Große Freude im Nationalparkzentrum Falkenstein: Im Tier-Freigelände bei Ludwigsthal wurden Anfang Juni drei junge Luchse geboren. Die kleine Katze und die beiden Kater sind wohlauf und mittlerweile regelmäßig draußen im Gehege zu beobachten. Ihre Mutter hatte die Jungtiere in den ersten Wochen gut versteckt und so vor neugierigen Blicken geschützt – ein ganz normales Verhalten bei Luchsen.
„Ich freue mich sehr, dass es den drei kleinen Luchsen gut geht“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Die Luchsin hat uns in den ersten Wochen nur kurz einen Blick auf die Kleinen gewährt und sie danach stets von Menschen ferngehalten.“ Umso größer war die Freude im Team des Tier-Freigeländes, als sich die Familie vergangene Woche erstmals draußen zeigte.
Das Luchsgehege ist ein wichtiger Bestandteil der Bildungsarbeit im Nationalpark. „Wir zeigen hier, wie Luchse leben und welche Rolle sie im Ökosystem spielen“, erklärt Prof. Marco Heurich, zuständig für die Tier-Freigelände. Führungen und Infostände informieren zusätzlich über die wildlebenden Luchspopulationen im Bayerischen Wald und dem benachbarten Böhmerwald.

Sind seit gut einer Woche auch draußen im Gehege unterwegs: die jungen Luchse des Nationalparkzentrums Falkenstein. Foto: Jenny Barth
Wertvolle Erkenntnisse liefert das gemeinsame Luchs-Monitoring der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava. Im vergangenen Jahr wurden dort insgesamt elf weibliche Luchse mit 19 Jungtieren registriert – meist mit ein bis zwei Jungen. Drei Jungtiere wie aktuell in Falkenstein sind eine Seltenheit. „Luchsinnen ziehen ihren Nachwuchs alleine groß. Doch die Sterblichkeit ist hoch: Nur etwa die Hälfte überlebt das erste Lebensjahr“, erklärt Heurich. Häufige Gefahren sind Straßen – darum brauchen Luchse möglichst große, unzerschnittene Waldgebiete. Die Nationalparke gelten als Kernlebensraum der Population im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich.

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald