Die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald ist für den Beginn der diesjährigen Borkenkäfer-Saison bestens vorbereitet. Nun fiel der Startschuss für die Suche nach vom Buchdrucker befallenen Fichten. Nach den warmen Tagen rechnen die Forstexperten mit Stehendbefall.
„Im vergangenen Jahr hat sich unsere Vorbereitung ausgezahlt“, betont Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Während 2023 noch 144.100 Festmeter Käferholz anfielen, waren es 2024 nur noch 38.000 Festmeter. Ursachen dafür waren unter anderem ausreichende Niederschläge und eine damit verbesserte Widerstandskraft der Bäume. Auch die konsequente Suche nach befallenen Fichten trug maßgeblich zum Rückgang bei.
Ein 50-köpfiges Team aus Dienststellenleitern, Waldarbeitern, Unternehmern, Nationalparkwacht und weiteren forstlich ausgebildeten Mitarbeitenden ist aktuell im Einsatz. Zusätzlich wurden umfangreiche Rahmenverträge mit forstlichen Dienstleistern abgeschlossen – von der motormanuellen Aufarbeitung über Debarking bis zur Hubschrauberbringung. Für die Holzvermarktung bestehen Vorverträge mit regionalen Sägewerken.

Nationalparkleiterin Ursula Schuster mit Till Clos sowie den Forstwirten Matthias Kropf und Johannes List bei der ersten Suche nach vom Borkenkäfer befallenen Fichten.
Wichtige Hilfe bietet die eigens entwickelte Borkenkäfer-App, mit der befallene Bäume digital erfasst und die Lageentwicklung im Nationalpark kontinuierlich überwacht wird. Parallel dazu läuft das Borkenkäfer-Monitoring entlang der Schutzgebietsgrenze im Landkreis Regen gemeinsam mit der LWF und dem AELF Regen.
Da der erste Schwärmflug heuer erst im Juni beginnt – zwei Monate später als 2024 – rechnet Jochen Linner, Leiter des Sachgebiets Wald- und Flächenmanagement, mit keiner höheren Käferholzmenge. Auch blieben größere Störungsereignisse wie Stürme aus. Dennoch bleibt man wachsam und beobachtet die Entwicklung sorgfältig.

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Nationalpark Bayerischer Wald