Gerlach unterstützt weiteren Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung im neuen Jahr – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin: Neue Angebote insbesondere für Menschen mit Behinderung

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07.01.2024 07:15 Uhr
München

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach unterstützt den weiteren Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung im neuen Jahr. Gerlach betonte am Sonntag: „Es ist wichtig, ein Leben in Würde bis zuletzt zu ermöglichen. Dazu gehört, dass schwerstkranke und sterbende Menschen bestmöglich versorgt werden.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Am Freitag (5.1.) wurde zum Beispiel in Schwandorf in der Oberpfalz das Bruder-Gerhard-Hospiz mit 10 Plätzen eröffnet. Das neue Angebot verbessert die Versorgung von schwerstkranken und sterbenden erwachsenen Menschen in Ostbayern wesentlich. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert dieses neue Hospiz mit 100.000 Euro.“

Gerlach unterstrich: „Einen Schwerpunkt legen wir in diesem Jahr auf die Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen mit Behinderung. Ihre Versorgung wollen wir weiter verbessern und ihnen den Zugang zu professioneller palliativmedizinischer und -pflegerischer sowie hospizlicher Begleitung in ihrer letzten Lebensphase erleichtern. Das erfolgreiche Projekt ,Zeitintensive Betreuung in Pflegeeinrichtungen‘ (ZIB) wurde deshalb auf Menschen mit Behinderung, die in Wohnformen der Eingliederungshilfe leben, ausgeweitet (ZIB-E). Dafür investieren wir bis April 2024 bislang über 114.000 Euro.“

Die Ministerin erläuterte: „Konkret geht es bei dem Projekt darum, dass Pflegefachkräfte ein exklusives Zeitkontingent für die Pflege, Betreuung und Begleitung von Bewohnerinnen und Bewohnern am Lebensende in Wohnformen der Eingliederungshilfe erhalten.

Die Ministerin betonte: „Das Gesundheitsministerium hat zudem eine Studie in Auftrag gegeben, um die Beteiligung und Begleitung von Menschen mit Behinderung in der letzten Lebensphase zu untersuchen. Dafür stellen wir bis Oktober 2025 rund 205.000 Euro zur Verfügung. Untersucht werden soll insbesondere, wie Menschen mit Behinderung an Entscheidungen in ihrer letzten Lebensphase beteiligt werden sowie in welchem Umfang Angebote der Hospizarbeit und Palliativversorgung in Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe vorhanden sind. Daraus können dann weitere Maßnahmen und Projekte abgeleitet werden. Bislang ist die Studienlage hier leider ungenügend.“

Gerlach fügte hinzu: „Wir fördern ab Januar 2024 zudem den Einsatz von zwei sogenannten ,Brückenschwestern‘ in Einrichtungen der Eingliederungshilfe der Lebenshilfe Freising mit 120.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Brückenschwestern sind als Palliativ-Care-Fachkraft feste Ansprechpartner für die Hospizarbeit und die palliative Begleitung in der Lebenshilfe. Sie schlagen als Pflegekraft eine Brücke zwischen allen Beteiligten: den Patienten, deren Angehörigen, den Ärzten, dem Pflegepersonal und den beteiligten Institutionen.“

Gerlach erklärte: „Im vergangenen Jahr hat das bayerische Gesundheitsministerium vor allem in den Ausbau des Kinderhospizbereichs investiert: So hat der Freistaat die Errichtung des Kinder- und Jugendhospizes Sternenzelt im oberfränkischen Bamberg mit rund neun Millionen Euro unterstützt. Hier sind zwölf stationäre und vier teilstationäre Hospizplätze entstanden. Dieses Projekt hat eine herausragende Bedeutung für den gesamten nordbayerischen Raum.“

Die Ministerin ergänzte: „Darüber hinaus haben wir das erste teilstationäre Kindertages- und Nachthospiz in Bayern, das ,Haus ANNA‘ im niederbayerischen Eichendorf, mit insgesamt 260.000 Euro unterstützt. Dort gibt es seit September 2023 acht teilstationäre Hospizplätze für schwerstkranke und sterbende Kinder und Jugendliche. Dass Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden oder lebensbedrohlichen Erkrankung sowie ihre Familien bestmöglich unterstützt, begleitet und versorgt werden, ist mir ein Herzensanliegen und seit Jahren elementarer Bestandteil bayerischer Gesundheitspolitik.“

Gerlach unterstrich: „Bayern nimmt im bundesweiten Vergleich eine Vorreiterrolle in der Hospiz- und Palliativversorgung ein. Viele Versorgungsangebote auf höchstem Qualitätsniveau sind in Bayern schon Realität. In Zukunft müssen wir uns in Bayern aber noch breiter aufstellen: nicht nur auf Palliativstationen und im Hospiz, sondern auch zu Hause und im Pflegeheim. Sterben und Tod müssen in unserer Gesellschaft einen Platz im Leben haben.“

In Bayern gibt es derzeit 24 Hospize für Erwachsene mit insgesamt 263 stationären Plätzen sowie zwei teilstationäre Tageshospize für Erwachsene mit insgesamt 14 Plätzen. Zudem gibt es zwei stationäre Hospize für Kinder und Jugendliche mit insgesamt 20 Plätzen und zwei teilstationäre Kindertageshospize mit zwölf Plätzen. Die Investitionskosten für die Errichtung von Hospizplätzen sowie von Tageshospizplätzen werden in Bayern mit einer Summe von bis zu 10.000 Euro je neu geschaffenem Platz gefördert.

Weitere Informationen zur Hospizversorgung in Bayern finden Sie unter www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/sterbebegleitung/hospiz/.

Der Beitrag Gerlach unterstützt weiteren Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung im neuen Jahr – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin: Neue Angebote insbesondere für Menschen mit Behinderung erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention.


Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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