Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat am Mittwoch einen Förderscheck in Höhe von mehr als 1,3 Millionen Euro an die Universität Augsburg für das Projekt „digiBRAVE“ übergeben. Holetschek betonte bei der Übergabe beim bayerischen E-Health-Kongress in Augsburg: „Die Digitalisierung bietet uns im Bereich der Gesundheit und der Pflege viele Chancen. Diese Chancen müssen wir nutzen, damit wir auch in Zukunft eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau leisten können.“
Der Minister unterstrich: „Innovative Projekte wie ‚digiBRAVE‘ können den Menschen unmittelbar in Krisensituationen helfen. Durch die im Rahmen des Projekts angebotene Online-Therapie können Menschen unkompliziert, ortsunabhängig und schnell unterstützt werden. Ich begrüße ausdrücklich, dass ‚digiBRAVE‘ bedeutende Themen unserer Gesellschaft behandelt – nämlich Einsamkeit und Depression.
Holetschek erklärte: „Das Projekt zielt darauf ab, durch Vernetzung von digitaler Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie, Ethik, Allgemeinmedizin, Epidemiologie und modernen Methoden der künstlichen Intelligenz die Entwicklung von depressiven Episoden bei Menschen mit schweren somatischen Erkrankungen vorherzusagen, zu verhindern bzw. deren Behandlung zu fördern. Gleichzeitig wird im Projekt ein digitales Depressionsregister aufgebaut, aus dem digitale Instrumente zur Prognose einer Depression entwickelt und eine Vermittlung in das Facharzt- und Hilfesystem durch digitale Vernetzung geschaffen werden.“
Der Minister ergänzte: „Depressionen gehören zu den häufigsten – und im Hinblick auf persönliche und gesellschaftliche Auswirkungen oft unterschätzten – psychischen Erkrankungen. Sie treten sowohl bei jungen als auch bei älteren Menschen auf. ‚digiBRAVE‘ kann einen wichtigen Beitrag leisten, um Barrieren in der Behandlung von Depressionen mittels digitaler Konzepte zu überwinden und die Diagnostik und Therapie weiter zu verbessern. Denn das Weiterentwickeln und das Verbessern der Unterstützungsangebote für Menschen mit psychischem Hilfebedarf ist eine der wichtigen Aufgaben in der bayerischen Gesundheitspolitik.“
Projektleiter Prof. Dr. Alkomiet Hasan sagte: „digiBRAVE wird eine digitale Infrastruktur für die Früherkennung von Depressionen, dem Wiederauftreten der Erkrankung und gestufte digitale Therapieangebote aufbauen, um die Versorgungslage zu verbessern. Die gestuften Angebote umfassen dabei Aspekte der Selbsthilfe, Online-Therapien, digitales Case Management und digitale Wissensvermittlung“.
Das Team des Uniklinikums Augsburg führte aus: „Die Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzte, Data Scientists, dem Lehrstuhl für Epidemiologie und Expertinnen für Ethik in der Medizin bietet die einmalige Möglichkeit, digitale Medizin in Psychiatrie und Psychotherapie für die Menschen in der Region und im Freistaat weiterzuentwickeln. Damit fügt sich ‚digiBRAVE' passgenau in die Forschungsschwerpunkte der medizinischen Fakultät Augsburg ein und wird helfen, die Versorgung von Menschen mit einer Depression zu verbessern.“
Der Minister ergänzte: „Ziel ist es, die psychiatrischen Versorgungsstrukturen mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der regionalen Bedürfnisse zukunftsweisend auszurichten. Dabei gilt: Wir müssen einen verlässlichen Rahmen schaffen, in dem moderne Standards für eine qualitativ hochwertige psychiatrische und neurologische Versorgung bestmöglich umgesetzt werden können und das stets zum Wohle der Betroffenen. Wegweisende Vorhaben wie ‚digiBRAVE‘ können dabei wichtige Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für die medizinische Versorgung liefern. Nicht nur für die Zukunft, sondern schon heute.“
Für das Projekt „digiBRAVE“ wurden der Universität Augsburg Mittel in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro vom Freistaat Bayern bewilligt. Das Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Alkomiet Hasan, Prof. Dr. Ludwig Christian Hinske und Prof. Dr. Christine Meisinger wird durchgeführt von der Universitätsmedizin Augsburg.
Der Beitrag Holetschek übergibt Förderscheck in Höhe von mehr als 1,3 Millionen Euro an die Universität Augsburg für Projekt „digiBRAVE“ – Bayerns Gesundheitsminister: Freistaat fördert digitale Medizin für zukunftsgerechte Versorgung erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.