Riedlhütte. Wie können der Nationalpark Bayerischer Wald und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) künftig noch enger zusammenarbeiten, insbesondere im Bereich des Daten- und Wissensaustauschs? Dieser Frage widmete sich Dr. Peter Pröbstle, Präsident der LWF, bei seinem Besuch im Schutzgebiet.
Begleitet von Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Expertinnen und Experten aus den Bereichen Naturschutz, Forschung und Monitoring erhielt er Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte. Auf einer Dauerbeobachtungsfläche nahe der Racheldiensthütte erläuterte Dr. Angelika Kölbl, Projektkoordinatorin für Umwelt- und Ökosystemmonitoring, wie seit den 1990er Jahren kontinuierlich Daten zur Laub- und Nadelstreu, zum Niederschlags- und Bodenwasser erhoben werden – auch nach großflächigem Borkenkäferbefall.
„Diese Langzeitdaten sind besonders wertvoll“, so Kölbl, „da sie Entwicklungen sowohl in intakten als auch in vom Käfer betroffenen und wieder aufwachsenden Wäldern dokumentieren.“ Genau solche Daten interessierten Dr. Pröbstle besonders: „Wir sammeln im Rahmen des Biodiversitätsmonitorings ebenfalls viele Daten – aber welche Rückschlüsse können wir daraus ziehen? Der Austausch mit dem Nationalpark kann uns hier wertvolle Impulse geben.“

Dr. Peter Pröbstle (r.) im Austausch mit Dr. Angelika Kölbl, Ursula Schuster, Prof. Jörg Müller und Prof. Marco Heurich im Nationalpark Bayerischer Wald.
Ursula Schuster betonte, dass bereits in vielen Bereichen eine enge Kooperation bestehe. Ein Beispiel sei das Borkenkäfermonitoring, das 2024 gemeinsam mit der LWF und dem AELF Regen gestartet wurde. Auch Prof. Jörg MüllerProf. Marco Heurich (Leiter Monitoring & Tier-Freigelände) unterstützten das Anliegen, den Austausch auszubauen.
Im weiteren Verlauf des Besuchs informierten sie Dr. Pröbstle über das Projekt „Beetle Trees“, bei dem Ansprüche und Vorkommen von fünf Käfer-Schirmarten nach unterschiedlichen Eingriffen dokumentiert werden. Weitere Themen waren die moderne Waldinventur und das Wildtiermonitoring.
Dr. Pröbstle zeigte sich beeindruckt vom wissenschaftlichen Anspruch und den umfangreichen Datensätzen des Nationalparks. Beide Seiten sehen im intensiveren Wissens- und Datenaustausch großes Potenzial für zukünftige gemeinsame Projekte.

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald