Postkarte statt „WhatsApp“

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15.12.2015
Grafenau

„Hallo, Mama, liebe Grüße …“ Diese Botschaft senden 73 Fünftklässler der Realschule Grafenau aus dem Schullandheim Habischried an ihre Eltern. Sie verbringen dort gemeinsam eine aufregende Woche, um sich näher kennen zu lernen, Gemeinschaftsgeist zu pflegen und Selbstständigkeit zu trainieren. Die Handys der Schüler sind zu Hause geblieben, was für die Schüler wie natürlich auch für die Eltern und Freunde eine echte Herausforderung darstellt. Die Sorge der Eltern, ob denn auch alles in Ordnung sei, kann aber zerstreut werden. Für das Abrufen der „WhatsApp“- Nachrichten haben die Schüler nämlich eigentlich gar keine Zeit: Ein buntes Programm gemeinsamer Aktivitäten und Unternehmungen, das Angebot an Tischtennistischen und Kickerkästen sowie der mitgebrachten Spiele lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Sowohl das Zusammensein in den Mehrbettzimmern, die Gestaltung der Freizeiten, aber auch die Verantwortung der Zimmergruppen, in ihrem Bereich für Ordnung oder zu bestimmten Zeiten für Ruhe zu sorgen, bedeutet für die Kinder, dass es vieles zu bereden, auszumachen, zu planen, zu diskutieren und vor allem jede Menge zu lachen und zu kichern gibt. Das Bedürfnis, miteinander zu reden und dabei Spaß zu haben, ist so groß, dass dafür auch manch nächtliche Stunde benötigt wird. Also, macht euch keine Sorgen, liebe Eltern. Es ist alles :-) :-) :-).

Gleich nach der Ankunft galt es, das vorübergehende Zuhause, ein modernes und einladend gestaltetes Gebäude am Rande der Ortschaft Habischried in unmittelbarer Waldnähe am Geißkopf gelegen, bei einer Hausrallye zu erkunden. Die neue Heimleiterin, Frau Christiane Schlecht, hieß die Kinder willkommen und beantwortete bereitwillig alle Fragen der Schüler. Sie hat die Leitung des Hauses erst im Sommer übernommen und sorgt gemeinsam mit ihrem Team für gute Verpflegung und eine harmonische Atmosphäre, in der sich Kinder wie Lehrer sehr wohl fühlen.
Das Programm, das die Lehrkräfte zusammengestellt haben, ist sehr vielseitig: eine Nachtwanderung im Schein vieler Taschenlampen unter einem unvergleichlich leuchtenden Sternenhimmel, Basteln, Singen von Weihnachtsliedern, Sportwettkämpfe. Da auch Mathe und Englisch auf dem Tagesplan standen, kam natürlich auch der Unterricht nicht zu kurz.

Für den fehlenden Schnee gab es als Ausgleich herrlichen Sonnenschein für das Gruppenbild am mysteriösen Teufelstisch.
Für den fehlenden Schnee gab es als Ausgleich herrlichen Sonnenschein für das Gruppenbild am mysteriösen Teufelstisch.

Zwei weitere besondere Highlights warteten auf die Schüler: Studienrätin Daniela Schiller, Beauftragte des Projektes „Prävention im Team“, schulte die Kinder mit Übungen zur Zivilcourage des von der Dominik-Brunner-Stiftung initiierten Programms „pack ma’s“. Echtes Abenteuer erwartete gestern die Kinder bei der Wanderung zum sagenumwobenen Teufelstisch, den der Teufel, der Sage nach verschreckt vom Mittagsläuten aus Unterbreitenau, überstürzt zurückließ. Das abendliche Lagerfeuer mit Kinderpunsch und gemeinsamen Musizieren ist der alljährliche krönende Abschluss der Schullandheimwoche.

Begleitet werden die Schüler von ihrer jeweiligen Klassenleitung – Annemarie Kollmer, Susanne Meininger und Gertraud Bogner sowie den Lehrkräften Peter Moritz, Andreas Zillner und Robert Helm. Auch Schulleiter Günther Schwarzbauer war zu Besuch und freute sich, dass die Kinder bekundeten: „Im Schullandheim is schee und des Essn is aa guad.“ Natürlich sind auch noch einige Überraschungen in das Programm eingebaut, über die die Kinder am Freitag berichten können, wenn sie von ihren Eltern endlich wieder in die Arme geschlossen werden.
Von vielen lustigen Erlebnissen, neuen Freunden und davon, dass es schön war, seine Mitschüler von einer ganz anderen Seite kennen gelernt zu haben als in der Schule, werden die Schüler viel erzählen können. Die Geschichten, von denen die Lehrer nichts wissen durften, werden später als Erwachsene erst bei Klassentreffen ausgepackt.


- AB


Staatliche Realschule GrafenauGrafenau


Quellenangaben

RS Grafenau

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