Petra Uhrmann setzt auf Innovation und Vielfalt in der Landwirtschaft

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29.08.2025
Grafenau
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Petra Uhrmann hat im Jahr 2024 den elterlichen Hof in Grafenhütt übernommen und dabei eine klare Entscheidung getroffen: Klassische Milchwirtschaft ist für sie keine Option mehr. Stattdessen setzt die junge Bäuerin auf Vielfalt, Innovation und alternative Einkommensquellen, um den Hof zukunftsfähig zu gestalten.

 

Wo früher Kälber standen, befindet sich heute ein gemütliches Reiterstüberl. Der ehemalige Anbindestall für Milchkühe wurde zu einer modernen Pferdehaltung umgebaut. Zehn Pferde, darunter auch ihr eigenes, können frei ein- und ausgehen und auf den Weiden Bewegung und Auslauf genießen. Parallel dazu betreibt Uhrmann einen kleinen Mastbetrieb mit Jungtieren. Alle Betriebszweige befinden sich aktuell in der Bio-Umstellungsphase.

 

Die Umstellung bringt Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Während bei Pferden und Masttieren die Auflagen gut erfüllbar sind, stößt die Hühnerhaltung an Grenzen. Die Vermarktung mit konventionellen Hühnern war bislang lohnend, die Umstellung auf Bio erweist sich jedoch als wirtschaftlich kaum tragfähig. Deshalb wird die Hühnerhaltung auf Eigenbedarf reduziert.

 

Uhrmann bezeichnet sich selbst augenzwinkernd als „Trüffelschwein im Förderdschungel“. Förderungen sind für den Hof inzwischen unverzichtbar geworden, erfordern aber zugleich Transparenz bis ins kleinste Detail, regelmäßige Dokumentationen und eine ständige Anpassung an neue Programme. Diese Bürokratie bindet viel Zeit, die sie eigentlich lieber auf dem Hof verbringen würde.

 

Eine Frau im roten Kleid und ein Mann im weißen Hemd stehen in einem Pferdestall. Neben ihnen steht ein braunes Pferd, das beide streicheln. Im Hintergrund ist ein weiteres weißes Pferd zu sehen.
MdL Martin Behringer besuchte den Hof von Petra Uhrmann in Grafenhütt und sprach mit ihr über die Herausforderungen moderner Landwirtschaft.

 

Neben der Landwirtschaft arbeitet Petra Uhrmann freiberuflich in einem anderen Berufsfeld, um die finanzielle Basis für Familie und Hof abzusichern. Auch ihr Partner ist beruflich außerhalb tätig. Dadurch bleibt der Familie mehr Flexibilität – ein klarer Vorteil im Vergleich zur klassischen Vollzeit-Milchwirtschaft.

 

Beim Besuch von MdL Martin Behringer sprach die Bäuerin offen über die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft. Themen wie die steuerliche Benachteiligung der Pensionspferdehaltung, die komplizierte Gülleausbringung oder die Pflicht zum Erlernen eines „grünen Berufs“ wurden angesprochen. Behringer zeigte großen Respekt für Uhrmanns Einsatz und versprach, die Impulse nach München mitzunehmen.

 

Die Geschichte von Petra Uhrmann zeigt, wie viel Mut, Wissen und Kreativität notwendig sind, um einen Hof in die Zukunft zu führen – und dass Landwirtschaft heute mehr bedeutet als nur Ackerbau und Viehzucht.


- JS


MdL Martin BehringerMdL Martin BehringerGrafenau

Quellenangaben

Abgeordnetenbüro Grafenau

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