Niederbayerns Polizeipräsident Roland Kerscher überreichte am Freitag, 10.05.2024, gemeinsam mit dem Leiter des Sachgebiets für Kriminalitätsbekämpfung, Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, zusammen mit der Vertreterin und den Vertretern der örtlichen Polizeidienststellen Niederbayerns aktuellen Sicherheitsbericht 2023 an Landrat Dr. Ronny Raith.
Anmerkung:
Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung werden die nachfolgenden Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt/Aufenthalt und Urkundendelikte) aufgeführt.

v.l.n.r.: Polizeipräsident Roland Kerscher (vorne li.) überreichte den Sicherheitsbericht an Regens Landrat Dr. Ronny Raith (vorne re.). Beim Sicherheitsgespräch waren mit dabei (v.li.): Abteilungsleiterin Silvia Moser (Landratsamt Regen), der Leiter der Polizeiinspektion (PI) Viechtach Andreas Ertl, Klaus Pister (PI Zwiesel), Doris Schmid (Leiterin PI Regen), Abteilungsleiter Frederick Fauser (Landrastamt Regen), Andreas Polke (Kriminalpolizei), Landratsbüroleiter Günther Weinberger, Sachgebietsleiter Paul Mader (Polizeidirektion Straubing) und Abteilungsleiter Alexander Kraus (Landratsamt Regen).
Gesamtkriminalität, Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote
Die Gesamtstraftaten im Landkreis Regen im Jahr 2023 bewegen sich in etwa auf Vorjahresniveau. Statistisch waren es 49 Fälle mehr (+2,3%) als im Jahr 2022. Waren es im Vorjahr 2.157 Fälle, wurden im vergangenen Jahr 2.206 Straftaten registriert.
Auch anhand der sogenannten Häufigkeitszahl zeigt sich der leichte Anstieg der Gesamtkriminalität. Sie gibt die Anzahl der erfassten Straftaten in einem Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder und ist damit ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung. Im Landkreis Regen ist die Häufigkeitszahl im Vergleich zu 2022 (2.795) auf 2.827 gestiegen (+1,1%). Damit bewegt sie sich aber weiter sowohl unter dem niederbayerischen Wert von 3.345 als auch dem bayerischen Wert von 4.361.
Von den im Berichtsjahr insgesamt erfassten Straftaten konnten 76,7% aufgeklärt werden. Somit konnten die Polizeidienststellen des Landkreises 3 von 4 Straftaten klären. Auch liegt der Wert über der Aufklärungsquote im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern (70,7%) und auch deutlich über der des Freistaats Bayern (65,2%).
Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, Leiter des Sachgebiets Kriminalitätsbekämpfung, gab danach anhand verschiedener Kriminalitätsbereiche einen Überblick zur Sicherheitslage des Landkreises Regen.
Rückgang der Straßenkriminalität – Anstieg der Gewalt- und Diebstahldelikte
Die Gewaltkriminalität, worunter unter anderem Straftaten gegen das Leben sowie Körperverletzungsdelikte fallen, ist im Berichtsjahr im Landkreis Regen im Vergleich zum Jahr 2022 gestiegen. Wurden im Vorjahr 74 Fälle registriert, mussten für das Jahr 2023 89 Fälle verzeichnet werden.
Bei den Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität, unter der alle Delikte zusammengefasst werden, die ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen begangen werden, ist im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise ein Rückgang um 9,5% festzustellen. Im Vergleich zum Jahr 2022 mit 283 Fällen wurden im Berichtsjahr 256 Fälle registriert.
„Gerade diese beiden Kriminalitätsbereiche wirken sich unmittelbar auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aus. Wenn auch im Bereich der Straßenkriminalität ein Rückgang der Fallzahlen festzustellen ist, wird die Bekämpfung dieser Straftaten im öffentlichen Raum weiterhin im besonderen polizeilichen Fokus der Polizeidienststellen im Landkreis Regen stehen.“, so Polizeipräsident Roland Kerscher.
Ein Anstieg musste auch bei der Diebstahlskriminalität festgestellt werden. 415 erfasste Delikte bedeuten 42 Delikte mehr als im Jahr 2022. Ein Anstieg ist bei den Wohnungseinbrüchen festzustellen, wobei die absoluten Zahlen verhältnismäßig gering sind. Waren es im Vorjahr noch 3 Fälle, mussten für das Jahr 2023 11 Fälle registriert werden.
„Da jeder einzelne Einbruch und auch schon Einbruchsversuch ein großer Eingriff in die Privatsphäre darstellt, wird die Bekämpfung dieser Delikte weiterhin ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein.“, äußerte Polizeipräsident Roland Kerscher.
Erfolgreiche Polizeiarbeit lebt von Bürgernähe und Vertrauen in den Rechtsstaat
Polizeipräsident Roland Kerscher betonte im Rahmen des Sicherheitsgespräches, dass die objektive Sicherheitslage, gleichermaßen aber auch das subjektive Sicherheitsempfinden besonders in der heutigen Zeit, Grundvoraussetzungen für das Wohlergehen und die Lebensqualität der Bürger im Landkreis Regen sind.
„Daher bleibt es Aufgabe der Polizei im Landkreis, durch Bürgernähe und Präsenz ein gutes subjektives Sicherheitsgefühl zu schaffen, damit sich die Bürgerinnen und Bürger auch sicher fühlen und ihre Polizei als verlässlichen und kompetenten Ansprechpartner wahrnehmen“, so Polizeipräsident Roland Kerscher.
Eine Basis für ein hohes Maß an Sicherheit schafft ebenso eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Polizei mit den Sicherheitsbehörden. Präsident Roland Kerscher bedankte sich daher zum Abschluss für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Regen.
„Der Anstieg im Bereich der Gewaltdelikte ist erschreckend, aber auch nicht nur bei uns zu sehen. Umso wichtiger ist die Präsenz der Polizei in der Region. Dass Bürgernähe und
Vertrauen nicht nur Schlagworte sind zeigt sich im täglichen Umgang. Die Menschen im Landkreis Regen vertrauen den Polizistinnen und Polizisten, die hohe Aufklärungsquote hilft natürlich dabei. Die Polizei wird bei uns als Freund und Helfer wahrgenommen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei den Einsatzkräften für ihr hohes Engagement und die Arbeit bedanken. Für die Zukunft hoffe ich auf sinkende Fallzahlen und freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit den Kräften vor Ort“, sagt Regens Landrat Dr. Ronny Raith.

Polizeiinspektion Regen