Oberbürgermeister Jürgen Dupper besuchte den Luftrettungsstützpunkt in Suben, um sich gemeinsam mit österreichischen Mandatsträgern über die aktuelle Situation zu informieren. Im Mittelpunkt stand die seit Jahren geforderte Ausweitung der Betriebszeiten des Rettungshubschraubers Christophorus Europa 3. Laut der zuständigen Landesrätin in Österreich ist eine Erweiterung der Randzeiten für den Sommer 2026 vorgesehen. Damit kommt man einer wichtigen regionalen Forderung ein Stück näher.
„Die Luftrettung mit dem Christophorus 3 hat sich bestens hier in unserem Raum etabliert. Für die Bevölkerung ist es gut zu wissen, dass in Notfällen schnell und effektiv Hilfe geleistet werden kann, wenngleich auch eine Erweiterung der Einsatzzeiten erforderlich ist“, betonte Dupper. Sein Dank gelte vor allem den Besatzungsmitgliedern, die mit ihrem Einsatz das Sicherheitsnetz in der Region deutlich verdichten.
Standortleiter Johannes Schöffl erklärte, dass in den Sommermonaten die ÖAMTC-Flugrettung den Dienst übernimmt, während in den Wintermonaten die ADAC-Luftrettung mit einer eigenen Maschine zum Einsatz kommt. So ergänzen sich die beiden Flugbetriebe optimal. Das Einsatzgebiet erstreckt sich vom Großraum Passau bis ins oberösterreichische Innviertel und umfasst rund eine Million Menschen.

Bild v. l.: Dipl.KH-Bw. Thomas Diebetsberger (Kaufmännischer Direktor Krankenhaus Schärding), Bezirkshauptmann Mag. Dr. Florian Kolmhofer, Cpt. Johannes Schöffl (Stützpunktleiter), Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Bürgermeister Günter Streicher (Stadt Schärding) und Tobias Ornetsmüller (Planungsbüro Andorf).
Die Crew ist in der Regel von 7:00 Uhr bis etwa 30 Minuten nach Sonnenuntergang einsatzbereit und kann nach Alarmierung innerhalb von drei Minuten starten. Eine Ausweitung der Randzeiten wäre ein wichtiger Schritt in Richtung 24-Stunden-Betrieb. Vor allem in den Wintermonaten könnten so die unfallträchtigen Hauptverkehrszeiten besser abgedeckt werden. Dafür wäre jedoch eine Ausstattung der ADAC-Hubschrauber mit Nachtsichttechnik sowie eine Schulung des Personals notwendig. Die ÖAMTC-Hubschrauber verfügen bereits über Nachtsichtbrillen.
Die Vorteile des Hubschraubereinsatzes liegen auf der Hand: hohe Geschwindigkeit, Unabhängigkeit von Verkehrsstaus und Wetterbedingungen sowie kürzere Transportzeiten. Gerade bei Herz-Kreislauf-Stillständen oder schweren Unfällen zählt jede Minute. Der vibrationsarme Flug verbessert zudem die Chancen der Patienten erheblich.
Der grenzüberschreitende Rettungshubschrauber ist ein fester Bestandteil der Alarmpläne. Je nach Einsatzlage wird er parallel zu den bodengebundenen Kräften alarmiert, um wertvolle Zeit zu sparen. 2024 wurde der „Christophorus Europa 3“ zu 1.543 Einsätzen gerufen, 2025 bisher zu 1.207 Einsätzen – jeweils etwa zur Hälfte in Bayern und Österreich.
Bereits seit 2002 besteht zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Oberösterreich eine Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung des Luftrettungsdienstes in Suben als europäisches Modellprojekt. 2015 folgte der öffentlich-rechtliche Vertrag zwischen dem Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung (ZRF) und den Tochterfirmen von ADAC und ÖAMTC.

Stadt Passau