LANDSHUT, PASSAU, BERLIN. Im Rahmen einer gemeinsamen Durchsuchungsaktion der Staatsanwaltschaft Landshut und der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern in Zusammenarbeit mit Spezialkräften der Berliner Polizei ist den niederbayerischen Ermittlern erneut ein Schlag gegen eine international organisierte Telefonbetrüger-Bande gelungen.
Die Bande steht im Verdacht mittels sog. Schockanrufe ältere Damen und Herren zur Übergabe großer Geldbeträge und sonstiger Vermögensgegenstände zu veranlassen. Dabei treten die Täter am Telefon insbesondere als falsche Polizeibeamte auf und teilen wahrheitswidrig mit, dass ein naher Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, und zur Vermeidung eines Gefängnisaufenthalts eine größere Bargeldsumme benötigt werde, die in Kürze abgeholt werde.
Haftbefehl gegen 38-Jährigen erlassen
Am Dienstag, 25.07.2023, haben Ermittler der Krimimalpolizeiinspektion Niederbayern zusammen mit Spezialkräften der Berliner Polizei einen von der Staatsanwaltschaft Landshut beantragten Durchsuchungsbeschluss für die Berliner Wohnung eines 38-jährigen Polen vollzogen. Weiter wurde der Tatverdächtige dabei aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Landshut festgenommen und befindet sich seit gestern in Untersuchungshaft.
Aufgrund der bisherigen Ermittlungen von Kripo und Staatsanwaltschaft soll der Mann im Verdacht stehen, als Mitglied der Betrugsbande u. a. für die Organisation und Steuerung von sog. Abholern verantwortlich gewesen zu sein.
Der 38-Jährige soll u. a. auch an einer versuchten und vollendeten Geldübergabe am 12.07.2023 in Landshut beteiligt gewesen sein. Eine 82-jährige Frau übergab an diesem Tag aufgrund eines vorherigen Schockanrufs 20.000 Euro an einen Abholer.