Huml: Bislang 73 Organspender in diesem Jahr in Bayern – Bayerns Gesundheitsministerin wirbt für Entscheidung für Organspendeausweis

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07.08.2020 08:45 Uhr
München

In Bayern hat es in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 73 postmortale Organspender gegeben – einen Spender mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Auf diese aktuelle Zahl hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Freitag hingewiesen. Huml betonte: "Die Zahl der Organspender in Bayern in diesem Jahr ist trotz der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen: um einen Spender auf insgesamt 73 Organspender. Allerdings warten aktuell etwa 1.300 Menschen in Bayern auf ein lebenswichtiges Spenderorgan. Deshalb ist es wichtig, dass sich noch mehr Menschen für einen Organspendeausweis entscheiden. Denn wer zu Lebzeiten für Klarheit sorgt, nimmt seinen Angehörigen die Last einer Entscheidung in schweren Stunden."

Konkret gab es in Bayern in diesem Jahr von Januar bis einschließlich Juli nach vorläufigen Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) 73 postmortale Organspender – das ist ein Spender mehr als im gleichen Zeitraum 2019. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 136 Organspender registriert – 8 mehr als 2018 (128 Organspender). 2017 gab es in Bayern 143 Organspender. Deutschlandweit ist die Zahl der Organspender nach Angaben der DSO im ersten Halbjahr 2020 leicht angestiegen: um 7,3 Prozent – von 454 auf 487. Die Zunahme von Organspenden gehe vor allem auf die Monate Januar und Februar zurück – auf die Zeit vor der Corona-Pandemie.

Huml unterstrich: "Jeden Tag sterben in Deutschland bis zu drei Menschen, für die nicht rechtzeitig ein Spenderorgan zur Verfügung stand. Deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, die Aufmerksamkeit für das Thema Organspende zu erhöhen. Unser Bündnis Organspende Bayern mit seinen nunmehr rund 70 Mitgliedern leistet hierfür seit nunmehr über vier Jahren einen wichtigen Beitrag."

Im Januar hatte der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende beschlossen. Damit wird in Zukunft noch stärker auf mehr Beratung und Aufklärung bei der Organspende gesetzt. Die Einführung der Widerspruchslösung hat der Deutsche Bundestag hingegen abgelehnt.

Die Ministerin ergänzte: "Das bayerische Gesundheitsministerium hat in den vergangenen Jahren intensiv darüber informiert, dass Organspende Leben rettet. Mein Ziel ist es, die Menschen zu überzeugen, zu Lebzeiten eine eigene Entscheidung zur Organspende zu treffen. Gelingen kann dies nur mit einer konsequenten Aufklärungsarbeit."

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist das Interesse an dem Thema Organspende groß: In den ersten vier Monaten dieses Jahres seien fast 2,23 Millionen Organspendeausweise bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bestellt worden. Das entspreche einer halben Million mehr im Vergleich zum Vorjahr.

Huml fügte hinzu: "Bayern hat sich auch auf Bundesebene für das Thema Organspende eingebracht. So habe ich mich bei den Koalitionsverhandlungen im Jahr 2018 dafür eingesetzt, die strukturellen Voraussetzungen in den Krankenhäusern zu verbessern – mit Erfolg: Seit dem 1. April 2019 haben die Transplantationsbeauftragten dank einer bundesweiten Freistellungsregelung mehr Zeit für die Organspende, wobei die Kosten für diese Freistellung vollständig zugunsten der Krankenhäuser erstattet werden. Zudem wurden die pauschalen Vergütungen bei der Organentnahme für die Entnahmekrankenhäuser erhöht und Qualitätssicherungssysteme in den Kliniken eingerichtet."

Die Ministerin ergänzte: "Eine weitere gesetzliche Änderung wird zu einer echten Verbesserung der Organspende führen: die Einführung eines neurochirurgischen und neurologischen konsiliarärztlichen Rufbereitschaftsdienstes, der insbesondere kleine Krankenhäuser bei der Diagnose des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls unterstützen soll. Dieser Bereitschaftsdienst wird voraussichtlich ab Juli 2021 einsatzfähig sein. Ich bin davon überzeugt, dass diese strukturellen Verbesserungen mittelfristig zu einer Steigerung der Organspendezahlen führen werden."

Gemeinsam mit der DSO bietet das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege voraussichtlich am 16. November 2020 in der Meistersingerhalle in Nürnberg ein Organspendesymposium speziell für Pflegekräfte an. Es handelt sich um die zweite Veranstaltung dieser Art, nachdem an der Premiere im Jahr 2019 mehr als 120 Pflegekräfte teilgenommen haben.

Der Beitrag Huml: Bislang 73 Organspender in diesem Jahr in Bayern – Bayerns Gesundheitsministerin wirbt für Entscheidung für Organspendeausweis erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.


Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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