Wasserbüffel im Einsatz für den Naturschutz

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29.07.2025
Grafenau
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Seit 2014 sind tierische Helfer im Nationalpark Bayerischer Wald regelmäßig im Einsatz – insbesondere auf ehemaligen Waldweiden in den Hochlagen des Zwieseler Winkels sowie auf weiteren wertvollen Grünlandflächen innerhalb der Managementzone. Eine Herde nationalparkeigener Kühe vom Roten Höhenvieh grast beispielsweise während der Sommermonate auf dem Ruckowitz- und dem Hochschachten und trägt dort entscheidend zum Erhalt gefährdeter Arten bei.

 

In diesem Jahr wird das bewährte Konzept erstmals auf eine neue Fläche in den Tallagen ausgeweitet: Für zwei Wochen ziehen fünf Wasserbüffel in das Wintergatter Riedlhäng bei Mauth ein, um dort im Sinne des Naturschutzes zu beweiden.

 

„Seit 1998 ist der gesamte Nationalpark sowohl als Vogelschutz- als auch als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet ausgewiesen und damit Teil des EU-weiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000“, erklärt Prof. Jörg Müller, Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung. „Zum Schutz gefährdeter Arten gilt hier eine spezielle Gesetzgebung, die europaweit verbindlich ist. Lebensräume dürfen sich nicht verschlechtern – sie sollen sich idealerweise sogar verbessern.“

 

Diese Vorgaben werden im Nationalpark konsequent umgesetzt. So wird beim Borkenkäfermanagement bereits selbstverständlich auf geschützte Arten Rücksicht genommen. Doch auch das Offenland rückt zunehmend in den Fokus: Frühere extensive Nutzungen haben in den Tallagen artenreiche Wiesen und Weiden entstehen lassen, die heute einen hohen ökologischen Wert besitzen.

 

Vier Wasserbüffel mit dunklem Fell stehen in einer grünen, blühenden Wiese mit dichter Vegetation und gehen in einer Reihe nebeneinander.
Fünf Wasserbüffel sind für zwei Wochen ins Wintergatter bei Mauth eingezogen.

 

„Um diese biologische Vielfalt langfristig zu erhalten, gibt es verschiedene Ansätze“, so Müller. In den Hochlagen wird jährlich die sogenannte Schachtenpflege durchgeführt, bei der viele Ehrenamtliche aus Vereinen und Verbänden helfen, Waldweiden von Bewuchs zu befreien und damit Licht und Raum für die typischen Borstgrasrasen schaffen. Bereits seit elf Jahren unterstützen auch Weidetiere diese Maßnahmen – mit großem Erfolg.

 

Ein glücklicher Zufall ermöglichte den aktuellen Einsatz der Wasserbüffel: Da das Futter auf einer von einem Pächter beweideten Fläche knapp wurde und die Tiere aus naturschutzfachlichen Gründen nicht bleiben durften, sprang die Nationalparkverwaltung ein. „Wir haben kurzfristig einen Teil des Wintergatters als Weide angeboten – davon profitieren nun sowohl die Tiere als auch der Naturschutz“, so Müller.


- JS


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Quellenangaben

Nationalpark Bayerischer Wald, Annette Nigl

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