Ausgebildete Physiotherapeutinnen und -Therapeuten sind heiß begehrt und mittlerweile auch gut bezahlt. Da die Berufsfachschulen für Physiotherapie wie in Freyung aber meist privat organisiert sind, steht die Frage der Finanzierung fast ständig im Raum. Bei einem Gespräch mit MdL Martin Behringer wurde die Situation beleuchtet, um Fürsprache in München zu erzielen.
Schulleiterin Astrid Schricker und Geschäftsführer Ludwig Brunner hätten sich erhofft, dass es nach den Haushaltsberatungen für 2026/27 schon klarere Signale gäbe. Aber Martin Behringer hatte dazu leider noch keine konkreten Informationen dabei. Es wird noch um die Neuregelung ab 2027 gerungen. Dennoch überwog das Vertrauen, dass es mit dem System „Gesundheitsbonus“ weitergehen wird, das seit 2019 die Schulgeldfreiheit für diese Schülerinnen und Schüler sichert. Wichtig sei aber eine Anpassung an die Kostenentwicklung, da sich die Ausgaben für Personal und sonstige Kosten seit 2019 kräftig erhöhten und auch künftig steigen.
Die Schülerzahlen in Freyung sprechen dafür, dass der Bedarf da ist und sogar steigt. Das liegt am Berufsbild, das jedem Absolventen einen Arbeitsplatz anbieten kann. Es liegt scheinbar auch an den wirtschaftlich schwierigeren Zeiten, die dem Gesundheitsbereich mehr Zulauf bescheren. Der „Mangelberuf“ bietet Jobsicherheit. Eine Klassenstärke von 16 Personen wie in der aktuellen Abschlussklasse wird den Bedarf nicht decken können und bringt der Schule Defizite. Aber mit 28 beziehungsweise 30 in den Nachfolgeklassen läuft die Schule in dem Modell Gesundheitsbonus auch finanziell im grünen Bereich, da hohe Schülerzahlen bessere Einnahmen bedeuten. Trotzdem ist eine wirtschaftliche Handlungsweise notwendig. Der Zustrom liegt zum Teil auch daran, dass aus Österreich Auszubildende kommen, weil dort der Weg in diesen Beruf nur noch über den akademischen Zugang führt.

Wie bei einem Körper spielen auch für eine Schule viele Faktoren zum Gelingen zusammen. MdL Martin Behringer (v.l.) zeigte sich sehr interessiert daran. Schulleiterin Astrid Schricker und Geschäftsführer Ludwig Brunner bedankten sich für den Besuch des Abgeordneten.
Dass dies auch hier sinnvoll wäre, bezweifeln Brunner und Schricker, weil sich durch den Ausschluss von Schülern mit „Mittlerer Reife“ der Mangel an Fachkräften noch verstärken würde. Physiotherapie sei zudem eine Tätigkeit, die auf Basis der theoretischen Kenntnisse sehr praktisch und zupackend ist. Außerdem haben sie Bedenken, wenn über ein Modell nachgedacht wird, das zwei Schuljahre und ein anschließendes – immerhin bezahltes – Praktikum wie in den 80er Jahren vorsieht. Denn jetzt verteilen sich die Einsätze der Schülerinnen und Schüler in Kliniken und sonstigen Gesundheitseinrichtungen auf verschiedene Fachgebiete und bieten so vielfältige Einblicke, Orientierung und Empfehlungen für die spätere Arbeitsstelle. Ungeachtet dessen wäre es sehr begrüßenswert, wenn mittelfristig eine Ausbildungsvergütung bezahlt werden könnte.
Martin Behringer nahm weitere Impulse wie die Bitte um eine weiterhin bürokratiearme Nachfolgeregelung für den Gesundheitsbonus und künftige Finanzstabilität für die privaten Berufsfachschulen im Gesundheitsbereich gerne auf und sicherte zu, dafür auch in Richtung Haushaltsplanung ein gutes Wort in München einzulegen.

MdL Martin Behringer