Immer mehr junge Menschen wollen ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen und so weit wie möglich – wenigstens zeitweise – unabhängig von Supermarkt-Angeboten und Preisen sein.
Aber wie startet man in die Selbstversorgung?
Langfristig denken: Pflanze jetzt Obstbäume
Starte zunächst mit dem Pflanzen von Obstbäumen. Diese brauchen nämlich Jahre bis sie reichlich Früchte tragen. Der beste Zeitpunkt, um Obstbäume zu pflanzen, war demnach vor mindestens 10 Jahren. Aber besser spät als nie! Überlege dir welches Obst du gerne magst und pflanze alle Bäume deren Früchte du in der Zukunft essen möchtest. Behalte dabei den Platzbedarf im Auge und überlege dir vorab, wo und wie viel Platz du hast. Das kann auch entscheidend für die Art der Bäume sein, die du pflanzt: Säulenbäume für weniger Platz oder Hochstämme, wenn du viel Platz hast.

Junger Hochstamm-Apfelbaum im 4. Standjahr
Weniger ist mehr: Starte mit wenigen Gemüsesorten
Zu Beginn ist die Devise: starte mit einer überschaubaren Anzahl an Sorten. Überlege dir, was du und deine Familie am liebsten esst und setzte den Fokus erst mal darauf, ein paar wenige Gemüsesorten anzubauen. Wenn du mit zu vielen unterschiedlichen Gemüsesorten startest und noch wenig Erfahrung im Gärtnern hast, kann das schnell überwältigend werden. Um im Sommer und Herbst nämlich eine gute Ernte einzufahren, ist im Frühjahr zum Teil einiges an Arbeit nötig. Wenn du allerdings nur mit deinem Lieblingssorten startest, kannst du bereits im ersten Jahr mit wenig Aufwand tolle Ergebnisse einfahren.
Platz und Zeit: Prüfe deine Rahmenbedingungen
Neben Zeit brauchst du auch Platz, um dein Vorhaben zur Selbstversorgung umzusetzen. Überlege dir wie viel Platz du hast und wo du dein Obst und Gemüse anbauen könntest. Einige Gemüsesorten bevorzugen warme Standorte, die du in unserer Klimazone nur im Gewächshaus sicherstellen kannst. Andere kommen gut im Freiland zurecht – sei es im Acker, in Bodenbeeten, Hochbeeten oder sogar in Kübeln auf dem Balkon.
Vorausschauend planen: Jetzt an 2026 denken
Grundsätzlich gilt: je früher du mit der Planung startest, desto besser sind deine Erfolgschancen. Plane jetzt schon deine Garten-Saison 2026: Was möchtest du anbauen? Brauchst du dafür noch Anbaufläche, die du bereits im Herbst dieses Jahres noch anlegen kannst oder solltest? Möchtest du vielleicht sogar ein Gewächshaus in deinem Garten aufstellen oder ein eigenes Hochbeet bauen? Brauchst du eine Ackerfläche für Kartoffeln oder willst du ein Bodenbeet für Erdbeeren anlegen?
Alles, was du dieses Jahr noch vorbereiten kannst, vereinfacht dir den Start in die Gartensaison 2026.

Hochbeete als Anbaufläche für vielzählige Gemüsesorten
Sofort loslegen: Kleine Projekte für große Motivation
Für ein kleines Projekt ist es auch dieses Jahr noch nicht zu spät. Und mit ersten kleinen Erfolgen startest du bestimmt motiviert ins nächste Jahr.
Überlege dir z.B. welche Kräuter du gerne beim Kochen verwendest – ob getrocknet oder frisch. Kräuter wie Rosmarin, Oregano, Basilikum o.Ä. kannst du gut in Töpfen kultivieren und dann nach Bedarf frisch ernten sowie im Anschluss trocknen.
Eine weitere Möglichkeit, um jetzt direkt zu starten, sind Gemüsesorten, die noch bis in den späten Herbst hinein wachsen und wenig frostempfindlich sind. Wenn du also bereits eine geeignete Anbaufläche wie ein kleines Hochbeet hast, kannst du jetzt noch Gemüse anbauen. Gut geeignet dafür sind Wintersalate wie Endivie oder Feldsalat, aber auch Mangold oder Pak Choi.
Fazit: Mit Freude und Geduld zur Selbstversorgung
Der Start in die Selbstversorgung muss weder kompliziert noch teuer sein – entscheidend ist die Lust am Ausprobieren und ein wenig Geduld. Schon mit kleinen Projekten lassen sich erste Erfolge feiern, die motivieren und Lust darauf machen, mehr auszuprobieren.
