Bayern stärkt die stationäre medizinische Versorgung weiter. Der Krankenhausplanungsausschuss (KPA) gab jetzt grünes Licht für wichtige Anträge, wie Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach am Dienstag mitteilte. Gerlach, die Vorsitzende des Krankenhausplanungsausschusses ist, betonte in München: „Die stationäre Versorgung ist in Bayern gut aufgestellt. Wir setzen alles daran, dass das auch in Zukunft so bleibt. Dafür hat der Krankenhausplanungsausschuss am Montagnachmittag die Weichen gestellt. Bayern leistet seinen Beitrag für eine zukunftsfeste Krankenhausversorgung und für weitere strukturelle Verbesserungen einzelner Einrichtungen. Gerade in Zeiten, in denen die Reformpläne der Bundesregierung bei den Kliniken und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Verunsicherung sorgen, braucht es Stabilität.“
Gerlach forderte zugleich Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf, rasch ein Soforthilfeprogramm zur finanziellen Stabilisierung der Krankenhäuser auf den Weg zu bringen. Sie warnte: „Wenn die Bundesregierung nicht rasch hilft, droht eine Pleitewelle, noch bevor die Krankenhausreform Wirkung entfalten kann. Die Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegekräfte brauchen ein Signal der Hoffnung und eine verlässliche Perspektive. Lauterbach darf diejenigen, die sich tagtäglich für Kranke und Schwache einsetzen, nicht im Regen stehen lassen.“
Gerlach unterstrich: „Es geht um die Frage, ob die Menschen in Bayern sich auch in Zukunft darauf verlassen können, dass sie medizinisch gut versorgt werden, wenn sie es brauchen. Mit den getroffenen Beschlüssen des Krankenhausplanungsausschusses tragen wir der Nachfrage der bayerischen Patientinnen und Patienten Rechnung. Die hervorragende Arbeit der Krankenhäuser und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdient großen Respekt.“
Durch die Beschlüsse des KPA werden in einigen somatischen Krankenhäusern die Grundlagen für bauliche Anpassungen gelegt sowie teilweise die Kapazitäten erweitert. Neben Bedarfsfeststellungen für Baumaßnahmen am Klinikum Freising und der Klinik Mindelheim stimmte der KPA für eine Aufnahme der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Murnau in den Krankenhausplan des Freistaats Bayern.
Zudem wurde bayernweit das Angebot schmerztherapeutischer Angebote erweitert: Es wurden sowohl der Tagesklinik des Münchner Algesiologikums als auch der Tagesklinik des Klinikums Neumarkt jeweils acht weitere Behandlungsplätze in der Schmerztherapie genehmigt. Darüber hinaus erkannte der KPA das Helios Amper-Klinikum in Dachau als onkologisches Zentrum nach G-BA-Richtlinien an.
Weiter stimmten die Mitglieder für Beschlüsse zur Restrukturierung der Kliniken Südostbayern AG und des DONAUISAR Klinikums Deggendorf-Dingolfing-Landau gKU. Der KPA erteilte dabei der Kreisklinik Bad Reichenhall eine Bedarfsfeststellung für Baumaßnahmen über 240 Betten.
Darüber hinaus stimmten die Teilnehmer für eine künftige Ausweisung des Klinikums Landau als Fachkrankenhaus und für eine Verlagerung der Fachrichtung Chirurgie vom Standort Landau nach Dingolfing. Das Klinikum Kaufbeuren darf bis zum 31.12.2024 seine Außenstelle der Fachrichtung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am der Klinik St. Josef in Buchloe weiterbetreiben.
Ministerin Gerlach betonte: „Wir sehen eine erneute Zunahme von Betten und Plätzen im Bereich der Psychiatrie und der Psychosomatik. Hier wächst der Bedarf weiter – und natürlich sollen die Menschen in Bayern auch hier die bestmögliche Versorgung erhalten.“
So erhält das Bezirkskrankenhaus Wöllershof 16 zusätzliche Betten, die Steigerwaldklinik Burgebrach zehn Betten, die Günztalklinik Allgäu fünf Betten, die Heiligenfeld Klinik Bad Wörishofen 34 Betten und die KIRINUS Tagesklinik Schwabing vier weitere Tagesplätze. In der Fachrichtung Psychiatrie und Psychotherapie (PSY) genehmigte der Krankenhausplanungsausschuss eine Erweiterung der Kapazitäten der neurologischen Frührehabilitation Phase B an der Schön Klinik München Schwabing um fünf zusätzliche Betten.
Die palliativmedizinische Versorgung in Bayern wird durch die einer Erweiterung der Palliativmedizinischen Tagesklinik am Krankenhaus Aschaffenburg-Alzenau von zwei auf nunmehr vier Plätze gestärkt. Bayern verfügt aktuell über 55 Palliativstationen mit 516 Betten und 76 Palliativdienste an Krankenhäusern.
Der Beitrag Bayern stärkt die stationäre medizinische Versorgung weiter – Gerlach: Bayern leistet seinen Beitrag für eine zukunftsfeste Krankenhausversorgung erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention.