Rare Holzminiaturen aus dem Erzgebirge sind bis 28. Februar im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen ein echter Hingucker für Jung und Alt
Norbert Kutta, von Beruf Musikschulleiter in Garching, sammelt seit Jahrzehnten (weihnachtliches) Holzspielzeug aus dem Erzgebirge. Seine Sammlung genießt einen exzellenten Ruf in der Fachwelt und bei begeisterten Besuchern. Unter dem Titel „Die lustige Spielzeugschachtel - Holzminiaturen aus dem Erzgebirge“ werden vom 27. November bis 28. Februar 2016 große Teile davon im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen ausgestellt.
Heute dominiert Spielzeug aus Plastik die Kinderzimmer, es ist aber noch gar nicht so lange her, da wurden die Figuren fast ausschließlich aus Holz hergestellt. „Mit Figuren dieser Art hat die Generation meines Vaters gespielt“, erzählt Norbert Kutta. Diese Minifiguren wurden hauptsächlich zwischen den Weltkriegen hergestellt. „In Miniaturform gibt es einfach alles, was man sich vorstellen kann. Und was man sich nicht vorstellen kann, das gibt es auch.“

„Ein paar hundert Einzelteile werden es schon sein, wahrscheinlich sogar über tausend!“, meint Norbert Kutta fast ein wenig schüchtern. In den zahlreichen Vitrinen des Sonderausstellungsraums stehen sich Engel, Nussknacker, Berg- und Räuchermänner gegenüber, laden kleine Tiere, Puppen und Häuser zum genauen Hinschauen ein. Hauptsächlich aus Holz gefertigt, stellt das Spielzeug aus dem Erzgebirge die Vielfalt der Welt im Kleinformat dar. Dabei sieht man den vielfältigen Objekten aus den letzten etwa 150 Jahren trotz großer Herstellungszahlen die individuellen Handschriften der Fertiger meist deutlich an. Kein Objekt gleicht dem anderen. Ein Erlebnis für die ganze Familie!
Norbert Kutta ist Sammler mit Leidenschaft: „Seit rund 40 Jahren gilt mein Augenmerk auf den Märkten und in Läden dem Holzspielzeug, Krippenfiguren und allen Dingen, die im Zusammenhang mit dem Spielzeug aus dem Erzgebirge stehen. Als Kind sammelte ich Muscheln und Käfer. Die Wende zum Spielzeug brachte das Mitwirken bei den Weihnachtsausstellungen in den Messehallen am Funkturm in Berlin bei der Sammlerin Prof. Gertrud Weinhold. Ich sammle die Dinge, weil ich mich an ihnen erfreue und in ihnen einen bleibenden Wert an sich erkenne.“
In allen Formen und Größen wurden - und werden bis heute - die kleinen Figuren in Handarbeit in den Werkstätten im Erzgebirge gedrechselt, geschnitzt und bemalt. Verpackt wurden sie vielfach in Spanschachteln, zum Teil gerade mal ein bisschen größer als ein Daumennagel. Große Massen von Holzmännchen stellen in der Sonderausstellung im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen verschiedene Szenen dörflichen und städtischen Lebens dar. Sie entführen den Betrachter in die unbeschwerte Welt der Kindheit und der Fantasie. Groß und Klein werden mit dem Sattsehen gar nicht fertig. Ständig entdeckt man neue Details der liebevoll gestalteten Darstellungen.
Ergänzt und abgerundet wird die einzigartige Schau durch Portrait-Fotos der »Männel« von Raffael Pollak. Eingebettet ist die Sonderausstellung „Die lustige Spielzeugschachtel - Holzminiaturen aus dem Erzgebirge“ in ein umfangreiches Rahmenprogramm, mit Vorträgen, Führungen, Kinderaktionen, Handwerksvorführungen und vielem mehr. Detaillierte Informationen zu den Veranstaltungen und zum begleitenden museumspädagogischen Angebot finden sich unter www.nlm-regen.de.

Niederbayerisches Landwirtschaftsmuseum Regen