Digitale Sicherheit aus der Region – Forschung und Netzwerke

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23.08.2025
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Wenn in Ostbayern über Zukunft gesprochen wird, denken viele zuerst an Tourismus, an Holzverarbeitung oder an die vielen traditionsreichen Feste. Weniger sichtbar, aber nicht minder wichtig, sind die Entwicklungen im Bereich digitale Sicherheit. Während die großen Schlagzeilen häufig aus München oder Berlin kommen, wird auch in Deggendorf, Passau und den umliegenden Regionen geforscht, entwickelt und vernetzt. Themen wie Kryptografie, Dezentralisierung und Künstliche Intelligenz sind hier längst keine Schlagworte mehr, sondern Teil konkreter Projekte. Ein Blick in die Labore, Institute und Netzwerke zeigt, wie eng die Region mit den großen Zukunftsfragen verbunden ist.

 

Eine junge Frau sitzt lächelnd am Schreibtisch, tippt auf ihrem Laptop und hat dabei ein geöffnetes Notizbuch vor sich liegen. Sie trägt eine Brille und einen blauen Pullover.

 

Warum Kryptografie und Dezentralisierung unverzichtbar werden

Noch vor wenigen Jahren galt Blockchain in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem als technisches Rückgrat für Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. Viele sahen darin ein Spekulationsobjekt, andere wiederum ein alternatives Zahlungsmittel, das traditionelle Banken herausfordert. Parallel dazu hat sich die Technologie in der Unterhaltungsbranche etabliert: In Spielen kommen Token-Modelle und digitale Sammelobjekte zum Einsatz, die durch Blockchain abgesichert sind.

 

Doch diese erste Phase zeigt nur einen Teil des Potenzials. Immer deutlicher wird, dass Blockchain vor allem als dezentrales System für Vertrauen und Nachvollziehbarkeit an Bedeutung gewinnt. Agewendet wird sie dabei sich nicht nur im Gaming und iGaming, wenn man etwa die besten Plinko Casinos im Vergleich betrachtet. Ein besonderes Merkmal von Plinko ist die „Provably Fair“-Technologie. Spieler können jederzeit die Fairness des Spiels selbst nachprüfen. Entscheidend ist die Kryptografie, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit sicherstellt.

 

Die Anwendungsfelder reichen weiter: von Lieferketten über Verwaltungsprozesse bis hin zu digitalen Identitäten. Gerade weil die Technologie ohne zentrale Instanz funktioniert, können Systeme entstehen, die langfristig vertrauenswürdig bleiben – vorausgesetzt, sie sind mit sicherer Kryptografie ausgestattet.

Die europäischen Vorgaben machen deutlich, wohin die Reise geht: Mit dem EUDI-Wallet, einer europaweit einheitlichen digitalen Brieftasche für Ausweise und Nachweise, und der dazugehörigen Common Union Toolbox wird ein verbindlicher Rahmen geschaffen. Parallel verfolgt die EU eine Strategie zu Web 4.0 und virtuellen Welten, die Standards und Governance-Prozesse für künftige digitale Ökosysteme entwickelt.

 

Beide Initiativen setzen konsequent auf starke Verschlüsselung, Interoperabilität und dezentrale Architekturen. Für die Region bedeutet das: Wer heute digitale Lösungen entwickelt, arbeitet automatisch in einem Umfeld, in dem Kryptografie und Dezentralisierung keine Kür, sondern Pflicht sind. Ob beim Online-Shop eines Händlers in Grafenau, bei der Abrechnung im Handwerksbetrieb oder beim Dokumentenaustausch in der Verwaltung – überall werden diese Technologien in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen.

 

Forschung als Fundament: TH Deggendorf

Die Technische Hochschule Deggendorf ist in den letzten Jahren zu einem der sichtbarsten Innovationsmotoren im bayerischen Raum geworden. Mit ihren Technologiecampus in Grafenau, Spiegelau oder Cham reicht ihre Arbeit weit über den klassischen Hochschulrahmen hinaus. Besonders im Digitalisierungs- und KI-Umfeld hat sich Deggendorf einen Namen gemacht.

