Wärmster Dezember im Bayerwald!

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08.01.2024

Sonnenarm, niederschlagsreich und mild

Dr. Fritz Haselbeck

Tief winterlich zeigte sich der letzte Monat des Jahres 2023: Reichlich Schnee und Temperaturen bis zu minus 15 Grad in der Nacht prägten das Wetter in der Bayerwaldregion. Zwei Traumwintertage mit Sonnenschein am 4. und 5. Dezember brachten bis zu einem Meter Schnee in den Hochlagen. Danach setzte eine allmähliche Milderung mit einem Atlantiktief von Westen her ein. Es folgte wechselhaftes "Schaukelwetter" mit abwechselnd Regen und Schnee, gefolgt von einer warmen Atlantikströmung um die Weihnachtstage, die die weiße Pracht bis in höhere Berglagen wegspülte.

 

Die Durchschnittstemperatur, bezogen auf Tag und Nacht, betrug +0,5 Grad (2021: -0,5 Grad / 2022: +0,5 Grad). Der "wärmste" Tag im Dezember war der 28. mit 8,5 Grad Celsius, die kälteste Nacht am 4. Dezember mit minus 15 Grad. Auffällig war, dass die Quecksilbersäule an 26 Tagen in den Plusbereich stieg. Es gab 14 Frosttage (Temperatur unter Null Grad) und 3 Eistage (24 Stunden Dauerfrost). Insgesamt war der letzte Monat des Jahres sonnenarm, niederschlagsreich und - abgesehen von einigen Tagen zu Beginn des Monats - mild.

 

Die Sonne war enorm rar, mit nur 40 Stunden Scheindauer (2021: 40 Stunden / 2022: 58 Stunden). Sie zeigte sich an nur 12 Tagen vom Himmel, an 2 Tagen mehr als 7 Stunden und an 3 Tagen mehr als 5 Stunden.

 

Der Niederschlag in Form von Regen und Schnee war intensiv. Vom 1. bis 9. Dezember schneite es bis in die Tallagen und Niederungen. Zusammen mit dem Schnee aus dem November ergab sich selbst dort eine Schneedecke von bis zu einem halben Meter. Nach einer darauf folgenden Regenphase fiel - besonders in mittleren und höheren Berglagen - um den 20. Dezember erneut Schnee. Eine intensive Niederschlagsperiode mit stürmischem Westwind ereignete sich zwischen dem 20. und 24. Dezember, an diesen 5 Tagen fielen 115 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Insgesamt erreichte die Niederschlagsmenge 205 Liter pro Quadratmeter (2021: 116 Liter / 2022: 85 Liter).

 

Historische Aufzeichnungen aus dem Bayerischen Wald bestätigen für die Dezemberwinter von 1923 bis 1926 auffallend schneearme, milde Wochen und bis in die ersten Januartage hinein regnerisches Tauwetter. Erst 1926/27 gab es wieder einen "richtigen Winter mit guten Schneeverhältnissen", wie es in den Wetterbüchern heißt. Die Jahre 2014 und 2018 waren dann viele Jahrzehnte später die wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1981. Diese wurden neuerdings durch die Jahre 2022 und 2023 übertroffen. Somit hatten wir im vergangenen Jahr den bekannt mildesten Dezember!


- DH



Quellenangaben


Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

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