Holetschek besucht Forschungsstandort von Impfstoffentwickler Bavarian Nordic – Bayerns Gesundheitsminister: Impfungen können Teil der Eindämmungsstrategie gegen Affenpocken sein

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27.05.2022 17:15 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat sich am Freitag am Forschungs- und Entwicklungsstandort des dänisch-deutschen Impfstoffherstellers Bavarian Nordic über den Pockenimpfstoff Imvanex informiert. Holetschek sagte anlässlich seines Besuches in Martinsried: „Imvanex ist der einzige Impfstoff, der für eine Impfung gegen Affenpocken geeignet ist und zur Verfügung steht. Er wurde zwar zum Schutz vor echten Pocken (Variola) entwickelt. Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren schützen Impfstoffe, die zum Schutz vor den echten Pocken entwickelt wurden, auch vor Affenpocken. Für enge Kontaktpersonen von Infizierten oder bestimmte Risikogruppen kann eine Impfung unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung daher sinnvoll sein. Er kann ab 18 Jahren eingesetzt werden.“

Der Impfstoff Imvanex besitzt seit 2013 eine EU-Zulassung für die Immunisierung gegen Pocken (Variola). Eine Zulassung zur Vorbeugung von Affenpocken hat er in der EU nicht. Eine Anwendung gegen die Affenpocken ist daher aktuell lediglich im sogenannten Off-Label-Use möglich. In den USA und Kanada ist das Vakzin unter anderem Namen auch zur Impfung gegen Affenpocken zugelassen und damit der einzige Impfstoff weltweit mit einer solchen Zulassung. Entwickelt wurde der Vektorimpfstoff im bayerischen Martinsried. Das Unternehmen entwickelt überdies ein Booster-Vakzin gegen Corona.

Holetschek betonte: „Ich fordere den Bund auf, zeitnah eine ausreichende Menge des Impfstoffs zu bestellen – bislang ist die in den Medien groß angekündigte Bestellung von Impfstoff in Bayern jedenfalls nicht angekommen. Ich bin erstaunt, dass der vollmundigen Ankündigung noch keine Taten folgten. Klar ist: Der Freistaat hat durchaus Interesse an Bestellungen, sollte der Bund seiner Verantwortung zum Schutz der Bevölkerung nicht nachkommen. Klar ist auch: Es ist wichtig, zu klären, in welchem Umfang Impfungen mit einem modernen Pockenimpfstoff auch bei Affenpocken sinnvoll zu einer Containment-Strategie beitragen können. Die STIKO hat hierzu eine Stellungnahme angekündigt.“

Der Minister ergänzte: „Gut, dass es einen Impfstoffentwickler in Bayern gibt! Denn erneut wird uns vor Augen geführt, wie empfindlich unser Gesundheitssystem ist. So sind lange Lieferketten in der Arzneimittelversorgung ein Problem, durch das es bei versorgungsrelevanten Mitteln zu Liefer- und Versorgungsengpässen kommen kann. Klar ist: Wir müssen die Arzneimittelversorgung auch in Zukunft sichern. Dabei sind vor allem die Bundesregierung und die EU gefordert.“

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Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen


Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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