Holetschek: Traumatische Ereignisse aufzuarbeiten verbessert die Lebensqualität der Betroffenen – Bayerns Pflegeminister fördert Projekt zur Traumabehandlung in Pflegeeinrichtungen mit 400.000 Euro

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08.12.2022 14:00 Uhr
München

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek fördert ein neues Projekt der Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist Würzburg zur Traumabehandlung in Pflegeeinrichtungen. Holetschek sagte am Donnerstag anlässlich der Übergabe des Förderbescheides in Würzburg: „Ziel dieses wichtigen Projekts ist die Aufarbeitung von traumatischen Ereignissen von Bewohnerinnen und Bewohnern der Senioreneinrichtungen der Stiftung Bürgerspital. So soll ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden verbessert werden. Wir unterstützen die Stiftung dabei gerne mit einer Förderung in Höhe von 400.000 Euro.“

Holetschek erläuterte: „Für viele Menschen, die heute zu den Seniorinnen und Senioren zählen, sind Traumata Teil ihrer Biografie. Sie haben Krieg, Flucht, Hunger und Tod erlebt, sind entwurzelt und an Leib und Seele verletzt worden. Die wenigsten von ihnen haben aber jemals therapeutische Hilfe in Anspruch genommen.“

Der Minister fügte hinzu: „Im Alter brechen diese alte Wunden oft neu auf, oft ausgelöst durch aktuelle Krisen wie durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Die Aufarbeitung von schweren Schicksalsschlägen und Kriegserinnerungen erhält vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Kriegsgeschehnisse eine noch größere Bedeutung.“

Holetschek ergänzte: „Ältere und alte Menschen können durch Gespräche und therapeutische Intervention ihre Lebensqualität verbessern. Einige von ihnen fühlen sich schon durch wenige Gesprächstermine besser, da sie erstmalig in ihrer Situation und ihrer Verletzung wahrgenommen werden und ihnen eine Person qualifiziert zuhört.“

Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Zunächst soll ein auf die Situation im Seniorenheim angepasster psychosozialer Dienst etabliert werden. Er soll klären, welche Bewohnerinnen und Bewohner mit traumatischen oder anderen psychischen Belastungen eine psychotherapeutische Unterstützung brauchen.

In einem weiteren Schritt geht es dann darum, diesen Menschen zu helfen, etwa durch eine Therapie. Das Zentrum für Psychische Gesundheit mit neuro-geronto-psychiatrischer Abteilung des Arbeitsbereiches Medizinische Psychologie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg begleitet das Projekt dabei wissenschaftlich. Holetschek betonte: „Ich bin froh, dass mit dem Zentrum für Psychische Gesundheit ein bundesweit einzigartiges Institut als Partner aus der Wissenschaft gewonnen werden konnte.“

Annette Noffz, Leitende Stiftungsdirektorin, sagte: „Wir Bürgerspitäler sind sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung für dieses Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Dadurch werden wir in die Lage versetzt, Wege zur Problemlösung zu finden, Hilfe zu geben und Wissen weiter vermitteln zu können.“

In der letzten Projektphase ist ein Austausch mit Experten im Rahmen einer Fachtagung geplant. Geeignete Themen sollen in der Aus- und Fortbildung in der Altenpflege Eingang finden. Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sollen zudem in einem Leitfaden der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Der Beitrag Holetschek: Traumatische Ereignisse aufzuarbeiten verbessert die Lebensqualität der Betroffenen – Bayerns Pflegeminister fördert Projekt zur Traumabehandlung in Pflegeeinrichtungen mit 400.000 Euro erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.


Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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