raumfahrt und Innovation sowie Journalist Jan Fleischhauer mit einem Vortrag über Medienfreiheit und Debattenkultur.


- KM


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Quellenangaben

Junge Union Freyung-Grafenau, Foto: Junge Union Freyung-Grafenau

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