Am Donnerstag, 11.04.2023, überreichte Polizeipräsident Roland Kerscher mit Polizeivizepräsident Manfred Gigler den Sicherheitsbericht 2023 des Polizeipräsidiums Niederbayern an Landrat Raimund Kneidinger.
Anmerkung: Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung werden die nachfolgenden Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt/Aufenthalt und Urkundendelikte) aufgeführt.
v.l.n.r.
1. Reihe: LKD Mader, PVP Gigler, LR Raimund Kneidinger, PP Kerscher
2. Reihe: POR Ritzer, EPHK Dadlhuber, EPHK Pöhls, EPHK Maierhofer, PD Schillinger, KD Krickl
3. Reihe: RDin Sedlmaier (Amt f. Öffentliche Sicherheit u. Ordnung), PHK Rottbauer, PHK Brennberger, POR Gibis
Gesamtkriminalität, Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote
Im Rahmen des jährlich stattfindenden Sicherheitsgespräches haben Polizeipräsident Roland Kerscher, Vizepräsident Manfred Gigler, Leitender Kriminaldirektor Paul Mader sowie die Leiter der örtlichen Polizeidienststellen den Sicherheitsbericht 2023 Herrn Landrat Raimund Kneidinger vorgestellt.
„Mit Blick auf diese Statistik kann man für den Landkreis eine durchweg positive Bilanz ziehen“, so Roland Kerscher. Bei der Gesamtkriminalität ist ein Rückgang auf 4.563 Straftaten (-2,3%) zu verzeichnen.
Der Rückgang der Deliktszahlen spiegelt sich folglich auch in der Häufigkeitszahl wider. Die sogenannte Häufigkeitszahl (HZ) ist ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung. Sie errechnet sich aus den erfassten Straftaten in einem Jahr gerechnet auf 100.000 Einwohner. Hier ist für den Landkreis Passau ein Rückgang von 2.407 auf 2.317 registriert.
Auch die Aufklärungsquote liegt mit 73,8% über dem bereits sehr guten niederbayerischen Wert von 70,7%. Der Freistaat Bayern insgesamt erzielt eine Aufklärungsquote von 65,2%.
Gewalt-, Straßen-, Diebstahls- und Wohnungseinbruchskriminalität
Bei der Gewaltkriminalität werden unter anderem sämtliche Straftaten gegen das Leben oder die körperliche Unversehrtheit erfasst. Im vergangenen Jahr konnte ein leichter Rückgang auf 148 Fälle verzeichnet werden (-3,9%).
Auch in der Straßen- und der Diebstahlskriminalität sind die Zahlen im Vergleich zum Jahr 2022 rückläufig. Unter Straßenkriminalität werden solche Delikte erfasst, die ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden. Im Landkreis Passau wurden für das Berichtsjahr 572 Fälle erfasst (-5,9%). Bei den Diebstahlsdelikten waren es 972 Fälle und somit 18 weniger als im Jahr 2022.
Die Gesamtzahl der Wohnungseinbrüche hat sich im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt und ist von 35 auf 28 zurückgegangen.
„Dennoch stellt jeder einzelne Wohnungseinbruch einen erheblichen Eingriff in das Sicherheitsgefühl dar. Deshalb wird die konsequente Aufklärung dieser Delikte weiterhin ein Schwerpunkt unserer Arbeit bleiben,“ so Polizeipräsident Roland Kerscher.
Stärkung des Sicherheitsgefühls
Polizeipräsident Kerscher betonte, dass sich auch für 2024 erneut ein breites und umfangreiches Aufgabenspektrum für die niederbayerische Polizei ergibt. Ziel sei es dabei, die positiven Entwicklungen weiter fortzuführen und insbesondere die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung als zentrale Aufgabe im Fokus zu behalten.
Abschließend bedankte sich Roland Kerscher im Namen aller Polizeibeschäftigten für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden im Landkreis Passau.
„Gerade im Hinblick auf die aktuell vorliegenden bundesweiten Zahlen, die unter anderem einen Anstieg der Gewaltkriminalität ausweisen, ist die gegenläufige Entwicklung bei uns umso beachtlicher. Das stelle ich voller Anerkennung für die Arbeit der Beamtinnen und Beamten unserer Polizei-Dienststellen im Landkreis fest. Hier denke ich besonders an die weit überdurchschnittliche Aufklärungsquote. Dies ist ein klares Signal an potentielle Täter und damit auch eine Form der Abschreckung und Delikt-Prävention,“ so Landrat Raimund Kneidinger