Abgeordneter Martin Behringer besucht die Spedition Helmö in Fürstenstein

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31.01.2025
Fürstenstein
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Der Abgeordnete Martin Behringer der Freie Wähler Landtagsfraktion besuchte die Spedition Helmö, um sich ein umfassendes Bild von den Herausforderungen der Transport- und Logistikbranche zu machen. Das mittelständische Familienunternehmen wird von Ludwig Helmö und seinem Sohn Maximilian geführt und betreibt mit 44 Lkw und rund 60 Fahrern eine bedeutende Flotte in der Region.

 

Ein zentraler Punkt des Gesprächs war die angespannte Verkehrssituation entlang der Nord-Süd-Route über den Brenner. Grenzkontrollen, Blockabfertigung, Fahrverbote, Baustellen und Kapazitätsgrenzen machen den Gütertransport unberechenbar. LKW-Fahrer müssen sich auf Stau und lange Wartezeiten einstellen. Die Blockabfertigungen durch die ASFINAG führen zu kilometerlangen Staus, die sich bis nach Rosenheim ausweiten. Diese Maßnahmen verursachen zusätzliche Emissionen durch stop-and-go-Verkehr und belasten Fahrer sowie Anwohner erheblich. „Die angestrebte Reduzierung der Abgase wird nicht erreicht, stattdessen entsteht Frust und wirtschaftlicher Schaden,“ erklärte Martin Behringer.

 

Auch Alternativen wie die Nutzung von Güterzügen stoßen auf Probleme. Die Logistik wird durch vorherige Entladungen in Österreich und Kapazitätsengpässe erschwert, was den Einsatz für viele Unternehmen unattraktiv macht. Gleichzeitig bleibt die Tauernautobahn keine echte Alternative, da auch dort zahlreiche Baustellen den Verkehrsfluss beeinträchtigen.

 

Die Gesprächsteilnehmer diskutierten außerdem regionale Infrastrukturprojekte wie den geplanten Ausbau der Autobahn Deggendorf-Hengersberg und den Neubau der Autobahnbrücke bei Deggendorf. Obwohl die Planungen dafür fortgeschritten sind, könnten Klagen den Baubeginn verzögern. Die genauen Abläufe der Baumaßnahmen sind noch nicht bekannt.

 

 

Ein weiteres drängendes Problem ist der gravierende Mangel an Lkw-Stellplätzen entlang der Hauptverkehrsrouten. „Während Österreich in diesem Bereich aktiv vorgeht, passiert in Deutschland zu wenig,“ kritisierte Ludwig Helmö. Die Situation wurde durch die Mauterhöhung ab 01.12.23 verschärft. Die Mehreinnahmen aus der LKW-Maut werden zum Großteil für die Bahn verwendet. „Die Gelder fließen also nicht in die dringend benötigte Infrastruktur für das Straßennetz, sondern in völlig andere Bereiche (Schiene).

 

Der Einsatz von emissionsarmen Fahrzeugen war ein weiterer Diskussionspunkt. Obwohl mittelständische und große Transportunternehmen erste Praxistests mit Elektro- und Wasserstoff-Lkw durchführen, stehen einer breiteren Einführung erhebliche Hürden entgegen. Im Fernverkehr ist die Reichweite von Elektro-Lkw mit 500 Kilometern begrenzt, und die Lade- sowie Betankungsinfrastruktur beispielsweise für Wasserstoff fehlt weitgehend.

 

Eine mögliche Lösung könnte der Ersatzdiesel HVO-100 sein, der sauberer verbrennt als herkömmlicher Diesel. In Österreich sind Tankstellen bereits verpflichtet, eine bestimmte Menge dieses Kraftstoffs anzubieten – ein Modell, das auch in Deutschland geprüft werden könnte. „Für die Unternehmen wäre es ein pragmatischer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, der mit vorhandenen Fahrzeugen umgesetzt werden kann,“ sagte Behringer.

 

Der Fachkräftemangel ist ein weiteres drängendes Problem in der Branche. Es wird erwartet, dass weiterhin kaum neue und vor allem nicht ausreichend qualifizierte Fahrer auf dem Markt verfügbar sein werden. Die langwierigen Prozesse bei der Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte sowie hohe bürokratische Hürden bremsen die Unternehmen aus. Die Beschäftigung von Fahrern aus dem Ausland bleibt für mittelständische Unternehmen wie die Spedition Helmö ein Kraftakt. Positive Erfahrungen hat Helmö mit Bewerbern aus Marokko gemacht. Ob die Menschen allerdings dauerhaft bleiben, hängt nicht nur vom beruflichen Erfolg ab, sondern auch von sozialen und kulturellen Faktoren.

 

Martin Behringer freute sich über die Offenheit und die Einblicke, die ihm bei der Spedition Helmö gewährt wurden. „Das Unternehmen steht exemplarisch für die Herausforderungen und Potenziale der Logistikbranche in Bayern. Auf politischer Ebene müssen wir daran arbeiten, praxisnahe Lösungen zu schaffen, die wirtschaftlich, ökologisch und sozial tragfähig sind,“ betonte Behringer


- AW


MdL Martin BehringerMdL Martin BehringerGrafenau

Quellenangaben

Büro Martin Behringer, MdL
Bildupload: Antonia Wittensöllner

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