Zeitgenössischer Schmuck ist schon eine Schau für sich: Mal begeistert er durch surreale Details inmitten feinster Handarbeit. Dann wieder löst er sich von allen Vorstellungen der Kunst und kommt als schwergewichtiges Accessoire daher. Doch egal, wie die Schmuckstücke auf den ersten Blick wirken: Die gestalterische Vielfalt und kreative Bandbreite solcher Werke suchen ihresgleichen. Davon können sich Kunst-Fans aktuell im Deggendorfer Handwerksmuseum überzeugen. Der Verein Forum für Schmuck und Design präsentiert dort noch bis zum 18. Januar 2026 zwei Ausstellungen in einem Format: „FeuerWerk - 40 Jahre Forum für Schmuck und Design“ sowie „morgens gedacht - abends gemacht“ heißen sie. Und darum geht es beim kreativen Doppelpack:

Andreas Wieneke lässt in seinem Werk ohne Titel die Korken knallen und Augen strahlen.
„FeuerWerk“ zelebriert das 40-jährige Jubiläum des Forums. Entsprechend der festlichen Stimmung sollte das Thema etwas ganz Besonderes sein. Auch die Leidenschaft der Gestaltenden sowie die Dynamik kreativer Prozesse sollten sich darin widerspiegeln. So steht das „FeuerWerk“ als Sinnbild für Energie, Inspirierendes und die gesamte Palette der Farben. Gleichzeitig bezieht es sich auf das lodernde Element an sich. Letztlich bringt Feuer viele der Schmuck-Kunstwerke erst in ihre finale Form. Wer sie im Handwerksmuseum betrachtet, bemerkt dabei rasch: Ein gemeinsames Thema lässt sich aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten und interpretieren. „FeuerWerk“ als die erste der beiden Ausstellungen stellt das kraftvoll unter Beweis. Trotzdem: Elementare Inspiration ist nicht alles, was momentan im Kulturviertel von Deggendorf glänzt. Auch „morgens gedacht - abends gemacht“ tut das.

Was die Künstlerin wohl zu diesem fantastischen Werk inspirierte? Die Nummer mit dem Hummer von Christine Reck
Die Basis der zweiten Ausstellung stellt ein ungewöhnliches Konzept dar: Jemand hat eine Idee, die noch am selben Tag umgesetzt wird. In der Theorie klingt das oft leicht. Praktisch zeigt sich aber, dass selbst die interessantesten Impulse in der Hektik des Alltags oft untergehen. Das Ziel von „morgens gedacht - abends gemacht“ war somit, bereits vorhandene Materialien noch am selben Tag in ein Kunstwerk zu verwandeln. So eine spontane Umsetzung ist natürlich nicht einfach und eine Herausforderung, die die ausgestellten Kreativen mit Bravour meisterten. Wer sich für einzigartige Handwerkskunst im Schmuckformat interessiert, sollte das Ausstellungs-Duett also unbedingt besuchen. Bei ihm handelt es sich nämlich um ein Erlebnis, das es in seiner Form kaum ein zweites Mal geben wird.

Gemeinsam haben die Kunstschaffenden eine absolut sehenswerte Ausstellung im Doppelpack zusammengestellt. Danke!

Handwerksmuseum Deggendorf