Im Landkreis Deggendorf finden regelmäßig beeindruckende Kunstausstellungen statt. Egal, ob im Kapuzinerstadl, im Stadtpalais oder im Plattlinger Bürgerspital: Ein Besuch lohnt sich erfahrungsgemäß immer. Dabei sind einzigartige Werke auch in vielen Kirchen der Region zu bestaunen. Die St. Erasmus im Stadtteil Deggenau stellt dafür eines der jüngsten Paradebeispiele dar. In der „Kunstkirche“ präsentierten die beiden Künstlerinnen Ingrid und Melissa Faltermeier ihre gemeinsame Ausstellung Zwischenräume - Zwischen Abstraktion und Sehnsucht. Vom 24. Mai bis zum 09. Juni 2025 luden Mutter und Tochter bei freiem Eintritt dazu ein. Es handelte sich beim Event jedoch nicht um eine gewöhnliche Ausstellung.

Die St. Erasmus Kirche während der Ausstellung
Vielmehr bildete sie den Auftakt des Projekts „Kunst trifft Kirche - St. Erasmus“. Dieses wurde auf Initiative von OB Dr. Moser gemeinsam mit Stadtpfarrer Martin Neidl und dem Kunstverein Deggendorf e. V. ins Leben gerufen. Kreative aus ganz Niederbayern können hierbei ihre Kunstwerke alleine oder in einer kleinen Gruppe ausstellen. Es spielt auch keine Rolle, ob sie Mitglieder des Vereins sind. Das Projektziel ist nämlich, dass Kreative aus der Region ihre Werke in einem schönen Ambiente präsentieren können. Mit dem modernen Gotteshaus in der Deggenauer Thanhofstraße 5 wurde dafür eine ideale Umgebung gefunden. Schon kurz nach dem Betreten der Kirche entfaltete sich hier eine außergewöhnliche Wirkung.

Stimmig fügten sich die modernen Gemälde in das 1981 erbaute Gotteshaus ein
Zwischen Heiligenfiguren und historischen Schätzen setzten Ingrid Faltermeier und Tochter Melissa ihre Kunst geschmackvoll in Szene. Dabei verschmolzen die Werke zu einer stimmigen und spürbar stimmungsvollen Einheit. Gleichzeitig schien es selbst für die Gemälde einer Serie ein Leichtes zu sein, für sich alleine zu stehen. Die Exponate schafften den Spagat zwischen Abstraktion und Sehnsucht eindrucksvoll. Was dabei mindestens genauso gefiel, war die Anwesenheit der beiden Künstlerinnen. Sie nahmen sich viel Zeit, die Fragen ihrer Gäste zu beantworten. Dabei gingen sie nicht nur auf ihre genutzten Techniken, sondern auch auf das Innenleben der Gemälde ein. Was hatte sie zu diesem Bild inspiriert? Woher nehmen sie ihre Ideen ganz generell? Und wann ist ein Kunstwerk fertig - wenn es denn fertig sein kann? Wem solche oder ähnliche Fragen schon immer unter den Nägeln brannten, fand spätestens über Pfingsten 2025 bleibende Antworten darauf.

Ingrid Faltermeier und Tochter Melissa machten aus der
Keine Frage also: Es war eine durchweg gelungene Ausstellung, die in die St. Erasmus Kirche einlud. Neben den persönlichen Einblicken der Künstlerinnen bestach „Zwischenräume - Zwischen Abstraktion und Sehnsucht“ durch das himmlisch-entspannte Ambiente. Es gab den Werken ausreichend Raum, sich zu entfalten. Gleichzeitig fügte die einzigartige Atmosphäre der Ausstellung eigene Nuancen hinzu. Genießen und Stille finden war so vom ersten Moment an möglich. Und das unabhängig davon, ob man sich in den abstrakten oder sehnsuchtsvollen Kunstwerken der Frauen Faltermeier wiederfinden konnte.

Kunstverein Deggendorf e. V.