Die Erdinger Jugendrotkreuz-Gruppe auf dem „Saulorner Bienenlehrpfad“
Ein Abstecher vom „Anderswo-Camp“ in Finsterau
Eine gemischte Gruppe des „Erdinger Jugendrotkreuz“ - 70 Jugendliche von 5 – 16 Jahren und 10 Betreuer - hatten sich zum Besuch des „Saulorner Bienenlehrpfades“ über das Tourismusbüro Hohenau – Simone Schopf – angemeldet. So viele Gäste auf einmal hatten wir noch nie, war der erste Gedanke von Georg Brunnhölzl – wo kann ich diese 80 Personen gezielt ansprechen? Simone wusste Rat: das könne man evtl. in der Mehrzweckhalle bewerkstelligen. Zu „Stemmen“ war dies also nur durch gemeindliche und vereinsinterne Unterstützung. So stellte die Gemeindeverwaltung Hohenau die Mehrzweckhalle zu Verfügung, die Bauhofmitarbeiter teilten einen Abschnitt davon ab und bestuhlten ihn für die 80 Gäste, Alexander Pauli (zuständig für EDV), installierte Beamer und Leinwand. Zu dieser Mehrzweckhalle waren nun die Mädels und Buben mit ihren Betreuerinnen und Betreuern geladen. Sie kamen aus dem „Anderswo-Camp“ Finsterau, wo sie eine Woche im schönen Bayerwald verbrachten.
Die Gemeinde Hohenau:
Begrüßt wurden die Erdinger Gäste von Gemeinderat Dr. agr. Sebastian Pauli (als Vertreter des verhinderten Hausherrn und 1. Bürgermeisters Josef Gais). Er stellte unsere Gemeinde als bienenfreundlich vor: Blühstreifen und Brachland sind über das Gemeindegebiet verstreut, für die Bienenpflege gibt es genügend Imker, auch der „Saulorner Bienenlehrpfad“ trage zum Bienen- und Umweltverständnis bei. Auch als Vorsitzender im Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (vlf) Waldkirchen-Grafenau hob er in seinen interessanten Ausführungen hervor, dass in unserer Region die Landwirte und Imker eng zusammenarbeiteten – war früher doch fast jeder Landwirt auch Imker gewesen. Problematisch sah natürlich auch er den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft - er zeigte sich aber überzeugt, dass ein ausgebildeter Landwirt dieses Thema besser beherrschen würde – als z.B. ein Hobbygärtner, der mit seiner „Giftspritze“ eifersüchtig jedes nicht gewollte Pflänzlein vertrieb.
Der „Saulorner Bienenlehrpfad“:
Georg Brunnhölzl stellte in seinem Prolog als erstes seine Heimat, die Heimatgemeinde Hohenau, und dessen Wanderwege vor – unter anderem auch den „Saulorner Bienenlehrpfad“ den er geplant und realisiert hat. Es ist ein ca. 3 km langer Rundweg mit wenig Steigungen. Er ist Kinderwagen– und bedingt Rollstuhltauglich - und bietet an 10 Stationen einen Einblick in den Lebenskreis unserer Honigbiene.
In seiner Vita zählte er die wichtigsten Punkte auf:
„Ich bin ein echter Bayerwäldler, 1944 in Saulorn, Gemeinde Hohenau, geboren.
Beruflich war ich Handwerksmeister und Techniker im Maschinenbau, zuletzt Informationsmanager in einem großen Konzern in Erlangen.
Ich bin verheiratet und habe das Glück, dass meine Frau Renate mich bei meinen Unternehmungen immer voll unterstützt.
Ich bin Rentner, kann mich also voll meinen Hobbys widmen, die da sind:
unsere schöne Heimat Bayerischer Wald, wandern, sowohl in der Heimat, als auch in höheren Bergen (z.B. Wilder Kaiser, Stubaier Berge, Dolomiten. pilgern, ich bin zertifizierter Pilgerwegbegleiter auf der VIA NOVA. Das Wandern und Pilgern wird aufgrund meines Alters (81) und wegen div. Krankheiten leider immer weniger – die Strecken immer kürzer.
Ich bin Imker, besitze ca. 15 Völker - und ich bin Schriftführer des Imkerverein Ringelai e.V.“
Nun begrüßte er den 1. Vorsitzenden und Bienenfachwart des „Imkerverein Ringelai“, Herrn Thomas Reihofer, der beim Rundweg an der „Saulorner Aussichtsplattform“ einiges, vieles, über den „BIEN“ anhand eines Schaukastens erzählen werde. In seiner Begrüßung ging auch Thomas kurz auf die Bedeutung der Biene für Mensch und Umwelt ein.
Weil während der Corona-Zeit eine Führung auf dem Lehrpfad schlecht möglich war, und überdies
Georg Brunnhölzl aufgrund seines Alters und div. Krankheiten Führungen nur in Ausnahmefällen durchführen konnte hat er zwei neue Wege der Begehung beschritten.
1. über Smartphone als „multimedialer Wanderführer“, bei dem die einzelnen der 10 Stationen und die einzelnen Wege zu und zwischen den Stationen auditiv und visionell erklärt werden. (www.der-bayerwaldpilger.de/bienenlehrpfad
2. mittels eines Flyers, auf dem der Rundweg als Luftbild-Landkarte dargestellt ist – und darin die einzelnen Stationen und Wege mit QR-Code-Legenden versehen.
Natürlich kann der Lehrpfad auch wie bisher anhand der Auszeichnung und des seit langem bereitgestellten Flyer mit Wegeplan und Stationsbeschreibungen begangen werden.
Überdies hat er einen Flyer mit einem „Wissenstest“ entwickelt, mit dem jede(r) Besucher(in) sein vorhandenes bzw. während des Rundganges erlerntes Wissen testen kann. Beide Flyer sind am Start, beim Anwesen Brunnhölzl, Saulorn 143, erhältlich.
Der Ablauf:
So wurde nun jede(r) Teilnehmer(in) mit den beiden Flyer „ausgerüstet“, die Wanderschar in 4 Gruppen aufgeteilt und zum Start nach Saulorn befördert. Dort angekommen wurden die einzelnen Gruppen im Abstand von 10 min auf die Rundreise gesandt.
An der „Saulorner Aussichtsplattform“ erwartete sie Thomes mit seinem Bienenschaukasten und einem Bienenvölkchen (2 Waben), um den „BIEN“ in Natura zu erklären.
Nach der Rückkehr erhielt jede(r) eine Wachsplatte mit Bienenwabenmuster und einen Docht, um sich (unter Anleitung) eine echte Bienenwachskerze zu drehen – die sie sich dann als Souvenir mitnehmen durften.
Das vollständige Ausfüllen des „Wissenstest’s“ wurde auf den Abend verschoben – bei Gruppen von 20 jungen Personen war an den jeweiligen Stationen natürlich nicht die Muse zum Rätselraten vorhanden. Weil sowohl Thomas auf der Aussichtsplattform als auch Georg beim Kerzendrehen mit vielen Fragen gelöchert wurden – und der Abschiedsgruß lautstark war - ist anzunehmen, dass dieser „Tag mit Bienen“ für alle interessant gewesen ist.

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