 

Im Studiengang Digital Business befassen sich Lehrende und Studierende mit Blockchain-Technologien, Datenwissenschaft, Robotik und Automatisierung. Die Hochschule betont dabei stets die Verbindung von Theorie und Praxis: Forschungsprojekte entstehen in enger Zusammenarbeit mit mittelständischen Unternehmen aus der Region. Für viele Betriebe, die ihre Geschäftsprozesse digitalisieren wollen, ist die TH Deggendorf damit ein verlässlicher Partner.

 

Auch sicherheitsrelevante Fragestellungen spielen eine wachsende Rolle. Wo Daten gesammelt, verarbeitet und geteilt werden, muss über Verschlüsselung, Zugriffskontrolle und dezentrale Speicherung nachgedacht werden. Projekte an der Hochschule beschäftigen sich deshalb mit sicheren Schnittstellen, mit modernen Formen der Kryptografie und mit der Frage, wie KI-Systeme vertrauenswürdig bleiben können.

 

Universität Passau: Kryptografie als Kernthema

Nur wenige Kilometer entfernt widmet sich die Universität Passau traditionell der Schnittstelle von Technik, Recht und Gesellschaft. Mit dem Passau Institute of Digital Security verfügt die Uni seit 2020 über eine zentrale Einrichtung, die interdisziplinär an IT-Sicherheit arbeitet. Hier geht es nicht nur um klassische Verschlüsselungsfragen, sondern auch um Themen wie Post-Quantum-Kryptografie, also Schutzmechanismen für eine Zeit, in der Quantencomputer bisherige Verfahren aushebeln könnten.

 

Darüber hinaus legt die Universität Wert auf den gesellschaftlichen Diskurs. So befasste sich eine Ringvorlesung im Sommersemester 2025 mit Vertrauen in Sprachmodelle. Während KI-Systeme längst im Alltag angekommen sind, wird an der Donau darüber diskutiert, wie man rechtliche Rahmenbedingungen und technische Sicherheit in Einklang bringt. 

 

Netzwerke und Cluster: Von der Forschung in die Praxis

Forschung ist das eine – die Umsetzung in Wirtschaft und Gesellschaft das andere. Bayern setzt seit Jahren auf sogenannte Cluster-Initiativen, um Unternehmen, Start-ups und Hochschulen zu vernetzen. Auch wenn der Schwerpunkt vieler Projekte in Metropolregionen liegt, profitieren die ländlichen Räume mit.

 

Der Verein Blockchain Bayern e.V. ist ein Beispiel für solch ein Netzwerk. Er bringt Akteure zusammen, die sich mit dezentralen Identitäten, Smart Contracts und sicheren Transaktionssystemen befassen. Veranstaltungen und Austauschformate öffnen die Tür auch für kleinere Unternehmen aus Niederbayern, die in Zukunft von Blockchain-Lösungen profitieren könnten.

 

Gleichzeitig unterstützt die Cluster Offensive Bayern seit Jahren Unternehmen bei Digitalprojekten. Dabei geht es nicht nur um neue Apps oder Plattformen, sondern auch um die Frage, wie Datenhaltung und Sicherheit dezentral organisiert werden können. Für kleine und mittlere Betriebe ist das ein entscheidender Punkt: Wer seine Geschäftsprozesse digitalisiert, muss sich darauf verlassen können, dass Kundendaten geschützt sind und Systeme langfristig vertrauenswürdig bleiben.

 

Chancen für die Region

Der Bayerische Wald und die angrenzenden Regionen stehen damit nicht am Rand, sondern mitten in der digitalen Transformation. Hochschulen wie die TH Deggendorf und die Uni Passau bilden die Basis, Netzwerke wie Blockchain Bayern oder die Cluster-Initiativen sorgen für den Transfer in die Praxis.

 

Für junge Talente bedeutet das: spannende Forschungsfelder direkt vor der Haustür. Für Unternehmen: die Möglichkeit, mit wissenschaftlicher Unterstützung neue Geschäftsfelder zu erschließen. Und für die Region als Ganzes: eine Chance, die oft beschworene digitale Souveränität nicht nur aus den Schlagzeilen zu kennen, sondern im Alltag zu erleben.




Quellenangaben

pexels

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