Passau, 05.06.2025 – Die frühsommerlichen Temperaturen haben die Entwicklung der Borkenkäfer im Landkreis Passau stark beschleunigt. Besonders der Buchdrucker zeigt aktuell höchste Fangzahlen des Jahres. Für das Pfingstwochenende erwarten Experten den Ausflug der Jungkäfer – ein kritischer Moment für die Waldbestände.
Zusätzlich zu den Jungkäfern legen auch die Altkäfer Geschwisterbruten an, wodurch sich die Gefahr für neue Befallsherde massiv erhöht. Stefan Huber, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Passau, appelliert an die Waldbesitzer, jetzt rasch zu handeln: „Bohrmehlsuche ist das Gebot der Stunde.“

Frisches Bohrmehl vom Buchdrucker auf liegendem Fichtenholz – ein eindeutiger Hinweis auf Borkenkäferbefall.
Das braune Bohrmehl – auch nach Regenschauern unter Rindenschuppen sichtbar – liefert ein klares Signal. Gerade in der Nähe von Käfernestern und Holzpoltern ist die Kontrolle besonders wichtig. Harztröpfchen und Spechtabschläge sind weitere Hinweise auf frischen Befall.
Wird ein Befall festgestellt, gilt es schnell zu reagieren: Die betroffenen Fichten müssen gefällt und aus dem Wald entfernt werden. Auch bereits geschlagenes und gelagertes Holz muss zeitnah abgefahren werden, da es den Käfern weiterhin als Brutstätte dient.

Vom Kupferstecher befallene Fichte mit deutlicher Kronenverfärbung.
Neben dem Buchdrucker ist in diesem Jahr auch der Kupferstecher besonders aktiv. Dieser befällt hauptsächlich dünnere Fichten und verursacht typische Verfärbungen in der Baumkrone. Bei unsicheren Anzeichen empfiehlt sich der Blick unter die Rinde – dort lassen sich verschiedene Entwicklungsstadien der Käfer erkennen.
Weitere Informationen finden Waldbesitzende unter lwf.bayern.de.

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Passau